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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Neues von METSY: Wie der Zusammenhang zwischen Psychosen und Adipositas den Weg für neue Behandlungsmöglichkeiten ebnete

Diesen Monat erkundigen wir uns über Neues vom Projekt METSY, das in unserem Sonderabschnitt zum Thema psychische Gesundheit im Oktober 2018 vorgestellt wurde. METSY hat insbesondere die Verbindungen zwischen psychotischen Störungen und Stoffwechsel-Begleiterkrankungen offenbart und damit den Weg zu neuen Therapieoptionen geebnet, mit denen Psychosen bekämpft und zugleich Stoffwechselkomplikationen verhindert werden könnten.

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Das wichtigste Ergebnis von METSY (Neuroimaging platform for characterisation of metabolic co-morbidities in psychotic disorders) war die Feststellung, dass eine Gewichtszunahme tatsächlich mit einer ersten psychotischen Episode in Verbindung steht und dass die medizinische Relevanz darin besteht, Patientinnen und Patienten mit einem hohen Risiko für eine schnelle Gewichtszunahme zu ermitteln und das therapeutische Vorgehen zu bestimmen, um Stoffwechsel-Begleiterkrankungen zu verhindern. An diese Ergebnisse anzuschließen hatte absolute Priorität. „Und genau das passiert glücklicherweise gerade“, so Koordinator Matej Oresic. „Es laufen inzwischen mehrere Studien, die direkt auf den Ergebnissen von METSY beruhen, und zwar auch von Forschern, die ursprünglich nicht am METSY-Projekt beteiligt waren.“

Vorstoß zur klinischen Einführung des Entscheidungshilfe-Tools von METSY

Wir erfuhren, dass METSY ein Entscheidungshilfe-Tool entwickelt hatte, mit dem eine bessere und gezieltere Behandlung von Risikopatientinnen und -patienten möglich sei. „Dafür sind allerdings noch weitere Pilotvorhaben nötig, um das Tool in klinischer Umgebung zu testen“, räumt Dr. Oresic ein. „Der an der Entwicklung des Tools beteiligte METSY-Teilnehmer hat dies auf dem Gebiet der Alzheimer-Erkrankung bereits getan, und ein entsprechendes Spin-off-Unternehmen wurde gegründet.“ Oresic hofft, dass weitere Schritte folgen werden, um mit dem Entscheidungshilfesystem auch im Bereich Psychose ähnliche Erfolge zu erzielen, doch bis dahin sei noch einiges zu tun.

Fortsetzung der Zusammenarbeit über die IMI

Eine weitere wichtige Erkenntnis des METSY-Projektes war eine Lipidsignatur, die darauf hindeutet, dass Psychosepatientinnen und -patienten, bei denen das Risiko späterer Stoffwechselkomplikationen am größten ist, bereits vor dem Auftreten solcher Komplikationen erhöhte Marker für eine Fettleber aufweisen. „Im Hinblick auf diese Ergebnisse arbeiten wir derzeit mit dem LITMUS-Projekt der Initiative Innovative Arzneimittel [IMI] zusammen“, so Matej Oresic. „Dieses Projekt entwickelt neuartige molekulardiagnostische Instrumente zur Diagnose und Überwachung der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLE). Obwohl es sich noch in der Anfangsphase befindet, streben wir die Bewertung der diagnostischen Instrumente in der psychiatrischen Population an.“ Im Hinblick auf die EU-Finanzierung merkt Oresic an: „Mit METSY leisteten wir Pionierarbeit, um auf die Relevanz der Untersuchung von Stoffwechsel-Begleiterkrankungen bei Psychosen hinzuweisen, die ein verstärktes Interesse auf dem Gebiet der Psychiatrie erhalten.“ Beim Blick in die Zukunft hofft Oresic, dass die Erkenntnisse und Tools von METSY ihm und seinem Team die Grundlage bieten werden, um weitere Forschung zum besseren Verständnis der Stoffwechselkomponente von Psychosen zu betreiben.

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