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Mobile Zahlungsanwendung soll den Finanztransaktionssektor revolutionieren

Aufgrund ihrer Frustration über die Abhängigkeit Europas von ausländischen Zahlungsanbietern entwickelten mehrere europäische Expats eine Zahlungsanwendung, mit der Banken Gelder direkt überweisen können.

Bei der Bezahlung von Gütern und Dienstleistungen sind Europäerinnen und Europäer im Wesentlichen auf ausländische Zahlungsanbieter angewiesen. Tatsächlich sind zwei amerikanische Unternehmen, nämlich Visa und Mastercard, für die Abwicklung von 80 % aller Kartentransaktionen verantwortlich, die von europäischen Einzelhandelsunternehmen durchgeführt werden. Mit dieser Abhängigkeit sind viele Risiken verbunden. So fügen beispielsweise hohe Transaktionsgebühren und Bearbeitungszeiten, die sich über Wochen hinziehen können, den Händlern wirtschaftlichen Schaden zu. Darüber hinaus erhöht die technologische Abhängigkeit das Risiko politischer Instabilität innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums(öffnet in neuem Fenster). Am besorgniserregendsten ist jedoch, dass eine andere gerichtliche Zuständigkeit fast alle Zahlungsströme in Europa kontrolliert. Frustriert über diese Situation beschlossen mehrere europäische Expats am Usability Engineering Center(öffnet in neuem Fenster) in der Slowakei zu handeln. Das Ergebnis ist EVERIFIN(öffnet in neuem Fenster), eine mobile Zahlungsanwendung, die direkte Banküberweisungen als Mittel für Sofortzahlungen verwendet. „Als Expats, die in verschiedenen europäischen Ländern leben, haben wir festgestellt, dass die Verwaltung von Geldern über mehrere Banken – sogar von verschiedenen Ländern aus – ineffizient und umständlich ist“, so Jana Maleckova, Geschäftsführerin und Mitbegründerin des Usability Engineering Centers sowie Verantwortliche für die Überwachung der Geschäftsentwicklung und des Projektmanagements bei EVERIFIN. „Dies hat uns dazu veranlasst, unsere eigene Forschung zu betreiben und aufgrund des Marktbedarfs, den wir erkannten, EVERIFIN zu entwickeln.“ Dank der Unterstützung durch EU-Fördermittel ist EVERIFIN der Vermarktung nun einen Schritt näher gekommen.

Den Mittelsmann entfernen

EVERIFIN zielt darauf ab, den Finanztransaktionssektor zu revolutionieren, indem es Banken erlaubt, Gelder direkt zu überweisen, wodurch die Transaktionsverarbeitung durch Dritte aus der Gleichung gestrichen wird. „Ein Beispiel zur Veranschaulichung wäre, wenn Sie einen Kaffee mit einer Kreditkarte kaufen und Visa die dafür benötigten Gelder auf Ihrem Konto so lange sperrt, bis der Händler das Geld für den Kauf erhält – ein Vorgang, der Wochen dauern kann“, erklärt Juraj Malecka, Mitbegründer des Usability Engineering Centers sowie Architekt, Wirtschaftsanalytiker und IT-Projektmanager bei EVERIFIN. „Wenn Sie jedoch mit EVERIFIN einen Kaffee kaufen, erhält der Händler das Geld innerhalb von zehn Sekunden, nachdem Sie die Zahlung autorisiert haben.“ Das Usability Engineering Center sah zudem in der überarbeiteten EU-Zahlungsdiensterichtlinie(öffnet in neuem Fenster) (PSD2), die einen integrierteren, gerechteren und effizienteren europäischen Zahlungsverkehrsmarkt schaffen soll und vor Kurzem in Kraft getreten ist, eine wichtige Chance. „Mithilfe der EU-Finanzierung haben wir eingehend untersucht, warum Überweisungen zwischen den EU-Ländern so lange dauern, wie die hohen Transaktionsgebühren unter den Einzelhändlern wahrgenommen werden und natürlich, was wir tun könnten, um beides zu ändern“, sagt Maleckova. Zu den wichtigsten Ergebnissen dieser Forschung zählten die Anforderungen an die Bekämpfung der Geldwäsche, die in den verschiedenen europäischen Ländern sehr unterschiedlich ausfallen können. Auf der Grundlage dieser Forschung konnte das Unternehmen beispielsweise eine Regulierungsbehörde ausfindig machen, die mit den geeigneten Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche für verschiedene Arten von Dienstleistern bestens vertraut ist und mit dieser zusammenarbeiten.

Europaweite Lösung

Laut Malecka ermittelte das EU-finanzierte Forschungsprojekt eine enorme Marktnachfrage nach EVERIFIN und eine klare Markteinführungsstrategie: „Zwar erfordert unsere Lösung von Regierungen und Banken die Schaffung eines einheitlichen europäischen Identifikationsstandards, doch ist EVERIFIN gut positioniert, um die neue Infrastruktur zu nutzen, wenn es dann soweit ist.“ „Die Machbarkeitsstudie legte den Grundstein, von dem aus wir EVERIFIN zur ersten europaweiten Lösung für Sofortzahlungen ausbauen werden“, so Maleckova abschließend.

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