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Magazin Research*eu

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Psychische Krankheiten, eine geheime Epidemie

Der Welttag für psychische Gesundheit findet jedes Jahr am 10. Oktober statt und soll weltweit für Problembewusstsein in Bezug auf Fragen der psychischen Gesundheit werben und dazu beitragen, Patienten Zugang zu soliden, modernen und flächendeckenden Einrichtungen zur psychischen Gesundheitsversorgung zu verschaffen. Dieses Anliegen ist von besonderer Wichtigkeit, da das Thema psychische Gesundheit in vielen Ländern, auch in Europa, oft tabuisiert wird und da mit psychischen Krankheiten oft ein hohes Maß an sozialer Stigmatisierung einhergeht.

Hindernisse für eine bessere psychische Gesundheitsversorgung in Europa überwinden

Die psychische Gesundheit umfasst ein breites Spektrum an Erkrankungen, unter denen Krankheiten im Zusammenhang mit Depressionen zweifelsohne am stärksten im öffentlichen Bewusstsein verankert sind. Zu weiteren Erkrankungen, die fest unter den Schirm der geistigen Gesundheit fallen, zählen jedoch auch die Schizophrenie, die Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS), die bipolare Störung, die Angststörung, die Essstörung, die Zwangsstörung, der Autismus und die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Europa steht bezüglich des Anteils von an psychischen Krankheiten Leidenden keineswegs besser da als andere Regionen der Welt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzte im Jahr 2014, dass 27 % der erwachsenen Bevölkerung der EU-Länder (mit zusätzlicher Berücksichtigung Islands, Norwegens und der Schweiz) im Jahr zuvor an mindestens einer psychischen Gesundheitsstörung gelitten hat. Anderen Schätzungen zufolge beträgt der Anteil der Europäer, die an psychischen Gesundheitsproblemen leiden, bis zu 38 %, was eine enorme Belastung für Einzelpersonen, die Gesellschaft, die Gesundheitssysteme und die Wirtschaft im Allgemeinen darstellt. Die finanziellen Kosten von psychischen Erkrankungen, die sowohl direkte medizinische als auch indirekte Kosten umfassen, betragen in der EU jährlich mehr als 450 Milliarden EUR. Solche alarmierenden Zahlen, die sowohl menschliche als auch wirtschaftliche Kosten beschreiben, belegen, dass mehr gegen die weitverbreitete, aber dennoch immer noch teilweise unbekannte Epidemie von psychischen Erkrankungen unternommen werden muss. In diesem ersten Sonderabschnitt unseres neu gestalteten Research*eu Magazins leisten wir unseren Beitrag, um das Bewusstsein für psychische Gesundheitserkrankungen und für die Einzelpersonen, die tagtäglich mit diesen Erkrankungen zu kämpfen haben, zu schärfen. Dem tragen wir Rechnung, indem wir verschiedene innovative EU-finanzierte Projekte vorstellen, die sich der Entwicklung von (medizinischen, technologischen und politikbasierten) Lösungen widmen, um die psychische Gesundheitskrise in Europa und weltweit anzugehen. Manche unserer vorgestellten Projekte haben sich auf psychische Gesundheitsdienstleistungen an vorderster Front und auf den Bedarf für eine besser integrierte und flexible Gesundheitsversorgung von Patienten fokussiert. Im Rahmen anderer Projekte wird an neuen Behandlungen für bestimmte Störungen wie z. B. Aggressionsstörungen und Psychosen gearbeitet. Über eine dritte Projektgruppe werden zwei äußert aussichtsreiche und spannende neue Forschungsgebiete vorangebracht, dies betrifft insbesondere innovative MRT-Scanner und Instrumente im Bereich der virtuellen Realität für die bessere Diagnose und Behandlung geistiger Erkrankungen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback. Schicken Sie uns Ihre Fragen und Vorschläge an: editorial@cordis.europa.eu

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