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Troy+ stomach stem cells in homeostasis, repair and pathogenesis

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Auf der Suche nach genetischen Schaltern gegen Krebs

Körpereigene Reparaturprozesse bei Gewebeschäden in der Magenschleimhaut können aus dem Ruder laufen, sodass Tumoren entstehen. Forschungen zu Auslösern dieser Prozesse sollen nun den Weg für neue Therapien gegen Magenkrebs ebnen.

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Magenkrebs ist als europaweit siebthäufigste Krebserkrankung und fünfthäufigste krebsbedingte Todesursache ein erheblicher Faktor für die öffentliche Gesundheit: drei von vier Betroffenen überleben keine fünf Jahre nach der Erstdiagnose. Schwerpunkt des EU-finanzierten Projekts Troy Stem Cells war ein auffälliger Zelltyp im Magen, der Gewebeschäden repariert und dazu vom Ruhezustand in den aktiv proliferierenden Zustand wechselt. „Wir untersuchten bei Magenstammzellen, wie sie Ausgewogenheit zwischen Reparaturgeschehen und Homöostase herstellen“, sagt Projektkoordinator Bon-Kyoung Koo, „und wie es durch Proliferation entarteter Stammzellen zur Tumorbildung kommt.“

Genetischer Schalter

Da Troy+-Stammzellen zwischen ruhendem Zustand und aktiver Zellteilung wechseln können, bieten sie sich als Modell für Krebszellen an, die die körpereigene Patrouille umgehen, um sich ungehemmt weiter zu teilen. Zudem begünstigen diese Stammzellen offenbar die Entstehung der Magenkrebsvorstufe SPEM (spasmolytische Polypeptid-exprimierende Metaplasie). Vor dieser Studie war kaum bekannt, wie Troy+-Stammzellen zwischen beiden Zuständen wechseln. Die Forschungsgruppe um Koo an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften entdeckte hierfür nun einen spezifischen molekularen Schalter. „Bei ruhenden Stammzellen entdeckten wir einen stark exprimierten bekannten Zellzyklusregulator. Diese starke Expression geht allerdings zurück, wenn Gewebeschäden auftreten, sodass eine aktive Proliferation stattfinden kann“, erläutert Koo weiter. Gemeinsam mit Daniel Stange, Forscher am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus in Dresden, generierte die Gruppe Mausmodelle für Magentumoren dieser Art, um Progression und therapeutische Ansätze bei verschiedenen Arten von Magentumoren zu untersuchen. Die Tumoren konnten auf diese Weise in vivo wie auch in vitro an Organoiden untersucht werden, die aus den Stammzellen der Tiere erzeugt wurden. „Das Modell enthüllte die Auslöser der Progression, aber auch mögliche therapeutische Ansätze gegen Magenkrebs“, erklärt Koo.

EU-Fördermittel

Unterstützt wurde das Projekt vom Europäischen Forschungsrat, was laut Koo vor allem die enge Zusammenarbeit mit Forschenden in Dresden und Cambridge förderte. „Hilfreich waren die Fördermittel aus dem ERC auch, weil wir damit hervorragende Nachwuchsforschende mit ins Boot holen konnten, d. h. wissenschaftliche Mitarbeiter und Forschungsassistenz“, erklärt er. „Zudem veröffentlichten wir mehrere Artikel, von reiner Grundlagenforschung bis hin zu translationsorientierter Forschung.“ In dem Projekt konnte die Forschungsgruppe mehr als 20 Organoide für Tumoren bei Menschen und Mäusen entwickeln, die als Tumormodelle, aber auch für Tests neuer Therapien dienen. An den Organoiden sollen nun die in Troy Stem Cells gefundenen Gene und molekularen Mechanismen weiter untersucht werden, was den Weg für neue therapeutische Strategien im Kampf gegen Magenkrebs ebnet.

Schlüsselbegriffe

Troy Stem Cells, Krebs, Magen, gastrisch, Organoide, Proliferation, Gewebe, Schäden, Schalter, Troy+-Stammzellen

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