Universelle Softwarelösung für Screencasts
Große Besprechungen ziehen normalerweise Leute aus vielen Einrichtungen an. Vortragende bringen normalerweise ihre eigenen Laptops oder andere Geräte mit, um ihren Bildschirm für das Publikum zu projizieren. Referierende Personen, die zu Gast sind, wissen jedoch selten im Voraus, welche Computerhardware sich im Besprechungsraum befindet. Selbst im Idealfall sind für den Anschluss von Geräten an den Projektor verschiedene Adapter und Kabel erforderlich. Vortragende verschwenden häufig Besprechungszeit, um Probleme mit der Hardwareverbindung zu lösen. Laut dem EU-finanzierten Projekt UnboxingPixels benötigen Besprechungsräume nur eine einzige Software, die alle Probleme löst. Das System des Projekts mit dem Namen Pxio, kurz für Pixel Input/Output ermöglicht es jeder Person in einem Besprechungsraum, gleichzeitig und drahtlos sowohl visuelle als auch akustische Inhalte von jedem Gerät auf jeden gemeinsamen Bildschirm zu übertragen. Der Inhalt kann auf einem großen Bildschirm im Besprechungsraum oder an Bildschirmwänden angezeigt werden, wie sie auf Messen zu sehen sind. Obwohl Messen und Ausstellungsräume bereits über große Bildschirmwände verfügen, die aus vielen separaten Monitoren bestehen, ist die Einrichtung solcher Bildschirme schwierig. Es werden auch teure spezialisierte Medienserver benötigt. Darüber hinaus ist die Anzahl der Bildschirme, auf die solche Systeme zugreifen können, durch das Design begrenzt. Im Gegensatz dazu ist Pxio unendlich skalierbar und verwendet Standardhardware.
Keine Kabel mehr
„Notwendige Daten werden nicht mehr über Kabel gesendet“, sagt Projektkoordinator Alexander Löffler, „sondern innerhalb der Software-Infrastruktur von Pxio über das bereits vorhandene Unternehmensnetzwerk übertragen.“ Pxio ist softwarebasiert, hardwareunabhängig und funktioniert mit jedem Betriebssystem. Pxio ermöglicht den generischen Pixeltransport über das IP-Netzwerk eines Unternehmens. Die Software ist in das Netzwerk integriert und übernimmt die Benutzerauthentifizierung und Automatisierungsfunktionen. Terminals verwenden einen Software-Client, der sich bei einem Server im Intranet des Unternehmens für die Verwaltung digitaler Rechte und Lizenzen anmeldet. Die Software sendet Pixeldaten jedoch nur direkt zwischen Quellen und Bildschirmen. Urheberrechtlich geschützte Algorithmen für die intelligente Pixelverteilung und -synchronisation verwalten den Casting-Prozess. Pxio bietet Unternehmen eine universelle Lösung für das gesamte Netzwerk, auf die über Drag-and-Drop-Funktionen in der App auf Bildschirme zugegriffen werden kann. Pxio ist außerdem kostengünstig und je nach Unternehmensgröße skalierbar.
Machbarkeitsprüfung
Das Projekt entwickelte eine funktionale Prototypversion, die an mehreren Kundenstandorten installiert wurde. Derzeit stellt das Ingenieurteam das Produkt für die vollständige Freigabe fertig. Dies beinhaltet die Optimierung interner Metriken und technischer Funktionen in Bezug auf die Leistung sowie die Verbesserung der Benutzeroberflächen. Das Team beantragte im März 2020 eine EU-Finanzierung der Phase 2. Wenn die Finanzierung gewährt wird, beschleunigt dies die Einführung des Produkts auf dem europäischen Markt. Die Forschenden führten auch eine Marketing- und Machbarkeitsstudie für das Produkt in Europa über den deutschen Heimatmarkt hinaus durch. „Unsere Studie hat gezeigt, dass Pxio ein enormes Potenzial hat“, fügt Löffler hinzu. „Grundsätzlich kann Pxio überall dort eingesetzt werden, wo visuelle Inhalte präsentiert werden.“ Die Veranstaltungsorte könnten kleine Besprechungsräume bis hin zu großen Ausstellungszentren sein. Die Projektpartner sehen, dass das Produkt schließlich in andere softwaregesteuerte Konferenzraum-Infrastrukturen wie zum Beispiel in die Beleuchtung integriert wird. Der Kampf mit Screencasting-Geräten könnte endlich der Vergangenheit angehören.
Schlüsselbegriffe
UnboxingPixels, Pxio, Software, Hardware, Netzwerk, Daten, Screencasting, Bildschirmwände