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Baukompetenzen: Neue Kompetenzen für Baufachleute zur Erreichung der europäischen Energieziele

Mit der Initiative „BUILD UP Skills“ hat es sich die EU zum Ziel gesetzt, die nächste Generation von im Bausektor tätigen Arbeitnehmern – angefangen bei Beschäftigten auf der Baustelle über Konstrukteure bis hin zu höheren Führungskräften – mit Kompetenzen und Kenntnissen auszustatten, die erforderlich sind, um Bau- und Sanierungsprojekte strengen Energieeffizienzanforderungen zu unterwerfen. Das aktualisierte CORDIS Results Pack stellt EU-finanzierte Projekte vor, die beeindruckende Weiterbildungsprogramme erarbeitet und umgesetzt haben, um dieses ehrgeizige Ziel in Europa zu einer tragfähigen Realität zu machen.

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Der Bausektor bietet ein großes ungenutztes Potenzial für kosteneffiziente Energieeinsparungen, da ab 2020 in Europa Standards für Niedrigstenergiegebäude verbindlich vorgeschrieben werden. Die größte Herausforderung bei der Reduzierung der Energienutzung im Bausektor besteht darin, die Rate, Qualität und Effektivität von Gebäudesanierungen zu erhöhen, da die derzeitige Sanierungsrate lediglich 1,2 % pro Jahr beträgt. Ein erhebliches Hindernis, das der Entwicklung von Niedrigstenergiegebäuden sowie effektiven Sanierungen im Wege steht, ist der Mangel an ausreichenden Baukenntnissen. Die Verbesserung der Kompetenzen von Baufachleuten der mittleren und höheren Führungsebene sowie der verschiedenen Fachkräfte im Bereich nachhaltiges energieeffizientes Bauen ist daher von zentraler Bedeutung.

Vorstellung der Initiative „BUILD UP Skills“

Vor diesem Hintergrund rief die EU im Jahr 2011 die Initiative „BUILD UP Skills“ ins Leben. Ziel dieser Initiative war es, die Zahl der qualifizierten Fachkräfte durch die Entwicklung nationaler Qualifikationsplattformen und -übersichten zu erhöhen und Schulungen im Bereich Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Gebäuden anzubieten. Der Anwendungsbereich der Initiative wurde im Rahmen von Horizont 2020 durch Projekte zur Entwicklung von länderübergreifenden Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogrammen auf weitere Baufachleute ausgeweitet. Eine Höherqualifizierung zugunsten der Energieeffizienz und nachhaltiger Energien sollte in der gesamten Wertschöpfungskette des Bausektors erfolgen (einschließlich Beschäftigten in den Bereichen Konstruktion, Architektur, Ingenieurwesen, Gebäudeverwaltung, Technik, Installation, sonstige Tätigkeiten in Bauwesen und Ausbildung). Alle Angehörigen dieser Berufsgruppen müssen sich der neuen und bevorstehenden Herausforderungen im Zusammenhang mit Niedrigstenergiegebäuden auch bewusst sein. Dazu gehören neue Materialien und Produkte, die Integration erneuerbarer Energiequellen, neue Systeme oder Prozesse wie beispielsweise die Standardisierung und gemeinsame freiwillige Zertifizierung von Gebäuden sowie die Verwendung von Instrumenten zur Gebäudedatenmodellierung. Die Modernisierung oder Einrichtung umfangreicher Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramme in diesen Bereichen geht Hand in Hand mit verschiedenen Initiativen, die die Nachfrage nach qualifizierten Baufachleuten erhöhen, und so neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen und die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken.

Ein aktualisierter und erweiterter Results Pack

Dieser Results Pack konzentriert sich auf elf EU-finanzierte Projekte aus ganz Europa, die die Initiative „BUILD UP Skills“ vorangetrieben haben. Das niederländische Projekt BUStoB setzte es sich zum Ziel, Baufachleuten Schulungen zur Verfügung zu stellen, die ihnen dabei helfen, den Herausforderungen zu begegnen, die durch die neuen Energieeffizienzvorschriften entstehen. Das Projekt Train-to-NZEB schaffte in fünf mittel- und osteuropäischen Ländern erstklassige Schulungseinrichtungen für Energieeffizienz sowie innovative Lehrprogramme. Diese Arbeit findet im Rahmen des Projektes Fit-to-nZEB eine Fortführung. Hier wird nämlich das Netzwerk der Schulungszentren auf Kroatien, Griechenland und Italien erweitert, wobei der Schwerpunkt auf der energieeffizienten Gebäudesanierung liegt. In der Zwischenzeit befasste sich das Projekt ingREeS mit Standorten in Österreich, der Tschechischen Republik und der Slowakei mit den Kompetenzen und dem Wissensbedarf von Baufachleuten der mittleren und höheren Führungsebene. Als nächstes werden die Projekte PROF/TRAC und MEnS vorgestellt, die eng zusammenarbeiteten, um akkreditierte Schulungsprogramme für Ausbildende, Schulungsunterlagen und eine zentralisierte Plattform bereitzustellen, die die Entwicklung von Kompetenzen ermöglicht, die Fachleute benötigen, um energieeffiziente Gebäude zu schaffen und zu betreiben. Mehrere der sechs Projekte, die zu dieser aktualisierten Ausgabe des Results Pack hinzugefügt wurden, wie BIMplement, BIMcert, BIMEET und Net-UBIEP schulen Baufachleute darin, wie Gebäudedatenmodellierung zu benutzen und einzusetzen ist. Das Projekt CEN-CE schließlich, das ebenfalls neu zum Results Pack hinzugekommen ist, hat ein Qualifizierungs- und Schulungsprogramm für Fachkräfte im Bereich Heizung und Klimatisierung entwickelt, um sicherzustellen, dass diese die neuen Standards des europäischen Komitees für Normung zur Energieeffizienz von Gebäuden, die 2017 veröffentlicht wurden, erfüllen.