CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-04-17

Article available in the following languages:

Die Zukunft kleiner Bergwerksbetriebe beeinflussen

Eine EU-Initiative soll dazu beitragen, die wirtschaftliche Tragfähigkeit einer Reihe von geringen, aber hochwertigen Metallvorkommen in und außerhalb Europas zu verbessern.

Industrielle Technologien icon Industrielle Technologien

Als Bestandteile von Mikroprozessoren, intelligenter Elektronik, medizinwissenschaftlichen Materialien und erneuerbaren Energieprodukten sind Rohstoffe ein natürlicher Teil unseres Alltags. Der Bedarf an ihnen steigt rasant an. Einige von ihnen, die sogenannten kritischen Rohstoffe, sind von wirtschaftlicher und strategischer Bedeutung. Für sie besteht ein Versorgungsrisiko, da ein großer Anteil der weltweiten Förderung auf nur wenige Länder verteilt ist. Das EU-finanzierte Projekt IMPaCT (Integrated Modular Plant and Containerised Tools for Selective, Low-impact Mining of Small High-grade Deposits) unterstützt KMU dabei, Europas eigene kritische Rohstoffe zu fördern, die in geringeren Mengen vorkommen, aber dennoch hochwertig sind. „Die Kosten, die mit der Errichtung eines Bergwerks verbunden sind – Erschließung, Infrastruktur, Zulassung – sind sehr hoch. Da geringe Vorkommen oft nur kurzlebig sind, lohnt sich deren Entwicklung in vielen Fällen nicht“, erklärt Dr. Kathryn Moore, leitende Dozentin an der Universität Exeter, die das Projekt koordiniert, gegenüber der Fachzeitschrift „Mining Technology“. Dr. Moore weiter: „Die Rohstoffindustrie hat Schwierigkeiten, schnell auf die Veränderungen im Bedarf der Technologieherstellung zu reagieren. Wir wollen zeigen, dass eine rasche Reaktion technologisch möglich ist.“

Einschalten, ausschalten

Projektpartner haben eine mobile, modulare containerisierte Anlage entworfen und gebaut, die wertvolle metallische Minerale von abgebautem Material trennen kann. Die Technologie kann an verschiedene Erzlagerstätten angepasst werden und mit viel kleineren Eingaben von Gestein betrieben werden als auf dem Markt verfügbare Verarbeitungsanlagen. Daher eignet sie sich für hochwertige, aber geringe Erzvorkommen, z. B. für die in Europa. Die von dem Projekt eingesetzte Methode nennt sich „Abbau zum Ein- und Ausschalten“ und wird europäischen Rohstoffproduzenten ermöglichen, schnell auf die sich ändernden Rohstoffpreise zu reagieren, die durch das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage an Rohstoffen entstehen. Mit der Technologie können die Produzenten die Materialien abbauen, die zu einem gegebenen Zeitpunkt am meisten gefragt sind. Die Partner ermitteln außerdem die Bedingungen, die für den raschen Einsatz eines integrierten Abbausystems notwendig sind. Das Verfahren umfasst die Zuführung von Material zur Mineralienverarbeitungsanlage mithilfe eines selektiven unterirdischen Abbauinstruments, die Zerkleinerung (Gesteinsabbruch) und die Sortierung der Erze mithilfe von Instrumenten mit nachhaltiger Energieversorgung. „So können eine unterirdische Abbaumaschine und eine Gesteinsbrechanlage innerhalb von Stunden eingesetzt werden“, erläutert Dr. Moore. „Eine Mineralienverarbeitungsanlage kann innerhalb weniger Wochen aufgestellt werden. Bei sehr großen Bergwerken dagegen können von der Erschließung bis zur Förderung Jahrzehnte vergehen und die Installierung dauert mehrere Monate.“ Dem oben genannten Artikel zufolge testet das Bergbauunternehmen Mineco aus dem Vereinigten Königreich, das auch am Projekt IMPaCT beteiligt ist, die Technologie bereits in seinen auf dem Balkan betriebenen Antimon- und Bleibergwerken. Mineco hat Erz aus einem Bergwerk in Bosnien gefördert, verarbeitet und konzentriert. Diese Methode wird auch in Serbien zum Einsatz kommen, um Erz aus einem Antimonbergwerk zu verarbeiten. Metal Innovations aus Wales hat zudem einen neuen Prototyp eines selektiven unterirdischen Abbauinstruments gebaut, das die Felswand zerschneidet. Außerdem hat Metal Innovations seine eigenen Akkus und Gehäuse entwickelt, die für enge, unterirdische Räume geeignet sind. Wie dem Artikel zu entnehmen ist, planen beide Unternehmen, ihre Technologien über kurz oder lang zu kommerzialisieren. Das Projekt IMPaCT endet planmäßig im Mai 2020. Es wurde ins Leben gerufen, um gezielte technologische Innovationen im Bereich der Bergwerkausstattung und -planung zu erarbeiten. Weitere Informationen: IMPaCT-Projektwebsite

Länder

Vereinigtes Königreich

Verwandte Artikel