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Studie ermittelt genetische Faktoren für strahleninduzierten Schilddrüsenkrebs

Lange haben Wissenschaftler versucht dahinterzukommen, ob Vererbung zu den Faktoren gehört, die für ein erhöhtes Risiko bei Schilddrüsenkrebs verantwortlich sind. Jetzt lassen ihre Ergebnisse schlüssige Aussagen zu. Ein Team europäischer Forscher stellt im Rahmen des von der...

Lange haben Wissenschaftler versucht dahinterzukommen, ob Vererbung zu den Faktoren gehört, die für ein erhöhtes Risiko bei Schilddrüsenkrebs verantwortlich sind. Jetzt lassen ihre Ergebnisse schlüssige Aussagen zu. Ein Team europäischer Forscher stellt im Rahmen des von der EU finanzierten Projekts GENRISK-T (Genetic component of the low dose risk of thyroid cancer) fest, dass genetische Faktoren beim Menschen das Risiko für strahleninduzierten Schilddrüsenkrebs erhöhen können. Die Forschungsarbeiten brachten auch weitere Erkenntnisse über das Risiko von Schilddrüsenkrebs bei Expositionen gegenüber geringen Strahlendosen. Die Forscher untersuchten unter Leitung des Helmholtz-Zentrums in München, Deutschland, das Schilddrüsenkrebsrisiko und die Strahlenexposition mit niedrigen Dosen, wobei sie sich besonders auf die der Krankheit zugrunde liegenden Mechanismen konzentrierten. Die Schilddrüse kann Jod konzentrieren und speichern. Probleme treten dann auf, wenn radioaktive Jodisotope in die Drüse gelangen und mit der gleichen Reaktionsgeschwindigkeit wie nicht radioaktives Jod gespeichert werden. Hohe Dosen Radiojod beschädigen die jodeinlagernden und die benachbarten Zellen, aber auch niedrigere Dosen Radiojod können in der Schilddrüse Tumore hervorrufen. Den Forschern zufolge erhöhen Niedrigdosen das Krebsrisiko bei empfänglichen Personen. Die Projektpartner isolierten auch genomische Marker in strahleninduziertem Schilddrüsenkrebs bei Patienten, bei denen eine Bestrahlung durchgeführt wurde, sowie in Schilddrüsenkrebs bei Menschen, die nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl exponiert waren. Bei Menschen, die nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl exponiert waren, identifizierte das Team von GENRISK-T einen genomischen Zugewinn der DNA an einem bestimmten Chromosom. In sporadischen Fällen konnte er nicht gefunden werden. Die Forscher führten bei den Patienten eine genomweite Genotypisierung durch, hierbei waren 28 Fälle strahlenexponiert und 24 Fälle nicht strahlenexponiert. Die Identifizierung dieser genetischen Marker wird die Anwendung molekularer epidemiologischer Ansätze zur Bewertung des Risikos von niedrigen Strahlendosen beschleunigen. Die Forschungsarbeiten brachten auch weitere wissenschaftliche Erkenntnisse über die Mechanismen, die strahleninduziertem Schilddrüsenkrebs zugrunde liegen. GENRISK-T wurde mit Fördermitteln in Höhe von 2,8 Mio. EUR durch die Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom) unterstützt. Beteiligt waren wissenschaftliche Experten aus Belgien, Deutschland, Spanien, Frankreich, Italien, Polen und dem Vereinigten Königreich. Die Partner schlossen ihre Arbeit im September 2010 ab.Weitere Informationen sind abrufbar unter: Datenblatt des GENRISK-T-Projekts: Helmholtz-Zentrum München: http://www.helmholtz-muenchen.de

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