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Europas industrielle Zukunft durch Schlüsseltechnologien und dedizierte Forschungspartnerschaften sichern

Die europäische Industrie zählt weltweit zu den besten und fortschrittlichsten, doch selbst nach der Krise stellen weiterhin neue industrielle Spitzenreiter Europas führende Stellung in Frage. Als zweitkleinster Kontinent mit rückläufiger Bevölkerung benötigt Europa eine intelligente, innovative und effiziente Politik, um die Blüte seiner Industrie in den kommenden Jahrzehnten zu unterstützen. In diesem CORDIS Results Pack werden zehn EU-finanzierte Projekte vorgestellt, welche die Fähigkeiten Europas in einigen der innovativsten technologischen Gebieten unter Beweis stellen, die von der Fertigung und digitalen Industrie bis zur Kreislaufwirtschaft und den Biotechnologien reichen.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt
Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien
Energie icon Energie

Der technologische Wandel und die anhaltenden Auswirkungen der Großen Rezession von 2008 bis 2009 haben dazu geführt, dass sich viele Europäer fragen, wie sicher ihre Lebensgrundlagen und Lebensstandards sind. Zur Bewältigung dieser Ängste und zur Gewährleistung einer erfolgreichen Zukunft für die Bürger Europas ist ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum von entscheidender Bedeutung. Auch wenn heute ein Großteil der europäischen Wirtschaft auf Dienstleistungen basiert, wird die industrielle Produktion weiterhin eine wesentliche Rolle für den zukünftigen Erfolg des Kontinents spielen und Europa ermöglichen, mit seinen wichtigsten internationalen Wettbewerbern wie zum Beispiel den Vereinigten Staaten und China Schritt zu halten.

Unterstützung der Industrie mithilfe von Schlüsseltechnologien und öffentlich-privaten Partnerschaften

Die Europäische Kommission ist entschlossen, Unternehmen im Spitzentechnologiebereich dabei zu helfen, ihre Ziele zu erreichen, ihre Produkte voranzubringen und ihre Fertigungsprozesse zu revolutionieren, um einen Wettbewerbsvorsprung Europas sicherzustellen. Daher verfolgt die Europäische Kommission ihre Politik für Schlüsseltechnologien (Key Enabling Technologies, KET), ein entscheidender Bestandteil der weiter gefassten EU-Industriestrategie. Die Schlüsseltechnologien umfassen sechs Technologien: Mikro- und Nanoelektronik, Nanotechnologie, industrielle Biotechnologie, fortgeschrittene Materialien, Photonik und fortgeschrittene Fertigungsprozesse. Sie finden in zahlreichen Industrien Anwendung und helfen bei der Bekämpfung zahlreicher gesellschaftlicher Herausforderungen. Die Strategie der Kommission zielt darauf ab, KET-Unternehmen dabei zu helfen, ihre Wissensbasis auf vermarktbare Güter und Dienstleistungen zu übertragen - dies ist eine besondere Schwachstelle der europäischen Industrie. Neben der KET-Strategie stärkt die Europäische Kommission die Industrie auch durch acht forschungsorientierte öffentlich-private Vertragspartnerschaften, die 2013 ins Leben gerufen wurden und öffentliche Investitionen in einer Höhe von über 6 Mrd. EUR nutzen, um zusätzliche Investitionen in die Entwicklung neuer Technologien, Produkte und Dienstleistungen zu initiieren. Gegenstand dieser Initiativen sind unter anderem „Fabriken der Zukunft“, energieeffiziente Gebäude, Robotik und nachhaltige Verarbeitungsindustrien. Diese beiden Strategien sind ein wesentlicher Bestandteil von Horizont 2020 und sollen durch das vorgeschlagene nächste Rahmenprogramm, Horizont Europa, fortgesetzt und intensiviert werden.

Industrielle Innovation demonstrieren

Obgleich zu diesen Strategien zahlreiche positive Beispiele präsentiert werden könnten, wurden für diesen Results Pack zehn EU-finanzierte Projekte ausgewählt, die das Potenzial der europäischen Industrie im 21. Jahrhundert fantastisch demonstrieren. Im Rahmen dieser Projekte werden genauer gesagt marktrelevante Ergebnisse in den Gebieten Fertigung und digitale Industrie, Gebäude und Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft und Biotechnologien erzielt. Um einen Eindruck von den Projekten zu vermitteln, die Bestandteil dieses Results Pack sind, wurden im Rahmen des Projekts SYMBIO-TIC Werkzeuge für Industrien hergestellt, in denen Vorbehalte gegen Roboter herrschen und in denen derzeitige Aufgaben und Prozesse als zu komplex für die Automatisierung gelten. Das Projekt ROBOX hingegen hat die technische und wirtschaftliche Durchführbarkeit von enzymatischen Biooxidationsverfahren als umweltfreundlichere Alternative gegenüber traditionellen chemischen Verfahren aufgezeigt. Unterdessen wurden im Rahmen des Projekts MOBILE FLIP mehrere nicht ausreichend genutzte Biomassequellen in Nordeuropa ermittelt und nachhaltig erschlossen, die Herstellern zusätzliche Einnahmenströme bescheren und die europäische Industrie mit neuen Rohstoffen versorgen könnten. MefCO2 hat demonstriert, wie Kohlenstoffabscheidungstechnologie von Kraftwerken und anderen Sektoren zur Emissionsreduzierung genutzt werden kann, während im Projekt REnnovates ein innovatives vorgefertigtes Konzept angewandt wurde, um Bestandsgebäude in Netto-Nullenergiegebäude zu verwandeln. Schließlich wurde über das Projekt SYMBIOPTIMA das Konzept der Industriesymbiose für die Gestaltung von Produktionssteuerungsinstrumenten eingeführt, um mehr Nachhaltigkeit in der Fertigung zu erreichen. Darüber hinaus wurde ein Konsortiumsmitglied des Projekts in Anerkennung dieser Innovation im Jahr 2018 mit dem renommierten Innovation Radar der Kommission ausgezeichnet.