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Environmentally Friendly Fire Suppression System for Cargo using Innovative Green Technology

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Sicherer und umweltfreundlicherer Brandschutz in Frachträumen von Flugzeugen

Für den Brandschutz in Flugzeugladeräumen wird seit 60 Jahren das effektive Brandbekämpfungs- und Löschmittel Halon 1301 vorgehalten. Allerdings hat Halon eine enorme negative Umweltbilanz und ein hohes Ozonabbaupotenzial.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Da Brände in Frachträumen von Flugzeugen während des Fluges katastrophale Folgen haben können, sind frühzeitige Prävention für Fluggäste und Flugzeugsicherheit unerlässlich. So wird inzwischen an effizienten und umweltschonenden Alternativen zu Halonen geforscht. Die Herstellung von Halonen wurde bereits eingestellt und sie dürfen laut Montreal-Protokoll zum Schutz der Ozonschicht ab 2040 auch nicht mehr verwendet werden. Kriterien, die derzeit für Ersatzstoffe geprüft werden, sind Ozonabbaupotenzial, Beitrag zur globalen Erwärmung, Toxizität, Entflammbarkeit und Expositionspotential.

Vielversprechende umweltfreundliche Technologie

Schwerpunkt des EU-finanzierten Konsortiums EFFICIENT war die Entwicklung und Prüfung eines besser geeigneten Brandbekämpfungsmittels, das den Akzeptanzkriterien des betreffenden Mindestleistungsstandards der Luftfahrtbehörde der Vereinigten Staaten für Halon-Ersatz-Brandbekämpfungssysteme in Flugzeugladeräumen entspricht, der Teil der europäischen Forschungsinitiative Clean Sky ist. „Projektanalysen zufolge erfüllt Stickstoff alle Voraussetzungen, um Halon als Brandbekämpfungsmittel für den Brandschutz in Flugzeugen abzulösen“, erklärt Suresh Sampath, Prüfleiter von EFFICIENT. Zunächst führte das Team kleine Tests an Brennern mit Drehzerstäubung durch, um die Wirkung und Löschkonzentration von Stickstoff zu ermitteln, sowie miniaturisierte Tests mit Explosionsgefäßen. So konnte die für groß angelegte Brandexperimente an der Universität Cranfield erforderliche Stickstoffkonzentration festgelegt werden.

Erfüllung von Vorgaben der Luftfahrtindustrie

Der Laderaumsimulator wurde gemäß den Mindestleistungsstandards entwickelt und gebaut und entsprach den Maßen von Großraumflugzeugen. Wie Sampath hinzufügt, „wurde das EFFICIENT Fire Knockdown System (EFKS) gemäß den Bestimmungen der US-amerikanischen RTCA zu Umgebungsbedingungen und Testverfahren für Luftfahrzeuge RTCA DO-160G Environmental Conditions and Test Procedures for Airborne Equipment entwickelt und gefertigt.“ Diese wurden für den Laderaumsimulator angepasst, um die erforderliche Stickstoffmenge für die verschiedenen Brandtestkampagnen bereitzustellen. Das EFKS-System sorgt dafür, dass das Feuer im Laderaum mit der angemessenen Menge Stickstoff schnell und effektiv gelöscht wird. Ein zusätzliches System, das nach der hohen Anfangsdosierung Stickstoff etwa 30 Minuten lang in geringeren Mengen versprüht, wurde bereits von Airbus und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik in München erfolgreich getestet. „Dank hervorragender Zusammenarbeit mit allen Beteiligten konnten wir diese herausfordernde und komplexe Aufgabe meistern“, so Sampath. So wurden mehrere Hochrisikotests mit hervorragender Sicherheitsleistung und minimaler Umweltbelastung absolviert. Sampath weist schließlich auf das wichtigste Ergebnis hin: „Die experimentellen Versuche belegen die Effektivität von Stickstoff als Brandbekämpfungsmittel und sind Ansporn für den künftigen Einsatz. Auf den Ergebnissen sollen nun Nachfolgeprojekte aufbauen, bis die Technologie ausgereift ist, Stickstoff Halon 1301 ersetzen kann und damit weitere Umweltschädigungen vermieden werden.“

Schlüsselbegriffe

EFFICIENT, Feuer, Stickstoff, Brandbekämpfung, Halon 1301, EFKS

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