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Up to University - Bridging the gap between schools and universities through informal education

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Eine digitale Brücke zwischen weiterführender Schule und Universität

Dank dem Projekt Up2U finden Next Generation Digital Learning Environments (zu Dt. „Digitale Lernumgebungen der nächsten Generation“) ihren Weg in weiterführende Schulen. Das Ziel: Die Gewöhnung der Schülerinnen und Schüler an Instrumente und Methodiken der Universitäten.

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Das Interesse an Lernplattformen (LMS – Learning Management System) hat noch nicht nachgelassen und dennoch blicken Lehrkräfte schon auf den nächsten großen Schritt: Next Generation Digital Learning Environment (NGDLE). Anders als Lernplattformen, die sich hauptsächlich an den Bedürfnissen von Lehrpersonen orientieren, sind Next Generation Digital Learning Environments Bildungsumgebungen, in denen alle Aspekte und Beteiligten von E-Learning nahtlos miteinander verbunden werden. Das Potenzial von Next Generation Digital Learning Environments für Schülerinnen und Schüler ist so riesig, dass das EU-finanzierte Projekt Up2U (Up to University – Bridging the gap between schools and universities through informal education) sie als Grundlage für den Versuch nutzt, die Lücke zwischen weiterführenden Schulen und Hochschulbildung zu überbrücken. „Wir haben festgestellt, dass mangelnde digitale Kompetenzen einer der Hauptgründe für Studienabbrüche sind. Nach dem Schulabschluss treten Schülerinnen und Schüler in das tertiäre Bildungssystem ein, ohne die notwendigen Kenntnisse zum Umgang mit der neuen Bildungsumgebung zu haben. Up2U soll ihnen helfen, digitale Kompetenzen auszubauen und den Übergang von der weiterführenden Schule zur Universität reibungsloser zu gestalten“, sagt Erik Kikkenborg, Media Services Manager bei NORDUnet und Projektkoordinator. Up2U will also die technologische und methodologische Lücke zwischen der weiterführenden Schule und der Universität überbrücken. Dafür greift es auf eine Umgebung zurück, die nach dem Prinzip der Next Generation Digital Learning Environments gestaltet wurde und die offeneres, effektiveres und effizienteres gemeinsames Entwickeln, Entwerfen und Verwenden digitaler Inhalte, Werkzeuge und Dienste ermöglicht. Diese Umgebung wurde speziell für personalisiertes, kollaboratives oder experimentelles Lernen entwickelt. Mit Up2U ist die Lernplattform nicht länger das zentrale Instrument. Die Umgebung funktioniert wie ein Marktplatz, auf dem Nutzer sich die Lernplattformen aussuchen, die sie benötigen, in dem Wissen, dass alle miteinander integriert sind und Erfolge sowie Fortschritt ohne Einschränkung des Nutzererlebnisses von einer auf die andere übertragen werden können. Inhalte sind für Lehrpersonen wie Schülerinnen und Schüler offen zugänglich und wiederverwendbar. Gyongyi Horváth betont: „Up2U ist eine portable, offene, auf Pädagogik ausgerichtete digitale Umgebung, die für Lerngemeinschaften entwickelt wurde.“

In fünf Mitgliedstaaten getestet, weitere folgen

Der Marktplatzansatz ist bei der Anpassung an unterschiedliche Situationen besonders wertvoll. Die Schulen in den Up2U-Pilotländern – Deutschland, Griechenland, Italien, Litauen, Ungarn, Polen und Portugal – unterschieden sich in Umfang der Nutzung und des Zugangs zu Technologie. Eine der Voraussetzungen für den Erfolg des Projekts war daher die Einführung eines Systems, in dem alle notwendigen Komponenten in eine einzige Plattform integriert werden, sodass es einigen Schulen möglich war, nur die Komponenten zu nutzen, die noch nicht vorhanden waren. „Deswegen müssen die Software-Komponenten so wenig wie möglich voneinander abhängig und trotzdem hinsichtlich des Nutzererlebnisses integriert sein“, sagt Horváth. „Die nächste Herausforderung war es, das Lehrpersonal zu überzeugen, mit der Up2U-Umgebung zu arbeiten und es mit den Schülerinnen und Schülern im Klassenraum zu verwenden. Hierzu entwickelten wir den Ansatz fortlaufender beruflicher Weiterbildung.“ Dieser Ansatz ist in drei Module aufgeteilt: Weiterbildung der Lehrkräfte durch nationale Trainerteams, Einführung in Up2U für Schülerinnen und Schüler durch Lehrkräfte und Erfahrungsaustausch zwischen den Level-1 und -2-Lehrkräften. „Durch diesen Ansatz für fortlaufende berufliche Weiterbildung beschleunigen wir die wirksame Annahme der Up2U-Umgebung in den Pilotschulen“, sagt Horváth. Die meisten Pilotländer haben bereits beschlossen, nach Beendigung des Projekts ein nationales Programm für die Up2U-Umgebung durchzuführen. Derweil haben Israel und das Vereinigte Königreich Online-Weiterbildungen auf Grundlage des Ansatzes für fortlaufende berufliche Weiterbildung ins Leben gerufen. Weiterhin läuft in Slowenien der erste projektexterne Versuch an. „Wir haben aus mehreren europäischen Ländern wie Armenien und Finnland Interessensbekundungen zu Versuchen im eigenen Land erhalten. Wir unterstützen diese Pilotstudien mit dem Kurs „Get Started!“, einem Online-Kurs auf Grundlage des Ansatzes für fortlaufende berufliche Weiterbildung“, erklärt Horváth. Up2U läuft planmäßig noch bis Ende Mai 2020. Die letzte Projektphase konzentriert sich auf die Ergebnisanalyse der Pilotversuche und die Einführung des Nachhaltigkeitsplans für die Zeit nach Projektende.

Schlüsselbegriffe

Up2U, Universität, Übergang, weiterführende Schule, Methodik, Next Generation Digital Learning Environment, NGDLE, Lernplattform, LMS, digitale Kompetenzen, Umgebung

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