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Inhalt archiviert am 2024-06-18

DRiving InnoVation in crisis management for European Resilience

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Die Widerstandskraft und Reaktionsfähigkeit Europas in Bezug auf Bedrohungen und Krisensituationen verbessern

Wie können es Fachleute im Bereich des Krisenmanagements nach den verheerenden Hochwassern, die tausende Evakuierungen erforderlich machten, und angesichts des jüngsten Anstiegs an Flächenbränden in ganz Europa schaffen, eine höhere Widerstandskraft zu erreichen und unvorhersagbare Bedrohungen zu bekämpfen? Dies ist die Herausforderung, die das EU-finanzierte Projekt DRIVER+ angeht.

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Die EU ist einer ganzen Reihe potentieller Krisen und Katastrophen ausgesetzt, etwa solchen, die mit dem Klimawandel verbunden sind oder solchen, die durch Terroranschläge oder Ausfälle der kritischen Infrastruktur verursacht werden. Ein effektives Krisenmanagement hängt neben weiteren Faktoren von der Entwicklung neuer sozialtechnologischer Lösungen und von der besseren Kooperation zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Organisationen und Behörden ab. Das EU-finanzierte Projekt DRIVER+ wurde eingerichtet, um die Widerstandskraft Europas angesichts von Krisensituationen zu steigern. Die Initiative führt Fachleute, Hilfsorganisationen, politische Entscheidungsträger, Technologieanbieter und Forscher aus ganz Europa zusammen. Diese Fachleute im Krisenmanagement entwickeln gemeinsam innovative Lösungen, die Einsatzkräften bei der effektiveren Bewältigung schwerer Krisen helfen. Die erforderlichen Fähigkeiten und ermittelten Lücken sind die Impulsgeber für Innovationen und für die Entwicklung neuer Lösungen. „Die Lösungen können eine neue Software-Komponente oder einen Schulungsansatz, einen neuen Ausrüstungsgegenstand oder eine neue Methode für die Zusammenarbeit beinhalten. Fachleute müssen allerdings wissen, dass jede neue Lösung erprobt und getestet wurde und erwiesenermaßen in einer realistischen und anspruchsvollen Umgebung nützlich ist“, bemerkt Marijn Rijken (TNO), Projektleiter von DRIVER+.

Nachhaltige Innovationslösungen

Das Konsortium organisiert in vier europäischen Städten Simulationsversuche, um die Krisenmanagement-Fähigkeiten der betreffenden Region im Falle des Eintretens von Katastrophenereignissen wie z. B. Erdbeben, Hochwassern, Waldbränden oder der massiven Freisetzung von chemischen Stoffen zu verbessern. „Obgleich es viele innovative Management-Lösungen gibt, die sich Fachleute einfallen lassen können, müssen sie jede [Lösung] objektiv bewerten und prüfen, wie die Lösung zusammen mit bereits verwendeten Einsatzsystemen funktioniert“, erklärt Marcel van Berlo, technischer Koordinator von DRIVER+. „Vor diesem Hintergrund hat DRIVER+ einen robusten und an Fachleuten ausgerichteten Prüfstand entwickelt, der zur systematischen Bewertung von Krisenmanagement-Lösungen verwendet wird.“ Ein wichtiger Bestandteil dieses Prüfstands ist die „Trial Guidance Methodology“, eine Methodik zur Begleitung der Prüfung, welche die Vorbereitung und Auswertung der Prüfungen beschreibt. DRIVER+ entwickelte zudem die Prüfstandinfrastruktur – ein Instrumentarium mit Software-Komponenten, die bei der Einrichtung und beim Management einer Prüfung behilflich ist. In diesem virtuellen Raum können Fachleute, Forscher, politische Entscheidungsträger und Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiten und neue Tools, Prozesse und organisatorische Lösungen bewerten. Darüber hinaus wird ein internetbasiertes „Lösungsportfolio“ entwickelt, um die Krisenmanagement-Fähigkeiten in Europa zu stärken. Dieser Online-Katalog steht allen Lösungsanbietern offen und ermöglicht Experten, alle erforderlichen Informationen über Lösungen zu finden, einschließlich Erfahrungen von Fachleuten.

Wichtige Aktivitäten

Die zwei Dimensionen von DRIVER+ – der Prüfstand und das Lösungsportfolio – werden durch eine dritte ergänzt: einem gemeinsamen Verständnis für Krisenmanagement in ganz Europa. Zu diesem Zweck wurde das Forum für Fachleute Crisis Management Innovation Network Europe (CMINE) ins Leben gerufen, das allen Interessengruppen offen steht. CMINE verbindet mehrere Netzwerke und Projekte und vereinfacht den Austausch bewährter Verfahrensweisen und neuer Ideen, um Innovationen im Krisenmanagement zu fördern. Jährliche „I4CM – Innovation for Crisis Management“-Veranstaltungen, Gespräche am runden Tisch zum Thema Politikforschung und mehrere CEN-Workshop-Vereinbarungen fördern den Aufbau eines gemeinsamen Verständnisses im Krisenmanagement in ganz Europa. Im Februar 2020 wird in Brüssel eine finale Konferenz organisiert, um die Projektergebnisse mitzuteilen. Die Projektpartner haben zudem einen Rahmen für die Abschätzung der gesellschaftlichen Wirkung von Krisenmanagement-Lösungen entwickelt. Dieser ermöglicht zum Beispiel, herauszufinden, unter welchen Umständen die Verwendung einer Drohne akzeptabel ist, die eine Live-Kameraansicht über Hochwassergebieten bietet. Die Prävention negativer und Förderung positiver gesellschaftlicher Auswirkungen ist Bestandteil der Abschätzung des potenziellen Werts von Krisenmanagement-Lösungen.

Schlüsselbegriffe

DRIVER+, Krisenmanagement, Prüfung, Lösungs-Portfolio, CMINE, Fähigkeitenentwicklung, Bürger, Widerstandskraft, Prüfstand, Katastrophe, Katastrophenschutz

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