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Zukunftsweisendes Gehirntraining im Rahmen des Neurofeedbacks für Privatpersonen

Das Neurofeedback, bei dem Gehirntraining mit Bildgebung zur Darstellung der neuronalen Aktivität zur Verbesserung der Hirnfunktion kombiniert wird, kommt aktuell fast nur in Fachkliniken zum Einsatz. Das Projekt Mendi Neurofeedback möchte es jedoch mithilfe intelligenter Mobiltechnik auch Privatpersonen zur Verfügung stellen.

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Beim Neurofeedback erlernen Menschen, ihre neuronale Aktivität in einer oder mehreren Hirnregionen zu steuern. Überwacht wird der Prozess durch eine Echtzeitmessung der Hirnsignale. Die Aufzeichnung der strukturellen und funktionellen Verknüpfungen bietet dabei visuelles Feedback. Obwohl das erneute Training bestimmter neuronaler Verbindungen im Rahmen des Neurofeedbacks die Hirnfunktion potenziell verbessern kann, hat es sich als kostspielig erwiesen. Die notwendigen Geräte kosten rund 15 000 EUR und sind gewöhnlich nur in Kliniken mit fachkundigem Bedienpersonal verfügbar. Das EU-finanzierte Projekt Mendi Neurofeedback hat eine einfache und skalierbare Technologie entwickelt, mit der Verbraucherinnen und Verbraucher zu einem geringeren Preis von Neurofeedback profitieren können. Dank der EU-Finanzmittel konnte eine Marktforschungsstudie zur Verbraucherakzeptanz und Preisgestaltung der Technologie durchgeführt werden, die sich insbesondere nach COVID-19 als wichtiges Instrument für die psychische Gesundheit erweisen könnte. „Es hat uns gezeigt, dass wir mit der Entwicklung eines Produkts, von dem wir überzeugt sind, dass es Menschen helfen kann, auf dem richtigen Weg sind“, sagt Rickard Eklöf, Mitbegründer des Unternehmens Mendi, dem Projektträger. Das Gerät kann aktuell auf der Website vorbestellt werden.

Die Gehirn-Computer-Schnittstelle

Personen, die das System von Mendi Neurofeedback nutzen, tragen ein Stirnband mit Sensoren auf dem neuesten Stand der Technik, die auf der funktionellen Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) basieren und die Hirnaktivität messen. Eine App rechnet die Aktivität in einen Punktestand um. Über ein Spiel auf einem Mobilgerät kontrollieren die Nutzerinnen und Nutzer bewusst die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung. Dadurch werden die Verbindungen im präfrontalen Cortex gestärkt. Verschiedenen Erkenntnissen zufolge ist diese Region entscheidend für komplexe Planungen, das Sozialverhalten und die Sprache. Um die Wirksamkeit der Technologie sicherzustellen, nahmen 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von 18 bis 53 Jahre an zwei Stroop-Tests teil, während gleichzeitig die Sauerstoffversorgung im präfrontalen Cortex gemessen wurde. Der erste Test wurde mit einem etablierten fNIRS-Laborgerät durchgeführt, der zweite ein paar Wochen später mit dem Mendi-System. Eine vorläufige Analyse zeigt, dass das Mendi-Gerät fast so effektiv wie das Laborgerät ist, wobei die Korrelation auf Gruppenebene bei 0,81 lag. „Obwohl diese Zwischenergebnisse vielversprechend sind, müssen sie in solideren Studien bestätigt werden“, so Eklöf weiter. Anfang 2020 eröffnete das Entwicklungsteam das „Brain Camp“, eine Beratungsstelle für Gehirntraining im Fältöversten (Website auf Schwedisch), einem der beliebtesten Einkaufszentren Stockholms. „Mehr als 1 000 Menschen testeten das Mendi-Training, bevor wir wegen COVID-19 ab März eine Zwangspause einlegen mussten. Wir haben viel von ihnen gelernt, wodurch wir nun den Einsatz der App und das Design des Headsets verbessern können, um es an unterschiedliche Stirnformen anzupassen“, merkt Eklöf an.

Wohlbefinden als Dienstleistung

Weitere Forschungsarbeiten und klinische Studien zu den Vorteilen des Neurofeedbacks werden sein Potenzial zur Verbesserung der Hirnfunktion, Stimmung, kognitiven Fähigkeit und des psychischen Wohlbefindens erschließen. Derzeit arbeitet das Mendi-Team mit der Neurowissenschaft, medizinischen Fachkräften aus dem Bereich Neurofeedback und anderen auf dem Gebiet Hirngesundheit tätigen Personen zusammen, um mehr Wissen zu erlangen und gleichzeitig ein besseres Erlebnis für die Nutzerinnen und Nutzer zu schaffen. „Wir glauben, dass ein nutzerorientierter Ansatz sowie die Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Wissenschaft und Praxis der richtige Weg ist“, sagt Eklöf. „Zuerst haben wir uns den Bedürfnissen der Anwenderschaft gewidmet und nun möchten wir dieser die wissenschaftlichen Grundlagen in einer für Laien verständlichen Sprache nahebringen.“ Nachdem ein erfolgreiches kleines Pilotprojekt zum Produkt der ersten Generation die ersten Verkäufe im April 2019 mit sich brachte, stellt das Team nun die Änderungen am Vorproduktionsgerät für die zweite Generation fertig. Die ersten 700 Geräte sollen im Oktober dieses Jahres an die Kundschaft ausgeliefert werden, bevor die Produktion auf weitere 7 500 Systeme bis Ende 2020 ausgeweitet wird.

Schlüsselbegriffe

Mendi Neurofeedback, Neurofeedback, präfrontaler Cortex, Gehirn, Spiel, Sauerstoffversorgung, Durchblutung, Sensoren, funktionelle Nahinfrarotspektroskopie, COVID-19

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