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PROFessional multi-disciplinary TRAining and Continuing development in skills for NZEB principles

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Neue Plattform liefert Schulungsressourcen für den Bau von Niedrigstenergiegebäuden

Baufachleute können nun ihre Kompetenzen im Bereich Energieeffizienz mithilfe einer neuen EU-finanzierten Online-Plattform verbessern. Auf diese Weise werden Schulungsunterlagen frei zur Verfügung gestellt, um Beschäftigten in den Bereichen Architektur- und Ingenieurswesen und anderen Fachleuten dabei zu helfen, den Entwurf und den Bau von Niedrigenergiegebäuden zu verbessern.

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Das Projekt PROF-TRAC (PROFessional multi-disciplinary TRAining and Continuing development in skills for NZEB principles) entwickelte eine offene Trainingsplattform, die kostenlos genutzt werden kann und laufend aktualisiert wird. Sie umfasst ein freiwilliges EU-weites Ausbildungs- und Qualifizierungsprogramm, das auf nationaler Ebene an spezifische Bedürfnisse angepasst werden kann, sowie Informationen über die Berufsprofile, die für den Bau von Niedrigstenergiegebäuden erforderlich sind. Die Plattform bietet zudem kostenlose Selbstbewertungsinstrumente für Fachleute, die ihre Kompetenzen bewerten und Wissenslücken identifizieren sollen, sowie Schulungsprogramme für Ausbildende und Webinare. „Es handelt sich hierbei um eine Datenbank für Schulungsunterlagen“, erklärt PROF-TRAC-Projektkoordinator Peter Op ‘t Veld von Huygen Installatie Adviseurs in den Niederlanden. „Im ersten Schritt können Baufachleute unsere Methodik zur Erfassung ihrer Kompetenzen und Identifizierung von Ausbildungslücken nutzen. Im zweiten Schritt wählen sie dann die Unterlagen aus, die am besten zu ihnen passen.“ Die Plattform wurde im Februar 2018 fertiggestellt und wird bereits von mehreren EU-finanzierten H2020-Projekten wie BIMplement und TripleA-reno als wertvolles Fortbildungsmittel anerkannt. Höherqualifizierung von Fachleuten Das Projekt PROF-TRAC wurde 2015 ins Leben gerufen, um der Notwendigkeit nachzukommen, Baufachleute in den Bereichen Architektur- und Ingenieurswesen zur Errichtung und Sanierung von Niedrigstenergiegebäuden zu qualifizieren. „PROF-TRAC ging aus einem früheren Projekt hervor, im Rahmen dessen wir Schulungsunterlagen erstellt haben, die speziell auf die Förderung des interdisziplinären Designs von Niedrigstenergiegebäuden ausgerichtet waren“, erklärt Op ‘t Veld. „Was jedoch fehlte, waren Instrumente zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den sogenannten mittleren und höheren Beschäftigten im Architektur- und Ingenieurswesen.“ Das Ziel des Projekts bestand daher darin, Kurse zu entwickeln, die die architektonischen Prinzipien von Niedrigstenergiegebäuden zum Beispiel mit den Herausforderungen im Maschinenbau verbinden. Zu diesem Zweck arbeitete das Projektteam mit drei wichtigen europäischen Dachorganisationen zusammen: dem Architects Council of Europe (ACE); der Federation of European Heating, Ventilation and Air Conditioning Associations (REHVA, die Ingenieure und Ingenieurinnen im Bereich Gebäudeausrüstung vertritt); und Housing Europe, dem europäischen Verband öffentlicher und kooperativer Sozialwohnungsunternehmen. „Housing Europe erkannte an, dass Gebäudefachleute für die Betriebsphase von Niedrigstenergiegebäuden sowie für die Instandhaltung und Beschaffungswirtschaft geschult und qualifiziert werden sollten“, so Op ‘t Veld. Kompetenzlücken schließen Das Projekt begann mit der Entwicklung einer effektiven Methodik zur Abbildung der für den Bau von Niedrigstenergiegebäuden benötigten beruflichen Kompetenzen. Dieses Vorgehen war ausschlaggebend, um Qualifikations- und Wissenslücken zu identifizieren, die dann durch die Entwicklung von Schulungsprogrammen geschlossen werden konnten. Anschließend wurden im Rahmen des Projekts europäische Qualifikationsprogramme für Fachkräfte im Bereich der Niedrigstenergiegebäude erarbeitet. „Daran wurde während des gesamten Projekts gearbeitet und es stellte die letzte Aufgabe dar, die es zu bewerkstelligen galt“, erklärt Op ‘t Veld. Das Projekt führte auch Schulungen für Ausbildende durch. „Wir verfolgten den Ansatz, die Ausbildenden zu schulen, statt große Schulungssitzungen abzuhalten“, fügt Op ‘t Veld hinzu. „Die Idee ist, dass diese ausgebildeten Fachleute schließlich in der Lage sein werden, nationale Kurse zu entwerfen und Schulungen auf nationaler Ebene durchzuführen. Diese Ausbildenden werden als Botschafter des Projekts PROF-TRAC fungieren. Sie können eine Art Schneeballeffekt erzeugen, indem immer neue Schulungen initiiert werden.“ Insgesamt fanden fünf Schulungseinheiten mit Mitgliedern von nationalen Ablegern der an PROF-TRAC beteiligten architektonischen und technischen Dachorganisationen statt. Im Rahmen des Projekts wurden 128 zertifizierte Ausbildende für Niedrigstenergiegebäude aus 23 Ländern geschult, die seither mehr als 1 300 Beschäftigte im Architektur- und Ingenieurswesen und Gebäudefachleute geschult haben. Zwei weitere Schulungseinheiten fanden in Form von Online-Webinaren statt. Eine Liste zertifizierter PROF-TRAC-Ausbildenden und -Ausbildungsorganisationen in ganz Europa kann auf der Plattform eingesehen werden. „Die auf der PROF-TRAC-Plattform verfügbaren Schulungsmaterialien und -ressourcen werden dazu beitragen, das Qualifikationsdefizit bei Fachleuten zu verringern und die Managementkapazität zu erhöhen, um Innovation und die nachhaltige Energienutzung in Gebäuden zu unterstützen“, kommentiert Op ‘t Veld. Die PROF-TRAC-Kurse werden fortgesetzt. In den nächsten fünf Jahren werden in mindestens 50 Kursen 700 weitere Fachleute geschult, wobei die im Rahmen des Projekts entwickelte Datenbank mit quelloffenen Schulungsmaterialien verwendet wird. „Damit wird sichergestellt, dass das Vermächtnis von PROF-TRAC noch viele Jahre lang spürbar bleibt, obwohl das Projekt offiziell beendet wird“, schließt Op ‘t Veld.

Schlüsselbegriffe

PROF-TRAC, Bau, Gebäude, Weiterbildung, Niedrigstenergiegebäude, Energie, Architekten, Ingenieure

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