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Inhalt archiviert am 2023-04-17

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Überlebenstipps für Familien während der Coronavirus-Krise

Ein durch die EU finanziertes Forschungsteam hat Tipps für Eltern zusammengestellt, die von den Isolationsmaßnahmen zum Schutz vor COVID-19 betroffen sind.

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Fühlen Sie sich überfordert, wenn Sie während der COVID-19-Pandemie längere Zeit in Selbstisolation zu Hause verbringen müssen? Gehören Sie zu den Eltern, die während der Coronavirus-Sperren von Arbeitslosigkeit bedroht sind oder die Kinderbetreuung und Heimunterricht jonglieren müssen? Dank einer Reihe von frei zugänglichen Online-Ressourcen für Eltern, die von einem Team von EU-finanzierten Forschenden in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) bereitgestellt werden, steht Hilfe zur Verfügung. Diese Tipps wurden bereits in über 50 Sprachen übersetzt und stammen aus evidenzbasierter Forschung, wie Projektleiterin Prof. Lucie Cluver vom EU-finanzierten HEY BABY-Projekt der Universität Oxford erklärte. Prof. Cluver sagt in einer Pressemitteilung: „Weltweit sind wir momentan Eltern unter äußerst nervenaufreibenden Bedingungen. Nicht nur sind Kinder und Jugendliche nicht in der Schule, Familien leben auch mit mehr Stress, Angst und finanziellen Sorgen. All das macht uns weniger tolerant und gereizter.“ Sie fügt hinzu: „Wir wissen, dass in den schlimmsten Fällen Gewalt in Privathaushalten zu Zeiten von Schulschließungen im Zusammenhang mit gesundheitlichen Notfallsituationen zunimmt. Aber unsere Tipp richten sich an alle, die effektive Unterstützung beim Elternsein brauchen und verdienen.“

Gesundes Elternsein

Die Tipps für Eltern konzentrieren sich auf verschiedene Problemthemen und wurden von der Initiative Parenting for Lifelong Health (PLH) und dem Hub „GCRF Accelerating Achievement for Africa’s Adolescents (Accelerate)“ am UKRI sowie weltweiten Organisationen wie der WHO, UNICEF und der Global Partnership to End Violence Against Children produziert. UKRI steht für UK Research and Innovation und GCRF ist dessen Global Challenges Research Fund. Die 6 Hinweisblätter mit jeweils einer Seite behandeln Themen wie Zweiergespräche, positiv bleiben, feste Tagesabläufe schaffen, schlechtes Benehmen vermeiden, Ruhe bewahren und mit Stress umgehen sowie Gespräche über COVID-19. Sie sind auf der Website WHO-Website erhältlich. Prof. Cluver sagt weiter: „Unsere Forschungsteams haben seit 2012 eine Reihe randomisierter kontrollierter Studien mit nicht kommerzialisierten Elternprogrammen in Afrika, Asien und Europa durchgeführt. Die von uns mit der WHO und UNICEF entwickelten Programme werden jetzt in 25 Ländern weltweit angeboten.“ Die Eltern-Tipps wurden auch in einem Brief in der Zeitschrift „The Lancet“ hervorgehoben. „COVID-19 ist nicht die erste Krankheit, die die Menschheit bedroht, und es wird auch nicht die letzte sein. Wir müssen wirksame Strategien nutzen, um Familien dahingehend zu stärken, dass sie angemessen reagieren, sich um einander kümmern und die Zukunft der Kinder auf der ganzen Welt schützen.“ Die PLH-Initiative richtet ihr Augenmerk auf die Entwicklung, Evaluierung und Verbreitung von Elternprogrammen, um Gewalt gegen Kinder zu senken und zum Wohlbefinden von Kindern in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen beizutragen. Das PLH wird im Rahmen des EU-finanzierten Projekts RISE verwaltet und deckt drei osteuropäische Länder ab: Nordmazedonien, Moldawien und Rumänien. Auf der Projektwebsite ist zu lesen: „PLH-Mitglieder haben vier Prototypen-Programme entwickelt, die von Community-Hilfskräften im gesamten Spektrum der Kindesentwicklung bereitgestellt werden: PLH für Säuglinge (vor der Geburt bis sechs Monate), PLH für Kleinkinder (6 bis 24 Monate), PLH für Kleinkinder (2-9 Jahre) und PLH für Eltern und Jugendliche (10-17 Jahre).“ Das Projekt RISE (Prevention of child mental health problems in Southeastern Europe - Adapt, Optimize, Test, and Extend Parenting for Lifelong Health) endet im Dezember 2021, während HEY BABY (Helping Empower Youth Brought up in Adversity with their Babies and Young children) bis April 2024 läuft. HEY BABY will Wege zur Resilienz bei jugendlichen Eltern und deren Kindern in Afrika bewerten, einschließlich derer, die in von Ressourcenmangel geprägten, von HIV betroffenen Gemeinden leben. Weitere Informationen: RISE-Projektwebsite HEY BABY-Projekt

Schlüsselbegriffe

RISE, HEY BABY, Coronavirus, COVID-19, Tipps für Eltern

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