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Asteroid 2012 DA14 kommt 2013 nicht auf Kollisionskurs mit der Erde

Kürzlich entdeckte eine Gruppe von Astronomen einen Asteroiden, der, wie sich nun herausstellte, im Jahr 2013 die Erde nur knapp verfehlen wird. Mit einem Durchmesser von 50 Metern hatte "2012 DA14" Mitte Februar die Erde in einem Abstand passiert, der dem Siebenfachen der Ent...

Kürzlich entdeckte eine Gruppe von Astronomen einen Asteroiden, der, wie sich nun herausstellte, im Jahr 2013 die Erde nur knapp verfehlen wird. Mit einem Durchmesser von 50 Metern hatte "2012 DA14" Mitte Februar die Erde in einem Abstand passiert, der dem Siebenfachen der Entfernung zwischen Mond und Erde entsprach. Wissenschaftler der Europäischen Weltraumorganisation ESA gehen davon aus, dass er sich der Erde bei seinem nächsten Vorbeiflug am 15. Februar 2013 bis auf 24.000 km annähert - das ist näher als viele Satelliten. "Der Vorbeiflug des Asteroiden wird in sicherer Entfernung erfolgen, wobei der Abstand aber gering genug ist für eine Beobachtung mit dem normalen Feldstecher", erklärt Detlef Koschny vom SSA-Büro (Space Situational Awareness) der ESA und Leiter eines Forscherteams, das erdnahe Objekte (near-earth objects, NEOs) untersucht. Der Asteroid wurde von der Sternwarte La Sagra Sky Survey aus entdeckt, die sich in 1.700 Höhenmetern nahe der südspanischen Stadt Granada befindet. An diesem Ort, der als einer der dunkelsten in ganz Europa gilt, gibt es sehr wenige störende Lichtquellen. "Wenn man die Flugroute im morgendlichen Himmel, die recht hohe Winkelgeschwindigkeit, die abnehmende Helligkeit und die hohe Umlaufbahn über der Erdumlaufbahn bedenkt, war die Entdeckung des kurzen Besuchs eigentlich nur ein glücklicher Zufall", ist Jaime Nomen, einer der Entdecker auf La Sagra Sky Survey, überzeugt. Beim Absuchen des Himmels waren automatisch arbeitende Teleskope in einer Himmelsregion fündig geworden, in der üblicherweise keine Asteroiden gesichtet werden. Aktuellen Berechnungen zufolge ist die Umlaufbahn von 2012 DA14 um die Sonne der der Erde recht ähnlich. Für eine Sonnenumkreisung benötigt der Asteroid 366,24 Tage, also nur einen Tag mehr als das Erdenjahr. Zwei Mal pro Jahr kreuzt er die Erdbahn", wie Professor Nomen erklärt. Eine Kollision mit der Erde wird für das kommende Rendezvous im Februar 2013 ausgeschlossen, dennoch wollen die Astronomen den nahen Vorbeiflug für weitere Untersuchungen nutzen und die Gravitationswirkung von Erde und Mond auf die Bahn des Asteroiden berechnen. "Wir sind sehr gespannt, wie nach dem nächsten Vorbeiflug die resultierende Flugbahn hinsichtlich eines zukünftigen Kollisionsrisikos bewertet werden wird", so Dr. Koschny. La Sagra Sky Survey gehört zum Observatorio Astronomico de Mallorca als neuer Partner des SSA-Programms der ESA. Experten zufolge wird die Sternwarte Daten an die derzeit von der ESA entwickelte Asteroidenbeobachtungsstation liefern. In Verbindung mit Informationen über das Weltraumwetter und Weltraummüll werden die Erkenntnisse über den Asteroiden Astronomen und Politikern helfen, Gefahren insbesondere durch drohende Asteroideneinschläge besser zu erkennen und richtig einzuschätzen. Im Hinblick auf die Entdeckung von 2012 DA14 erklärt Dr. Koschny: "Wir bauen gerade ein Netzwerk automatischer, mit optischen Instrumenten ausgestatteter Beobachtungsstationen auf, um Asteroiden wie diesen mindestens drei Wochen vor Erreichen ihres geringsten Erdabstands aufspüren zu können." Die ESA-Forscher arbeiten an einem Netzwerk aus Teleskopen mit Durchmessern von jeweils einem Meter, die eine Durchmusterung des gesamten Himmels in einer Nacht möglich machen.Weitere Informationen finden Sie unter: SSA-Büro (Space Situational Awareness) der ESA: http://www.esa.int/SPECIALS/SSA/index.html

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Spanien

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