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Amateur-Nachrichteninhalte können jetzt ultrahochauflösend übertragen werden

Wenn öffentliche Videos für das Fernsehen eingereicht werden, sorgt das zwar für gute Einschaltquoten, die Qualität ist jedoch schlecht. Neue EU-Technologie behebt dieses Problem.

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Ursprünglich kümmerten sich nur Fachleute um Fernsehproduktionen, während die Miteinbeziehung der Zuschauer gering blieb. Da die Öffentlichkeit jetzt aber ohne Weiteres Videos erstellen und freigeben kann, beinhalten Fernsehsendungen immer mehr öffentlich erstellte Inhalte. Im Zuge der Entwicklung hin zu größeren und lebensechteren Bildern in Kombination mit dem zunehmenden Trend für Inhalte auf Abruf erfüllen von der Öffentlichkeit eingereichte Videos üblicherweise nicht die Anforderungen an die Sendequalität. Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts COGNITUS wurde Software entwickelt, um durch Nutzer eingereichte Videos automatisch in ein ultrahochauflösendes (Ultra-High Definition, UHD) Format umzuwandeln, das für Fernsehsendungen geeignet ist. Gewöhnliche HD-Videos bestehen aus 1 920 Spalten mit 1 080 Pixelreihen. Bei 3 840 Spalten mit 2 160 Pixeln ist die UHD-Auflösung viermal höher als diese Auflösung und erreicht fast schon hochwertige Kinoqualität. Verbesserung aller Videos Die Projektpartner entwickelten Technologien, um eine entsprechende Umwandlung zu ermöglichen. Die Instrumente beinhalten Mobilgeräte-Apps für Mitwirkende aus der Öffentlichkeit, eine internetbasierte App für Produzenten, einschließlich von Instrumenten für die Erfassung intelligenter Inhalte und für die Erstellung von Handlungen, sowie mehrere weitere Module. Das Team demonstrierte zudem, wie einfach sich umgewandelte Videos in Sendungen über Großveranstaltungen einarbeiten lassen und wie wertvoll dies für Rundfunkanstalten ist. Die Software sorgt im Wesentlichen dafür, dass Amateur-Material besser aussieht und klingt. „Amateurvideos können Kameraverwacklungen, eine geringe Auflösung und Klangverzerrungen wie zum Beispiel Windgeräusche beinhalten“, sagt Dr. Marta Mrak, Projektkoordinatorin für COGNITUS, „all das kann unsere Software automatisch erkennen.“ Die Instrumente verbessern zudem Metadaten, die Bildwechselfrequenz, die Anpassung des dynamischen Bereichs, den Klang und die Dateikomprimierung. Versuche zu angewandter Intelligenz In Anbetracht der Komplexität der durch Nutzer eingereichten Formate und der Anzahl potenzieller Probleme sind manuelle Umwandlungen nicht immer möglich. Die neue COGNITUS-Software beinhaltet deshalb KI-Algorithmen, um Qualitätsprüfungen und Erweiterungen zu automatisieren. Anfragen für öffentliche Videos können zudem die Rundfunkanstalt überfordern. „Wir haben deshalb Instrumente entwickelt, um Produzenten dabei zu helfen, Videos, die für das von ihnen erstellte Programm relevant sind, schnell zu finden“, erklärt Dr. Mrak. „Die Instrumente beinhalten automatisierte Wege zur Anreicherung von Videometadaten, damit sich diese für intelligente Suchvorgänge eignen.“ Die Suchvorgänge können Textbegriffe und dazu visuelle oder Audio-Ähnlichkeiten beinhalten. COGNITUS erprobte das System auf öffentlichen Kulturveranstaltungen im Vereinigten Königreich – darunter die Veranstaltungen London Pride, Edinburgh Festival Fringe und Royal Edinburgh Military Tattoo – und in verschiedenen Fußballligen in Griechenland. In allen Fällen nutzten Personen der Bevölkerung die COGNITUS-Mobil-App, um Videos hochzuladen, die sie gemacht hatten. Dies ermöglichte eine persönliche Sichtweise von Zuschauern auf spontane Ereignisse, die professionelle Kamerateams nicht hätten einfangen können und die in einer für Fernsehproduzenten zufriedenstellenden Qualität festgehalten wurden. Das Projekt demonstrierte erfolgreich die Leistung der Plattform unter realen Bedingungen, die in vielerlei Hinsicht die Erwartungen übertraf. Der Innovationsradar der Europäischen Kommission für wichtige Innovationen lobte viele der Software-Module. Forschung und kommerzielle Kooperationen Das Team arbeitete auch erfolgreich mit weiteren Horizont-2020-Projekten zusammen. Eines davon war InVID, das Fernsehnachrichtenproduzenten bei der Authentifizierung von Nachrichteninhalten hilft, die durch Nutzer eingereicht wurden. Die COGNITUS-Partner sind erpicht darauf, die Projektergebnisse kommerziell zu nutzen. Die Forscher gehen zur Vermarktung des Systems derzeit auf Entscheidungsträger zu. Die im Rahmen des Projekts entwickelten Instrumente bieten der Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich an der Produktion von Rundfunk- oder Fernsehinhalten zu beteiligen. Durch die Einbindung von Amateurvideos von öffentlichen Veranstaltungen fühlt sich die Zielgruppe besser repräsentiert und von Sendungen mehr angesprochen. Durch die Miteinbeziehung der Öffentlichkeit hilft COGNITUS auch dabei, die Kosten für Fernsehproduktionen zu senken.

Schlüsselbegriffe

COGNITUS, nutzergeneriertes Video, Fernsehen, UHD, maschinelles Lernen, automatisiert, Rundfunk- oder Fernsehinhalte, künstliche Intelligenz

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