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Towards Richer Online Music Public-domain Archives

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Mit TROMPA klassische Musik auf ganz neue Weise entdecken

Klassische Musik entdecken und mit ihr experimentieren: Dank der Arbeit im Rahmen des Projekts TROMPA können nun völlig neue Dimensionen erreicht werden. Fachleute, Musikschaffende und Musikbegeisterte profitieren jetzt von digitalen Werkzeugen, die Arbeit und Forschung erleichtern.

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Klassische Musik nimmt in unserem kulturellen Erbe einen überaus wichtigen Platz ein. Sie ist eine unerschöpfliche Quelle der Inspiration für Musikschaffende und Gelehrte, sie kommt nachweislich unserer Gesundheit zugute und – was das Tüpfelchen auf dem i ist: Sie ist über gemeinschaftlich aufgebaute Archive für alle Menschen frei zugänglich. Dort sind eine riesige Anzahl von Partituren und Aufnahmen zu finden, die zur multimodalen Anreicherung und Kontextualisierung geeignet sind. So weit zur Theorie. In der Praxis sind diese Archive alles andere als perfekt und es werden sich wohl nur Fachleute in ihnen zurechtfinden. „Archive können zur Anreicherung und Kontextualisierung von Partituren und Aufnahmen genutzt werden. Es können auch die passenden Verbindungen über Archive und Modalitäten hinweg hergestellt werden, aber all das muss manuell geschehen. Erkenntnisse früherer Untersuchungen werden keineswegs explizit gespeichert, damit zukünftige Nutzerinnen und Nutzer daraus lernen könnten, und viele der Internetressourcen sind nicht kuratiert. Wir versäumen hier wirklich, die gesamte Fülle unseres musikalischen Kulturerbes auszuschöpfen“, erklärt Emilia Gomez, Leiterin des Music Information Research Lab an der Universität Pompeu Fabra. Die digitale Technik bietet in dieser Hinsicht enorme Chancen, und Gomez beabsichtigt, diese mithilfe der Finanzierung im Rahmen des Projekts TROMPA (Towards Richer Online Music Public-domain Archives) zu ergreifen. Ihr Ziel ist klar: Partituren und Aufnahmen klassischer Musik sollen wirklich allen Menschen zugänglich werden, indem eine neue Wertschöpfungskette rund um Mitbeteiligung der Nutzenden und wiederverwendbare Komponenten aufgebaut wird. „Vor TROMPA war eine Person mit Fachwissen Teil der typischen Wertschöpfungskette aus Kuratierung und Produktion. Sie musste alle geeigneten Datenressourcen sorgfältig kuratieren und vorbereiten. Erst dann wurden digitale Musikverarbeitungstechnologien eingesetzt, um diese Ressourcen eingehend zu verarbeiten, zu verknüpfen und anzureichern. Dieser Produktionsprozess war teuer und selektiv, und infolgedessen war es bisher nicht möglich, angereicherte Anwendungen im größeren Maßstab bereitzustellen.“

Nützliche Apps für alle

TROMPA schöpft nun die Synergien zwischen Menschen, Daten und Algorithmen vollständig aus, um die Menge an wiederverwendbaren offenen Daten des gewünschten Qualitätsniveaus zu erhöhen. In Bezug auf die Daten profitiert man von verbesserten Verarbeitungsmechanismen sowie vielfältigeren, inklusiveren und leichter zugänglichen Möglichkeiten, von fünf Hauptzielgruppen entdeckt zu werden. „Wir haben spezielle Pilotanwendungen für Musikwissenschaft, Chöre, Klavierspiel, Orchester und Musikbegeisterte entwickelt. In diesen Pilotanwendungen kommt eine ganze Serie von wiederverwendbaren Softwarekomponenten zum Einsatz: eine Dateninfrastruktur, ein Werkzeug zur digitalen Partiturausgabe, eine Bibliothek für einbettbare Beschreibungen von Musikdaten, eine Komponente zur Bewertung der musikalischen Darbietung und ein Annotationswerkzeug“, berichtet Gomez weiter. Für in Chören Mitwirkende hat TROMPA eine Anwendung entwickelt, die das Üben zwischen den Proben erleichtert. Das Werkzeug bildet die Partitur digital nach, so dass die Sängerinnen und Sänger nicht nur ihren Part anhören, sondern auch den Rest der Partitur bei der Audiowiedergabe steuern und ändern können. Gomez zufolge soll dieses Werkzeug vor allem auf Amateurniveau Mitwirkenden dabei helfen, ihren Part besser und schneller zu lernen. Klavierspielende hingegen müssen normalerweise andere Darbietungen durchgehen, um ihr eigenes Können zu verbessern und zu verstehen, wie andere diese interpretiert haben. Dieser Prozess ist gelinde gesagt eher mühsam und TROMPA wird ihn nun mit dem Hilfsmittel für die langfristige Analyse von Proben CLARA (Companion for Long-term Analyses of Rehearsal Attempts) erleichtern. Mit CLARA erhalten die Pianistinnen und Pianisten nicht nur Zugriff auf die Partitur, an der sie gerade arbeiten, sondern innerhalb derselben Oberfläche außerdem auf ein Dashboard, auf dem ihre Darbietung visuell neben anderen fein zeitlich aufgeschlüsselten Aufnahmen dargestellt wird. Die Arbeit für Musikbegeisterte konzentriert sich auf das Erkennen von durch Musik ausgelösten Emotionen, während Orchester von einem Werkzeug profitieren können, das jene Teile, die sie für eigene gewerbliche Zwecke benötigen, von jenen trennt, die bereits Gemeingut sind. Zu guter Letzt erleichtert ein für die Wissenschaft bestimmtes Werkzeug die Kommentierung und den Austausch innerhalb der Fachwelt. TROMPA hat seine Hauptziele bereits drei Monate vor dem geplanten Ende im April 2021 erreicht. Gomez hofft, dass die innerhalb des Projekts erstellten Werkzeuge dazu beitragen werden, die ohnehin schon riesige Menge an musikalischen Aktivitäten der Menschen zu bereichern und gleichzeitig eine Art System bereitzustellen, in dem diese musikalischen Aktivitäten dokumentiert und an kommende Generationen weitergegeben werden können.

Schlüsselbegriffe

TROMPA, klassische Musik, Archiv, musikalisches kulturelles Erbe, Musikverarbeitung, Klavierspiel, Orchester, Musikbegeisterte, Chorsängerin, Chorsänger Musikwissenschaft, Software, digital

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