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ML-powered app and platform to identify skin changes over time

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Smartphone-App zur Hautkrebsvorsorge

Das Melanom gehört zu den tödlichsten Arten von Hautkrebs, dessen Überlebenschancen allerdings wesentlich von der Früherkennung abhängen. Mit einer neuen medizinischen Smartphone-App könnte diese Erkennung nun deutlich einfacher werden, denn sie kombiniert visuelle und künstliche Intelligenz. Da bereits eine halbe Million Downloads verzeichnet wurden, zeigen inzwischen auch Mediziner und nationale Gesundheitsdienstleister Interesse.

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Hautkrebs macht weltweit etwa 30 % aller diagnostizierten Tumoren aus, und Schätzungen zufolge tragen weltweit mehr als 230 Millionen Menschen ein erhöhtes Risiko für dessen Entstehung. In Europa liegt die jährliche Neuerkrankungsrate bei mehr als 140 000 Fällen, und die Todesrate bei über 27 000. „Veränderungen von Haut bzw. Leberflecken hinsichtlich Größe, Form oder Farbe, aber auch neu auftretende Leberflecken können erste Anzeichen für Hautkrebs sein und sollten medizinisch untersucht werden“, sagt Jon Friis, Projektkoordinator des EU-finanzierten Projekts Miiskin. Ziel des Projekts ist es, maschinelles Lernen, computergestützte Begutachtung und erweiterte Realität (Augmented Reality, AR) so zu kombinieren, dass eine einfache intelligente Technologie Hautveränderungen überwachen, vergleichen und erkennen kann. „Anhand von Fotos, die der Nutzer mit der Miiskin-App selbst von seiner Haut macht, kann die Technologie Hautveränderungen deutlicher machen, die eventuell erste Anzeichen für Hautkrebs sind und ärztlich untersucht werden sollten. Früherkennung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung“, erklärt Friis, Geschäftsführer und Gründer des Start-ups Miiskin in Dänemark.

Organisierter Haut-Check

Mit der personalisierten und proaktiven App, die sowohl kostenlos als auch als Premium-Version erhältlich ist, kann der Nutzer durch Selbstanalyse Hautveränderungen besser erkennen, indem er mit dem Smartphone regelmäßig Nahaufnahmen der Haut oder auch größerer Areale des Körpers macht. „Die Hautkartierung (Skin Mapping) identifiziert und markiert spezifisch Leberflecken auf der gesamten Haut, z. B. auf dem Rücken. In Fotoreihen können alle markierten Flecken verglichen werden, um festzustellen, ob neue Male hinzugekommen sind“, erklärt Friis. Diese Kartierungsfunktion soll dann automatisch Unterschiede und Veränderungen der Haut markieren, die auffällig sind. Friis betont jedoch, dass die Miiskin-App keine Diagnose oder Auswertung maligner Veränderungen leistet, denn dies fällt in den medizinisch-professionellen Aufgabenbereich. Er erklärt, wie wichtig dabei die Zusammenarbeit mit realen Nutzern von Miiskin ist, denn sie zeigt, wie sich diese verhalten: „Wir mussten kurze Testläufe bei der Entwicklung durchführen, um sicherzugehen, dass die Endnutzer der App die Funktionen richtig verstehen und anwenden können.“

Internationale Anerkennung

Miiskin hat bereits mehrere Innovations- und andere Preise gewonnen, insbesondere auf dem European Venture Forum 2018 als größtem europäischen Unternehmerwettbewerb mit mehr als 2 400 Teilnehmern. Es ist zudem die erste Verbraucher-App, der das Prädikat „Dermatologisch bestätigt“ von der Skin Health Alliance verliehen und die vom National Health Service des Vereinigten Königreichs anerkannt und validiert sowie in dessen App-Bibliothek aufgenommen wurde. Die erste Version von Miiskin wurde bereits mehr als 500 000 Mal heruntergeladen und wird weltweit genutzt. Besonders stolz ist Friis aber auf „das wichtigste Ergebnis: wenn Nutzer uns schreiben, dass sie mit unserer Technologie auffällige Veränderungen erkannten und verdächtige Leberflecken rechtzeitig entfernen ließen. Viele dankten uns, ihr Leben gerettet zu haben!

Schlüsselbegriffe

Miiskin, App, künstliche Intelligenz, Identifizierung, Melanom, Leberfleck, Foto, Selbstuntersuchung, Hautkrebs, Hautkartierung, Smartphone

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