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Ecosystem for Collaborative Manufacturing Processes – Intra- and Interfactory Integration and Automation

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Informationssystem verwaltet Farbrikversorgung und -produktion

Wie lassen sich Fabrikprozesse optimieren? Ein neues Informationssystem organisiert alle Abläufe.

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Fabrikbetreiber suchen immer nach Wegen, um die Effizienz und Produktion zu erhöhen. Einst waren die persönlichen Kenntnisse des Fabrikpersonals entscheidend für Verbesserungen. Heute ist es ungewöhnlich, dass eine einzige Person das Gesamtbild kennt, da Prozesse häufig international dezentralisiert sind und die Integration mit vielen Lieferanten erfordern. Die manuelle Kommunikation mit allen Parteien im Hinblick auf die Einrichtung von Lieferketten und Produktionsprozessen ist sehr zeitaufwändig und schwierig. Fabriken benötigen somit dedizierte Informationssysteme, welche diese Kommunikation über den gesamten Betrieb beschleunigen und automatisieren.

Integriertes Informationsverwaltungssystem

Über das EU-finanzierte Projekt COMPOSITION wurde ein neues integriertes Informationsverwaltungssystem (IIMS) entwickelt. Es vereinfacht verschiedene Aufgaben, darunter die Optimierung der Produktion, und ermöglicht die schnelle Anpassung an veränderliche Marktbedingungen. Das System umfasst bestehende Informationsinstrumente von Fabriken. Über das Projekt wurde ebenfalls ein Netzwerk zur Unterstützung des Datenaustauschs zwischen Fabriken und Lieferanten entwickelt, welches den Einstieg in die Lieferketten vereinfachen wird. Eine wichtige Veranschaulichung des Systems ist der betreffende Markt. Es handelt sich dabei um ein technisches Ökosystem, in dem Kunden Bedarfsanfragen stellen, auf die Lieferanten dann Angebote abgeben können. Die Marktsoftware bewerkstelligt den Verhandlungsprozess automatisch und präsentiert Kunden eine hierarchische Liste mit Lieferanten, welche die Anforderungen erfüllen können. Kunden können dann Lieferanten aus der Liste auswählen. „Dieser Mechanismus eröffnet neue Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme für Unternehmen, die ohne diese Technologie nicht möglich wären“, sagt Projektkoordinator Marc Jentsch. „Dies ist vor allem für kleinere Unternehmen interessant, die ansonsten Probleme beim Finden neuer Kunden hätten.“

Wartung und sonstige Anwendungen

Ein zweiter Aspekt des Systems ist die Anwendung im Bereich der prädiktiven Wartung für zwei Pilotpartner. Vor der Entwicklung des Instruments betrieben diese beiden Partner Maschinen, die nach einem festen, aber suboptimalen Plan gewartet wurden. Die Wartung fand generell zu früh statt, da dies einer zu späten Einleitung der Wartung vorzuziehen ist. Die COMPOSITION-Forschenden entwickelten Sensoren, welche die Maschinen überwachen. Daten von den Sensoren und die bestehenden Prozessdaten führten zu einem optimalen Wartungsplan. Das Team stellte acht verschiedene Anwendungsmöglichkeiten bereit, die in sechs verschiedenen Anwendungsfällen der Projektpartner zum Einsatz kommen. Die meisten Partner nutzen das IIMS-System zur Verbesserung kleiner Details in etablierten Prozessen. In einem Fall werden z. B. Sensoren an Prozessausrüstung angebracht, um verloren gegangene Gegenstände ausfindig zu machen. In einem anderen Fall werden Recyclingabfalltonnen überwacht und darauf hingewiesen, wenn diese geleert werden müssen. Big-Data-Projekte sind derzeit sehr beliebt. Doch, dass Teams vor dem Beginn irgendwelcher Arbeiten geeignete Datensätze gewinnen müssen, ist eine kaum bekannte Herausforderung. „Dementsprechend hatten wir Probleme bei der zuverlässigen Datengewinnung“, sagt Jentsch. „Außerdem gab es nicht genügend Fehlerfälle in dem Datensatz, damit die Algorithmen etwas lernen können.“ Das Team überwand dies durch die Zusammenarbeit zwischen Datenanalysefachleuten und Pilotpartnern, damit alle ihr Fachwissen beisteuern konnten, um den Algorithmen die Erkennung von Trends zu ermöglichen. Alle Anwendungsfälle werden fortgesetzt und mehrere Anwendungsfälle werden ausgeweitet. Das Team plant zudem fünf weitere gemeinsame Verwertungsmaßnahmen. Die Ergebnisse von COMPOSITION werden mit denen von drei anderen EU-finanzierten Projekten – DIGICOR, NIMBLE und vf-OS – kombiniert. Das Projekt übertrug mehrere überaus komplizierte Technologien auf praktische Anwendungsfälle der realen Welt. Diese werden Herstellern bei der Koordinierung und Optimierung aller betrieblichen Aspekte helfen.

Schlüsselbegriffe

COMPOSITION, Fabrik, Produktion, Informationssystem, Lieferkette, Informationsverwaltungssystem, IIMS, Markt, Kommunikation, Verhandlung

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