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Better Addiction Medicine Education for Doctors

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Bessere suchtmedizinische Ausbildung

Alkohol- und Drogenabhängigkeit ist ein enormes gesellschaftliches und medizinisches Problem. Mit einer ausbildungsorientierten Strategie soll ein europäisches Projekt nun hausärztliche Praxen bei der Erkennung von Suchterkrankungen und der Auswahl geeigneter Therapien unterstützen.

Drogensucht ist eine neuropsychiatrische Erkrankung, bei der Betroffene die Kontrolle über den Konsum von Drogen, Alkohol oder verschreibungspflichtigen Medikamenten verlieren. Neueren Studien zufolge kann Suchterkrankungen durch Früherkennung der Symptome und zeitnahe Therapien gegengesteuert werden. In den meisten Staaten wird jedoch eher auf Verbot und Strafverfolgung als auf Früherkennung gesetzt. Da oft auch die Aufklärung schlecht ist und spezifische suchtmedizinische Ausbildungsformate fehlen, sind Interventionen nur begrenzt umsetzbar.

Erhöhter Ausbildungsbedarf in der Suchtmedizin

Ziel des Projekts BEAMED war es, Lücken in der medizinischen Ausbildung in Europa zu schließen und hausärztlichen Praxen besseres Wissen über Suchterkrankungen zu vermitteln. Unterstützt durch die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen(öffnet in neuem Fenster) (MSCA) sollte die Forschung den genaueren medizinischen Ausbildungsbedarf eruieren. „Wir wollten ein multidisziplinäres, translationales Umfeld schaffen, das das notwendige Wissen zu Suchtprävention und -behandlung anbietet“, erklärt der ehemalige MSCA-Stipendiat Jan Klimas. Um den suchtmedizinischen Ausbildungsbedarf zu decken, initiierten mehrere Länder bereits spezialisierte Programme (Kanada), PhD-Kurse in Suchtmedizin (Niederlande), nationale Schulungsprogramme (Indonesien) und sogar die medizinische Spezialisierungsrichtung Suchtmedizin (Norwegen). Diese waren für das Projekt BEAMED nun die Vorlage, Ähnliches in Irland umzusetzen. Schwerpunkt von BEAMED waren quantitative und qualitative Forschungen, Literaturrecherchen und Bewertungen internationaler Ausbildungsprogramme. Aus mehreren Fachbereichen wie öffentlicher Gesundheit und Psychiatrie sollten Informationen zu Suchterkrankungen zusammengetragen werden und in medizinische Lehrpläne für Grund- und Aufbaustudiengänge einfließen. Die Strategie beinhaltete auch empirische Beweisführung und Expertise.

Ergebnisse und Erfolge von BEAMED

„Ein besonderer Erfolg von BEAMED war die Entwicklung und Zusammenarbeit mit einem multidisziplinären Partnernetzwerk“, betont Klimas, an dem sich u. a. die International Society of Addiction Medicine(öffnet in neuem Fenster), das Nachwuchsforschungsnetzwerk Network of Early Career Professionals working in the area of Addiction Medicine(öffnet in neuem Fenster) sowie die medizindidaktische Einrichtung Best Evidence Medical Education Collaboration(öffnet in neuem Fenster) beteiligte. In Beratungsgesprächen mit Experten und Expertinnen aus 12 Ländern wurden wichtige Anforderungen an eine suchtmedizinische Ausbildung zusammengetragen. In der letzten Phase des Programms wurde Online-Material für das Master-Programm in der Primärversorgung am University College Dublin School of Medicine erstellt. Die Ergebnisse sind in einem Instrumentarium(öffnet in neuem Fenster) zusammengefasst. Wichtige Erkenntnisse und Kurzfassungen der Forschungen werden zudem in einem voraufgezeichneten Webinar(öffnet in neuem Fenster) allgemeinverständlich erklärt. Insgesamt zeigt die Arbeit von BEAMED, dass suchtmedizinische Ausbildung klinischem Fachpersonal in besonderem Maße zugutekommt und u. a. fachliche Kompetenzen und den Wissensstand zur Erkennung und Behandlung von Suchterkrankungen erweitert. Auf dieser Basis können Strategien für eine stärkere Verantwortlichkeit hausärztlicher Praxen im Umgang mit diesen Erkrankungen entworfen werden. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Methoden und Instrumente wird dazu beitragen, Drogenmissbrauch gegenzusteuern und Einzelpersonen, Familien und Kommunen besser vor den verheerenden Folgen zu schützen.

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