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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Toxin-freier Raps: Forscher entwickeln sichere Futtermittel

Pflanzen produzieren Toxine, um sich gegen potentielle Feinde wie Pflanzenschädlinge und unerwünschte Krankheiten zu verteidigen. Raps, der unter den Ölsaaten an dritter Stelle steht, produziert das Toxin Glucosinolat. Allerdings kann dieser Schutz ein großes Problem für Lan...

Pflanzen produzieren Toxine, um sich gegen potentielle Feinde wie Pflanzenschädlinge und unerwünschte Krankheiten zu verteidigen. Raps, der unter den Ölsaaten an dritter Stelle steht, produziert das Toxin Glucosinolat. Allerdings kann dieser Schutz ein großes Problem für Landwirte sein, die die eiweißreiche Rapspflanze an Schweine und Hühner verfüttern: das giftige Glucosinolat muss sparsam verwendet werden, da es für die meisten Tiere schädlich ist, wenn davon größere Mengen konsumiert werden, weshalb in Nordeuropa derzeit große Mengen an Soja-Kuchen als Tierfutter importiert werden. Aber jetzt hat eine Gruppe EU-finanzierter Forscher aus Dänemark, Deutschland und Spanien eine neue Methode entwickelt, um die unerwünschten Giftstoffe aus den essbaren Teilen der Pflanze fernzuhalten. Ihr Durchbruch hat deutlich die Chancen gesteigert, Raps als kommerzielles Futtermittel zu verwenden. Zwei der Forscher wurden durch Marie-Curie-Stipendien unterstützt: Meike Burow von der Universität Kopenhagen erhielt ein Marie Curie Intra-European Fellowship (IEF) in Höhe von 200 222 EUR für das Projekt REGULATION OF FLUX ("Molecular dissection of factors controlling flux through pathways"). Ingo Dreyer von der Polytechnischen Universität Madrid erhielt ein Stipendium aus dem Marie-Curie-Integrationsprogramm in Höhe von 100.000 EUR für das Projekt REGOPOC ("Regulation of plant potassium channels"). In ihrem Artikel in der Zeitschrift Nature skizziert die Forschungsgruppe das Potenzial für toxinfreien Raps als Futtermittel. Und Raps ist nur ein Beispiel für eine Kulturpflanze, deren Nutzung dank dieser neuen Technologie erheblich gestärkt wird. Eine der Autoren der Studie, Professorin Barbara Ann Halkier von der Universität von Kopenhagen, sagt: "Wir haben eine völlig neue Technologie entwickelt, die wir als "Transport engineering" bezeichnen. Sie kann benutzt werden, um unerwünschte Stoffe aus den genießbaren Teilen von Pflanzen zu beseitigen. Wir haben zwei Proteine gefunden, die Glucosinalate in die Samen der Ackerschmalwand, einer engen Verwandten des Raps, transportieren. Als wir später Ackerschmalwand ohne diese beiden Proteine züchteten, waren die Samen völlig frei von Glucosinolaten und eigneten sich somit für Futtermittel." Ihr Ansatz könnte schon bald dazu benutzt werden, um Raps mit glucosinolatfreien Samen zu züchten, wodurch die Verwendung von Raps als Futtermittel wesentlich erleichtert würde. Dies zöge auch ein nachhaltigeres Verarbeitungsverfahren von Raps nach sich.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Universität Kopenhagen: http://www.ku.dk/english/

Länder

Deutschland, Dänemark, Spanien