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Cancer: Activating Technology for Connected Health

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Fitness-Technologie für effektivere Krebsnachsorge

Ziel des Projekts CATCH war die Entwicklung und Verbesserung von Rehabilitationstechnologien für die Krebsnachsorge.

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Krebs ist mit mehr als 3,7 Millionen Neuerkrankungen jährlich die zweithäufigste Ursache für Tod und Invalidität in Europa. Das EU-finanzierte Projekt CATCH untersuchte nun Möglichkeiten zur effektiveren physischen Rehabilitation nach einer Krebserkrankung. „In der Vergangenheit lag der Fokus in der Krebstherapie ausschließlich darauf, Leben zu retten“, erklärt Projektkoordinator Brian Caulfield. „Bei einigen Krebsarten sind aber die Behandlungsmöglichkeiten inzwischen so gut, dass der Schwerpunkt eher auf der Nachsorge liegen sollte.“

Körperlicher Erschöpfungszustand

Die onkologische Rehabilitation ist ein wachsendes Forschungsfeld, das vor allem auf die Linderung physischer und psychischer Langzeitbelastungen nach einer Tumorerkrankung und -therapie abzielt. „Bei Sportverletzungen wie einem Achillessehnenriss ist der allgemeine Gesundheitszustand in der Regel sehr gut. Für Krebskranke hingegen ist die psychische und physische Erschöpfung eine Dauerbelastung, sodass hier neue Wege der Unterstützung gefragt sind“, erklärt Caulfield. Schwerpunkt von CATCH waren drei Arten von Technologien für die onkologische Rehabilitation, erklärt Brian Caulfield als Direktor des von der Science Foundation Ireland (SFI) finanzierten Insight Centre for Data Analytics am University College Dublin in Irland. Dies waren Smartphone-Apps zur Steuerung körperlicher Aktivität, Geräte zur neuromuskulären Elektrostimulation und Fitness-Armbänder. Laut Caulfield war die Personalisierung ein entscheidender Faktor. Ein pauschaler Ansatz zur Steigerung körperlicher Aktivität per Smartphone-App berücksichtigt meist nicht die persönliche Krankheitsgeschichte und physische Einschränkungen, was durch eine patientenspezifisch angepasste Technologie vermieden werden könnte.

Elektrische Stimulation

Der nächste Schwerpunkt für das Konsortium, an dem sich sechs Forschungseinrichtungen aus Dänemark, Spanien und Irland beteiligten, waren tragbare Technologien zur neuromuskulären Elektrostimulation, die die Genesung unterstützen. „Wir entwarfen einen personalisierten Fortschrittsbalken zur Absolvierung eines Übungsprogramms mittels Elektrostimulation, das die individuelle physische Konstitution und den Rehabilitationsfortschritt berücksichtigt“, fügt Caulfield hinzu. Auf diese Weise wurden die Geräte besser akzeptiert und die klinischen Ergebnisse verbessert. Ein weiterer Fokus der Forschungsgruppe war der Einsatz tragbarer Bewegungssensoren für die Zeit nach einer Operation. Dabei wurde ein Handgelenkssensor getestet, über den mit einem App-gesteuerten Avatar interagiert werden kann. Dies ermöglicht Echtzeit-Feedback zur erreichten Leistung, Videounterstützung für die Übungen und die Kontrolle von Fortschritten. Vor allem aber ist eine Nachrichtenfunktion zum persönlichen Schmerzempfinden integriert, über die medizinische Betreuung hinzugezogen werden kann. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit werden derzeit für die Markteinführung vorbereitet. „Einer unserer spanischen Industriepartner ist Salumedia Labs, ein forschungsorientiertes Unternehmen für digitale Therapien. Viele der Erfahrungen und Ergebnisse aus diesem Forschungsprojekt wurden bereits in Produkte für Kunden integriert. Zudem stellte das Unternehmen mehrere Absolventen aus dem CATCH-Projekt ein, was eine Möglichkeit ist, Technologietransfer über Akquise wissenschaftlicher Fachkräfte zu realisieren“, sagt Caulfield.

Neue Therapien

Unterstützt wurde das Projekt über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen, „die acht Nachwuchsforschenden den Abschluss der Doktorarbeit und Beginn einer Forschungslaufbahn ermöglichte. Nach Meinung aller war dies eine hervorragende interdisziplinäre Bildungserfahrung“, bemerkt Caulfield. „Aus Sicht unserer Partner bot ihnen das auch Möglichkeiten, ihre Forschungskompetenzen zu erweitern, und Klinikpersonal wie auch Betroffene konnten sich mit neuen Technologien und Therapien anfreunden.“

Schlüsselbegriffe

CATCH, Krebs, Rehabilitation, Behandlung, Körper, Bewegung, Salumedia, neuromuskulär, elektrisch, Stimulation, Technologie

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