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European Sepsis Academy: towards new biomarkers to improve sepsis management

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Europäisches Ausbildungsnetzwerk zur besseren Diagnose und Behandlung von Sepsis

Sepsis ist eine bakterielle Blutvergiftung, die akutversorgt wird und praktisch durch jeden infektiösen Erreger verursacht werden kann. Das Europäische Ausbildungsnetzwerk European Sepsis Academy (ESA-ITN) befasste sich mit bestehenden Problemen in der Diagnostik und Behandlung von Sepsis.

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Sepsis ist ein lebensbedrohlicher Zustand, an dem weltweit Millionen von Menschen erkranken. Charakteristisch sind dabei die komplexe Interaktion zwischen pathogenen Mechanismen und spezifischer Immunantwort des Patienten sowie der schnelle Krankheitsfortschritt. Entscheidende Faktoren für die wirksame Behandlung einer Sepsis sind Früherkennung, der genaue Nachweis des Erregers und der Art der Infektion sowie das Erkrankungsstadium.

Ausbildungsnetzwerk für Sepsisforschung

Das Projekt ESA-ITN sollte zur schnelleren Früherkennung von Sepsis diagnostische Biomarker und Modelle für klinische Studien entwickeln. Unterstützung hierfür kam über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen unter Beteiligung führender Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen. ESA-ITN offerierte Nachwuchsforschern im Rahmen eines umfangreichen Schulungsprogramms mit Schwerpunkt Sepsis Kurse und Forschungsausbildung zu modernsten Forschungsmethoden und -technologien in der Sepsisforschung. Schwerpunkte der interdisziplinären Projekte, die Produktentwicklung, Wirtschaft und medizinische Praxis kombinierten, waren die Pathogenese sepsisinduzierter Immunsuppression, Identifizierung und Validierung diagnostischer Biomarker sowie Entwicklung diagnostischer Plattformen. „ESA-ITN vermittelte einem Team von Nachwuchsforschenden grundlegende neue Erfahrungen über die Arbeit in einem starken Netzwerk, um die Zukunft der Sepsisforschung neu zu gestalten“, betont Projektkoordinator Joost Wiersinga, Professor für Medizin an der Universität Amsterdam.

Innovationen bei Sepsisdiagnose und -Management

Der spezielle Fokus lag auf Mechanismen, die Entzündungsprozesse und Immunsuppression bei einer Sepsis regulieren. Die Forschenden untersuchten die Rolle verschiedener immunregulatorischer Moleküle bzw. DNA-Methylierungsmarker und lieferten so wertvolles Wissen zur Pathogenese einer Sepsis. Mit einer Methode zur Erstellung von Immunprofilen, die dabei entwickelt wurde, könnte künftig das Management von Hochrisikopatienten verbessert und präzisiert werden. Für eines dieser Panels untersuchte ESA-ITN, ob es sich für die Semiquantifizierung von Immunmarkern aus Vollblut eignet, und führte hierzu mit der von bioMérieux entwickelten Plattform FilmArray® eine Polymerasekettenreaktion (PCR) an Vollblut durch. Da der automatisierte Assay Ergebnisse innerhalb einer Stunde liefert, eignet er sich für die patientennahe Diagnostik und zur Immunprofilierung intensivmedizinisch versorgter Patienten. In einem weiteren Teilprojekt von ESA-ITN wurde ein Panel mit 12 Biomarkern für nosokomiale Infektionserreger (hospital-acquired infections, HAI) entwickelt, die sich zur Quantifizierung sepsisinduzierter Immunsuppression sowie zur Identifizierung eines hohen Infektions- und Sepsisrisikos bei Patienten auf Kranken- oder Intensivstationen eignen. Bei der Validierung an Patienten demonstrierte das Biomarker-Panel eine gute prädiktive Leistung klinischer Ergebnisse.

Projektbedeutung und künftige Aussichten

Insgesamt förderte ESA-ITN durch neue Biomarker und Technologieplattformen die Wertschöpfungskette für eine innovative Sepsis-Diagnostik. Beide werden damit zur Entwicklung und Implementierung personalisierter Behandlungsstrategien speziell in der immunsuppressiven Phase einer Sepsis beitragen. Obwohl die Sepsissterblichkeit in Krankenhäusern seit einigen Jahren sinkt, sind Überlebende häufig stark geschwächt – mit entsprechenden persönlichen und familiären Folgen und hohen Kosten für das Gesundheitswesen. Wiersinga zufolge ist dies auf „klinische Mängel verschiedenster Art zurückzuführen, insbesondere mangelnde Akutversorgung zur Verhinderung oder Abmilderung der Folgen einer Sepsis sowie mangelnde Nachversorgung für eine gute Genesung. Daher will sich die European Sepsis Academy diesem wichtigen Thema demnächst verstärkt widmen.“

Schlüsselbegriffe

ESA-ITN, Sepsis, Biomarker, European Sepsis Academy, Diagnostik, Pathogenese, Immunsuppression, DNA-Methylierung

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