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Multilingual Children’s Speech Assessment Platform for Literacy and Language Learning

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Lesekompetenz für alle Kinder durch Spracherkennung von SoapBox Labs

Was wäre, wenn eine kostengünstige Spracherkennungstechnologie Kindern von zwei bis zwölf Jahren erfolgreich bei der Vermittlung von Lesefähigkeiten helfen könnte? Dies stellt SoapBox Labs in Aussicht. Die Software des Unternehmens hört Kindern zu, die laut vorlesen, gibt ihnen Feedback und begleitet sie Schritt für Schritt auf dem Weg zur Lesefähigkeit.

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Bildung ist ein Eckpfeiler der Demokratie, der Chancengleichheit und des wirtschaftlichen Wohlstands. Die Lese- und Schreibfähigkeit ist gleichermaßen ein Fundament der Bildung. Wie lässt sich dann erklären, dass im Jahr 2020 nahezu 700 Millionen Kinder keinen einfachen Satz lesen können? Oder dass allein in der OECD 10 % aller Kinder von diesem Missstand betroffen sind? Die Wahrheit ist, dass es sich selbst die sogenannten wohlhabenden und entwickelten Länder nicht leisten können, dieses Problem ein für alle Mal zu beheben. Die Lösung von SoapBox Labs gründet auf der Überzeugung, dass eine kostengünstige Spracherkennungstechnologie diese Analphabetismus-Lücke schließen kann. „Unsere Technologie hört Kindern zu, die laut vorlesen. Sie beurteilt deren Fähigkeit, Laute oder Worte nachzubilden und auszusprechen, und kann dem Kind unverzüglich Feedback geben, genauso wie ein hilfreicher Erwachsener es tun würde“, sagt Patricia Scanlon, Gründerin und CEO von SoapBox Labs sowie Koordinatorin des Projekts SpeechTech4Literacy (Multilingual Children’s Speech Assessment Platform for Literacy and Language Learning). „Kindern wird das Lesen auf ähnliche Weise beigebracht, wie wir Computern die Spracherkennung beibringen. Zuerst lernen sie die Grundbausteine der Sprache und dann werden diese Einheiten aneinandergereiht, um Worte zu formen.“ Die Wirksamkeit dieser Methode kann kaum in Frage gestellt werden: Je mehr man übt, desto besser wird man. Der einzige Unterschied ist, dass sich Kinder für das persönlich begleitete Lesen bislang auf ihre Eltern oder Lehrkräfte verlassen mussten. Jetzt kann Sprachtechnologie bei dieser Aufgabe behilflich sein. „In nahezu jeder Lernsituation profitieren Lehrkräfte und Eltern von mehr Unterstützung, vor allem während der aktuellen COVID-19-Krise, in der die Kinder Fernunterricht haben. Eltern könnte es beispielsweise an den Fähigkeiten und dem Selbstvertrauen mangeln, um mit ihren Kind zu arbeiten. Gleichermaßen haben Lehrkräfte oftmals 30 oder mehr Schülerinnen und Schüler in der Klasse. Der Vergleich der Lesefähigkeiten kostet schnell viel Zeit, die für andere Aktivitäten im Klassenzimmer und eine individualisierte Unterstützung des Lernens aufgewendet werden könnte. Es stimmt ebenfalls, dass manche Kinder einfach keinen Zugang zu Bildung in einem Klassenzimmer haben, insbesondere jetzt zu Hause“, erklärt Scanlon.

Eine API für kreative Entwicklerinnen und Entwickler

Der letzte Punkt ist besonders interessant. Ganz gleich, wie günstig die Technologie ist, der Zugang zu Technologie wird für die meisten schlechter gestellten Haushalte immer ein Problem sein, und SoapBox Labs hat dies berücksichtigt. Bei Menschen, die keinen Internetzugang haben, kann die Technologie auch offline genutzt werden. Für Menschen ohne Computer können Entwicklerinnen und Entwickler einfach günstige Apps und Tools schaffen, die auf einem breiten Spektrum an Mobilgeräten zugänglich sind. SoapBox Labs stellt seine Technologie Entwicklerinnen und Entwicklern in Form einer lizenzierten Anwendungsprogrammierschnittstelle (API) zur Verfügung, die schnell und einfach in Drittprodukte integriert werden kann. Das Startup-Unternehmen arbeitet eng mit den Kunden zusammen, um für deren Tools und Produkte ein Höchstmaß an Genauigkeit und Reaktionsfähigkeit bezüglich der Sprachtechnologie sicherzustellen. „Ein gutes Beispiel ist unsere auf die Lesefähigkeit fokussierte Partnerschaft mit Microsoft. Wir haben eine Studie durchgeführt, um die Wirksamkeit der Verwendung von Spracherkennung für Leseanfängerinnen und Leseanfänger zu demonstrieren. Das Ziel der Studie war, Unternehmen im Bildungswesen mit Interesse an der Integration unserer Technologie in ihre Tools und Plattformen aufzuzeigen, wie die Sprachtechnologie jungen Lesenden helfen kann. Die Ergebnisse unserer Studie waren positiv und statistisch signifikant“, sagt Scanlon. Laut Scanlon wurde das Unternehmen durch die Gewährung von EU-Mitteln im Rahmen des Projekts SpeechTech4Literacy in einer kritischen Entwicklungsphase erheblich gestärkt. Die Befürwortung durch die EU sorgte für ein gewisses Maß an Prestige, während die damit verbundene Finanzierung bei der Entwicklung der nach ihrer Aussage zur Zeit „weltweit genauesten Sprachtechnologie für Kinder ohne Abstriche und Kompromisse“ half. SoapBox Labs hat bereits 32 Kunden gewonnen, zu denen kommerziell ausgerichtete Bildungs- und Unterhaltungsunternehmen sowie Forschungsinstitutionen und akademische Einrichtungen in Europa, Asien und den USA zählen.

Schlüsselbegriffe

SpeechTech4Literacy, SoapBox Labs, Spracherkennung, Kinder, Lesefähigkeit, Software, API

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