CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Nachrichten
Inhalt archiviert am 2023-03-20

Article available in the following languages:

Bessere Einblicke zur Behandlung von Hepatitis C

Mit fast 200 Millionen infizierten Menschen weltweit stellt das Hepatitis-C-Virus (HCV) ein erhebliches öffentliches Gesundheitsproblem dar. Obwohl das Immunsystem für einen Großteil der krankheits-assoziierten Morbidität verantwortlich zu sein scheint, u. a. auch für Leberzir...

Mit fast 200 Millionen infizierten Menschen weltweit stellt das Hepatitis-C-Virus (HCV) ein erhebliches öffentliches Gesundheitsproblem dar. Obwohl das Immunsystem für einen Großteil der krankheits-assoziierten Morbidität verantwortlich zu sein scheint, u. a. auch für Leberzirrhose, bekämpft es diese Virusinfektion bei einer beträchtlichen Anzahl von Patienten ganz erfolgreich. In dem durch den Europäische Forschungsrat (ERC) geförderten Projekt mit dem Titel HCV_IMMUNOLOGY ("The paradoxical role of type I interferons in hepatitis C disease pathogenesis and treatment") versuchen Dr. Albert und sein Team das komplexe Zusammenspiel zwischen HCV und der Immunantwort des Wirts aus der Perspektive von Typ I Interferonen (IFN) und IFN-induzierten Genprodukten aufzuklären. Das Projekt zielt in erster Linie auf die Entwicklung wirksamerer Behandlungen ab. Um vorherzusagen, ob Patienten auf eine bestimmte Therapie ansprechen, hat das Team bereits einen besseren Ansatz formuliert. Vor HCV_IMMUNOLOGY hatte Dr. Albert bereits mehrere Jahre am Französischen Nationalen Institut für Gesundheit und Forschung gearbeitet, wo er Partnerschaften mit Ärzten und Epidemiologen in Frankreich, Ägypten und den Vereinigten Staaten aufbaute. Dies verschaffte ihm einen klareren Einblick in die Art und Weise, wie sich diese Krankheit entwickelt und wie die Immunantwort bei einer akuten und chronischen HCV-Infektion ausfällt. Interferone sind Proteine, die von Wirtszellen in Reaktion auf vorhandene Krankheitserreger, wie Viren, Bakterien, Parasiten oder Tumorzellen, erzeugt und freigesetzt werden. Sie ermöglichen die Kommunikation zwischen den Zellen und lösen die schützenden Abwehrkräfte des Immunsystems aus. Die Forschung von HCV_IMMUNOLOGY ist in drei Teilbereiche gegliedert. Zunächst wird an Patientenproben die Rolle endogen produzierter IFNs bei der Virusabreicherung von HCV während einer akuten Infektion untersucht. Dabei wird die paradoxe Rolle dieser endogenen IFNs bei der Immunisierung chronisch infizierter Patienten gegen die exogene IFN-Therapie betrachtet. Zweitens arbeitet Dr. Albert an der Charakterisierung der Wirkung von IFN und IFN-induzierten Genprodukten auf die indirekte Aktivierung von HCV-reaktiven CD8 + T-Zellen durch einen Mechanismus, der als Cross-Priming bezeichnet wird. Schließlich werden Mausmodelle verwendet, um die entzündungsfördernden und -hemmenden Effekte von IFN und IFN-induzierten Genprodukten in vivo sowie die Pathogenese zu bestimmen. Dr. Albert glaubt, dass die Arbeit seines Teams zu einem tieferen Verständnis der Krankheitsentstehung beitragen und zur Entwicklung neuer Diagnoseinstrumente und besserer therapeutischer Strategien führen werde. Das Team hat bereits prädiktive Biomarker für die Virusabreicherung entdeckt. Dies könnte Kliniker dabei unterstützen, noch vor der Behandlung die Personen zu identifizieren, die auf eine IFN-Therapie ansprechen. Dr. Albert erhielt eine Förderung für Nachwuchsforscher des Europäischen Forschungsrats (European Research Council , Starting Grant) in Höhe von rund 1,1 Mio. EUR. Das Projekt endet im Juni 2014.Weitere Informationen: Projektdatenblatt French National Institute of Health and Medical Research http://www.inserm.fr/

Länder

Frankreich

Verwandte Artikel