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Understand the Dimensions of Organised Crime and Terrorist Networks for Developing Effective and Efficient Security Solutions for First-line-practitioners and Professionals

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Verbesserte Sicherheit in Europa durch Instrumente zur Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus

Das organisierte Verbrechen und terroristische Netzwerke stellen die EU vor große Herausforderungen, weshalb viele Menschen an der Bekämpfung derselben arbeiten. Das Projekt TAKEDOWN entwickelte öffentliche Lösungen für bessere Eindämmungs- und Reaktionsstrategien, die außerdem das Verständnis des Phänomens vertiefen sollen.

Sicherheit icon Sicherheit

Durch die wachsende soziale Polarisierung und Ausgrenzung entstanden Gruppen von Menschen, oft Jugendlichen, die das Gefühl haben, abgehängt worden zu sein. Denjenigen, die keine Zukunftsaussichten haben, können kriminelle Vereinigungen, gewalttätige extremistische Gruppen und Terrornetzwerke als attraktive Alternativen erscheinen. Diese Tendenzen schaffen eine Kultur der Angst und ihre Bewältigung ist außerdem kostspielig. Im EU-geförderten Forschungs- und Innovationsmaßnahmenprojekt TAKEDOWN lag der Schwerpunkt besonders auf dem organisierten Verbrechen und Terrorismus sowie auf den Risiken durch die Entstehung neuer Hybridorganisationen, die Kriminellen und Terroristen illegale Dienstleistungen anbieten. Da die Forschung auf eine weit verbreitete Akzeptanz und eine gleichzeitige Skepsis gegenüber diesem neuen Phänomen hindeutet, scheint es notwendig, die gegenwärtige Gefahr weiter auszuwerten. Auf der Grundlage seiner empirischen Forschung und Modellierung erarbeitete das Projektteam grundlegende Benutzeranforderungen für die Entwicklung eines offenen digitalen Informationszentrums und einer professionellen Lösungsplattform. Das Ziel beider ist die Unterstützung derjenigen, die Kriminalität, Extremismus und Terrorismus bekämpfen.

Instrumente für Prävention und Intervention

TAKEDOWN analysierte die verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnisse über Kriminalität und Terrorismus sowie die diesbezüglichen europäischen und nationalen politischen Strategien. Die Projektpartner führten zudem in verschiedenen Ländern quantitative (Online-Umfrage) und qualitative (Interviews, Workshops und Fokusgruppen) Studien mit verschiedensten Interessengruppen durch. Daraus ergab sich ein multidimensionales Modell für die Fallanalyse von Verbrechen und Terrorismus aus sozialer, psychologischer und wirtschaftlicher Perspektive. Dabei wurden auch die Risiken und die voraussichtlichen Auswirkungen von Reaktionsstrategien ausgewertet. „Unser Modell ermittelt treibende Kräfte und Wege für Kriminalität und Terrorismus. Außerdem bietet es eine intuitive Visualisierung von Fallanalysen zur Unterstützung von Präventionsmaßnahmen und Risikobewertung“, so die Projektkoordinatoren Florian Huber, Bernhard Jäger und Peter Leitner. Das offene Informationszentrum stellt Informationen, Dienstleistungen und Unterstützung für primäre Anwender und Anwenderinnen, Forschende sowie die Öffentlichkeit zur Verfügung. Die öffentliche Internetplattform hilft Einzelpersonen, die richtigen Fachkräfte, Kurse, externen Berichte, Instrumente und Beratungsstellen zu finden. „Ein Beispiel sind Lehrkräfte, die einen radikalisierten Schüler in ihrer Klasse haben. Hier können sie aktuelle Nachrichten über das Thema erhalten und außerdem unterstützende Informationen und Ressourcen auf der Website finden, darunter auch eine durchsuchbare Datenbank über lokale Netzwerke und Kontakte zu Fachkräften sowie Kenntnisse über vergleichbare Fälle“, erklärt Huber. Ein Berater für Anzeigen kann den Benutzer außerdem durch die standardisierte und anonyme Anzeige von Straftaten führen, die dann an die zuständige Strafverfolgungsbehörde gesendet werden kann. Die professionelle Lösungsplattform ist eine geschlossene Plattform für registrierte und zugriffsberechtigte Benutzer, die Dienstleistungen anbieten, sowie ein Verkaufsforum, auf dem Strafverfolgungsbehörden die neuesten Lösungen der Branche finden können. Die Plattform enthält eine Seite mit Sicherheitsnachrichten sowie professionelle Beratungsdienste, die Benutzer bei der Auswahl der besten Lösungen unterstützen.

Das Netz ausweiten

Beide Plattformen wurden anhand einer technischen Überprüfung und Auswertungen von Interessengruppen validiert, darunter auch ein Szenarientest. „Bei der technischen Überprüfung wurden kleinere Mängel festgestellt, die vor Veröffentlichung der Plattformen korrigiert wurden. Das Feedback der Interessengruppen hilft kontinuierlich bei der Strukturierung und Organisation der Inhalte“, so Jäger. Das Projekt mündete schon in einem Sammelband zum Thema, veröffentlicht im Routledge-Verlag, sowie einem Satz politischer Empfehlungen bezüglich Gefahrenabwehr und Sicherheit. Neben der Verbreitung der Forschungsergebnisse sowie dem Unterhalt und der Ausweitung der Plattformen hat sich das Team vorgenommen, ihr Modell in künftigen Projekten zu einer Technologie für die automatisierte Fallanalyse sowie zu einem Schulungsinstrument für Strafverfolgungsbehörden weiterzuentwickeln.

Schlüsselbegriffe

TAKEDOWN, Kriminalität, Terrorismus, Extremismus, Gefahrenabwehr, Sicherheit, Strafverfolgung

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