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Inhalt archiviert am 2024-04-19

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KI-Roboter in unserem Leben: Was fördert ihre Akzeptanz in der Gesellschaft?

Ein EU-finanziertes Projekt regt eine Debatte über verantwortungsvolle Robotik an, um eine breite gesellschaftliche Akzeptanz von auf künstlicher Intelligenz (KI) basierten Robotertechnologien in vier Schlüsselbereichen zu erzielen.

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Die Robotertechnologie schreitet in einer Vielzahl von Sektoren voran und verändert laufend die Art und Weise, wie wir arbeiten und leben. Deshalb stellt sich die Frage: Wie wird sich der Einsatz KI-basierter Roboter auf die Gesellschaft auswirken? Und können die Hemmnisse, die ihre breite Einführung verhindern, aus dem Weg geräumt werden? Ein EU-finanziertes Projekt mit dem Namen Robotics4EU arbeitet daran, eine breitere Akzeptanz von Robotern in vier Bereichen zu erlangen: Gesundheitswesen, Inspektion und Instandhaltung von Infrastrukturen, Agrar- und Lebensmittelwirtschaft sowie agile Produktion. Ziel des Projekts ist die Förderung einer EU-weiten, verantwortungsbewussten Robotik-Gemeinschaft. Dazu zählen Fachleute aus der Robotik-Innovation, Bürgerinnen und Bürger sowie politisch Verantwortliche, die sich mit nicht-technologischen Fragen bezüglich der Einführung KI-basierter Roboter in diesen vier Bereichen befassen wird. Mit Hilfe dieser Gemeinschaft will das Projekt Grundsätze für eine verantwortungsvolle Robotik aufstellen, die sich mit Fragen im Hinblick auf ethische, geschlechtsspezifische, rechtliche, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte, dem Schutz der Privatsphäre und der Cybersicherheit sowie den Bedürfnissen und der Sicherheit der Bürgerschaft befassen. Letztlich soll dies dazu beitragen, dass der Einsatz von Robotiklösungen von der Gesellschaft akzeptiert wird.

Geplante Workshops

Ab November 2021 wird Robotics4EU eine Reihe von Workshops in genau diesen vier Bereichen durchführen. Bislang wurden zwei Online-Workshops angekündigt. Der erste – „How can we do better? Data, autonomy and AI solutions in Inspection and Maintenance robotics“ [Wie können wir es besser machen? Daten, Autonomie und KI-Lösungen in der Inspektions- und Wartungsrobotik] – fand am 5. November statt. Der zweite Workshop – „Exploring caring imaginaries: Futures of roboticized healthcare“ [Vorstellungen in der Pflege erkunden: Zukunft der robotikgestützten Gesundheitsversorgung] wird am 19. November abgehalten. Die Workshopreihe wird bis Mitte 2022 fortgesetzt.

Forschung und Erhebungen

Seit seinem Start im Januar 2021 hat das Projekt eine Umfrage unter politischen Verantwortlichen, Mitgliedern der Robotik-Gemeinschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern durchgeführt, um herauszufinden, ob und inwieweit nicht-technologische Aspekte der Robotik die Einführung von Robotertechnologien in Europa erschweren. Laut einer Pressemitteilung auf der Robotics4EU-Website waren die „größten Bedenken, die auf die Akzeptanz der Robotik Einfluss nehmen, die technologische Arbeitslosigkeit (im sozioökonomischen Bereich), die Sicherheit (im ethischen Bereich), die Überwachung (im Datenbereich), die harmonisierte Regulierung (im rechtlichen Bereich) und der Mangel an Bildung (im Bereich Schulung und Engagement). … Die Interessengruppen waren der Ansicht, dass die technologische Unausgereifheit intelligenter Roboter das erstrangige Hindernis für ihre Integration in die Gesellschaft darstellt. Sobald solche Roboter ihre Nützlichkeit und Effizienz bei der Ausführung einer Aufgabe unter Beweis gestellt haben, müssen direkte negative Auswirkungen auf den Nutzer oder die Nutzerin (u. a. Sicherheit, Privatsphäre, Verständlichkeit) ausgeschlossen werden“. Die wichtigste Erkenntnis aus der Umfrage war klar ersichtlich: Die Lösung dieser Probleme beruht auf einer besseren Kommunikation zwischen politisch Verantwortlichen, Robotikunternehmen sowie Bürgerinnen und Bürgern. Die im Rahmen von Robotics4EU durchgeführten Untersuchungen führten auch zur Entwicklung eines Plans zur gesellschaftlichen Bereitschaft. Ziel ist die Entwicklung einer Strategie für die Integration verantwortungsvoller Forschungs- und Innovationsprinzipien in die Projektaktivitäten und die Bereitstellung von Leitlinien, anhand derer die Auswirkungen dieser Aktivitäten auf den gesellschaftlichen Bereitschaftsgrad (SRL) für Roboterinnovationen in den vier Projektbereichen bewertet werden können. Der SRL-Wert gibt an, inwieweit sich eine Technologie einer breiten Akzeptanz nähert, und basiert auf einer kontinuierlichen Konsultation mit Bürgerschaft und Interessengruppen im Hinblick auf nicht-technologische Auswirkungen der zu entwickelnden Technologie. Die Bedeutung der gesellschaftlichen Annahme von Robotiklösungen wird im Informationsblatt „Societal Readiness Plan“ hervorgehoben, das von Robotics4EU (Robotics with and for Society – Boosting Widespread Adoption of Robotics in Europe) veröffentlicht wurde: „Jeden Tag besteht eine größere Aussicht darauf, dass neue Roboter in vielen verschiedenen Bereichen die Art und Weise verändern, wie wir Geschäfte betreiben und unser Alltagsleben gestalten. Das Potenzial dieser technologischen Wunderwerke kann jedoch nur dann vollständig ausgeschöpft werden, wenn sie von der Gesellschaft weitgehend akzeptiert werden. Selbst die vielversprechendsten neuen Technologien werden in der Praxis nicht zum Einsatz kommen, wenn ethische Bedenken nicht ernst genommen werden oder die Vielfalt in der Gruppe der Nutzenden nicht berücksichtigt wird.“ Weitere Informationen: Robotics4EU-Projektwebsite

Schlüsselbegriffe

Robotics4EU, Robotik, Roboter, Akzeptanz, Einführung, Gesellschaft, politisch Verantwortliche, Bürgerinnen, Bürger, Ethik, Plan zur gesellschaftlichen Bereitschaft, gesellschaftlicher Bereitschaftsgrad

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