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European Joint Programme for the Integration of Radiation Protection Research

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Gemeinsame Forschungsaktivitäten und Fahrpläne leiten Strahlenschutzforschung in Europa

Die einzelnen Mitglieder der wissenschaftlichen Gemeinde, die sich mit dem Strahlenschutz beschäftigt, müssen sich besser über ganz Europa hinweg vernetzen können. So ist es nämlich möglich, die Forschungsbemühungen besser zu koordinieren sowie fundiertere und robustere Empfehlungen an Mitglieder der Politik, die für Entscheidungen in diesem Bereich verantwortlich sind, bereitzustellen.

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Das EU-finanzierte Projekt CONCERT möchte dabei helfen, europäische und nationale Forschungsprogramme für Strahlenschutz nachhaltig zu verflechten. Zu diesem Zweck hat es Beteiligte nationaler Forschungsvorhaben zum Strahlenschutz auf sich aufmerksam gemacht und mit Angehörigen entsprechender Forschungsaktivitäten der Euratom in Kontakt gebracht. „Damit sorgen wir dafür, dass öffentliche Forschungs- und Entwicklungsressourcen besser genutzt werden und gehen allgemeine europäische Herausforderungen im Strahlenschutz dank gemeinsamer Forschungsbemühungen in den wichtigsten Punkten effektiver an“, erläutert Projektkoordinator Thomas Jung.

Synergien für einen integrierten Forschungsraum

Das CONCERT-Team initiierte und unterstützte die Entwicklung strategischer Forschungspläne, die Erarbeitung von Empfehlungen zur Festlegung von Forschungsprioritäten sowie die Erstellung von Forschungsfahrplänen in allen wesentlichen Zweigen der Strahlenschutzforschung. Dies geschah im Rahmen der Aktivitäten der Forschungsplattformen von Euratom. Im Einzelnen zählen hierzu: Die Europäische Radioökologie-Allianz, die Europäische Gruppe für Strahlendosimetrie, die Europäische Allianz für medizinische Strahlenschutzforschung (EURAMED), die Multidisziplinäre europäische Niedrigdosis-Initiative sowie die europäischen Plattformen zur Vorbereitung nuklearer und radiologischer Notfall- und Wiederherstellungsmaßnahmen und der Sozial- und Geisteswissenschaften in der Forschung zu ionisierender Strahlung (SHARE). Diese Maßnahmen wurden außerdem mit europäischen wie auch internationalen im Strahlenschutz aktiven Organisationen besprochen und die Ergebnisse an genannte Einrichtungen weitergeleitet. Verschiedene EU-Länder wirkten bei der Konzeption eines gemeinsamen europäischen strategischen Forschungsplans für die Forschung auf dem Gebiet des Strahlenschutzes mit. Darin sind Schwerpunktgebiete sowie strategische Ziele für die Kooperation festgesetzt. Zudem wird eine Vision für das europäische Forschungsprogramm zum Strahlenschutz entworfen und definiert, welche Rolle diesem bis zum Jahr 2030 und darüber hinaus zukommen soll. Die gemeinsame strategische Forschungsagenda dient als Ausgangspunkt für Gespräche, die sämtliche Sozial- und Geisteswissenschaften einbeziehen. Die Agenda berücksichtigt ausdrücklich Ausbildungs- und Schulungsaktivitäten, um den Aufbau und die Pflege von Kompetenzen zu ermöglichen, die für die Einführung und Aufrechterhaltung erfolgreicher, harmonischer und nachhaltiger Strahlenschutzmaßnahmen in Europa heute und in Zukunft notwendig sind. Des Weiteren führte das Projekt CONCERT nationale und europäische Interessengruppen zusammen, die einen gemeinsamen europäischen Forschungsfahrplan für den Strahlenschutz erarbeiten. Dieser wird den Weg hin zu einer nachhaltigen Forschungslandschaft in Europa weisen. Um der Anforderung bezüglich eines gefestigten, multidisziplinären Ansatzes für Forschung und Innovation gerecht zu werden, schlossen die Projektmitglieder Forschungsaktivitäten zu medizinischen Anwendungen, ionisierender Strahlung sowie aus den Bereichen der Sozial- und Geisteswissenschaften, die einen Bezug zum Strahlenschutz aufweisen, mit ein. Damit förderten sie aktiv die Einrichtung der neuen Forschungsplattformen EURAMED und SHARE.

Aktuellen Kenntnisschatz und wissenschaftliche Evidenzbasis ausbauen

CONCERT veröffentlichte zwei offene länderübergreifende Aufrufe an die Forschung und Entwicklung. Ziel hierbei war die Stärkung wissenschaftlicher Aktivitäten in strategischen Schwerpunktbereichen des Strahlenschutzes, welche über die europäischen Plattformen für Strahlenforschung festgelegt wurden. Insgesamt neun Forschungsprojekte, an denen zusammengenommen 94 Einrichtungen teilnahmen, wurden ausgewählt und erhielten finanzielle Mittel. Fünf Aufrufe zu Aktivitäten im Bereich Ausbildung und Schulung ermöglichten die finanzielle Unterstützung von 57 Kursen. Das Projekt wird als das erste seiner Art auf dem Gebiet der Strahlenschutzforschung angesehen. „CONCERT regte zu multidisziplinären Forschungsarbeiten sowie translationalen Vorhaben an, die auf gesellschaftliche Strahlenschutzbedürfnisse ausgerichtet sind und damit der Allgemeinheit, Arbeitskräften, Patientinnen und Patienten sowie der Umwelt zugutekommen”, so Jung abschließend. „Die Förderung gemeinsamer nationaler und europäischer Forschung sowie weiterer kofinanzierter Integrationsaktivitäten ermöglicht es, Gesundheitsrisiken und mögliche Auswirkungen auf die Umwelt genauer zu verstehen und besser zu quantifizieren sowie die Strategien zum Strahlenschutz zu optimieren.“

Schlüsselbegriffe

CONCERT, Strahlenschutz, Fahrpläne, Forschungsprogramm, strategische Forschungspläne, Forschungsplattform, Euratom, Forschung und Entwicklung, Sozial- und Geisteswissenschaften

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