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Handy-App-System zur Bereitstellung von Konnektivität für Autofahrende

Es ergibt Sinn, Autos mit dem Internet zu verbinden, aber in der Praxis sehen entsprechende Bemühungen meist enttäuschend aus. Ein neues System integriert das Auto nahtlos in praktische Informations- und Zahlungsdienste, die sowohl den Fahrenden als auch Mechanikerinnen und Mechanikern zugutekommen.

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Autos werden gemeinhin nicht als internetfähige Geräte gesehen. Die meisten Autos sind überhaupt nicht verbunden. Und Fahrzeuge, die es doch sind, verfügen oft über nur sehr eingeschränkte Fähigkeiten oder sind an das System eines einzelnen Herstellers gebunden. Nichtsdestotrotz könnte eine Verbindung von Autos mit dem Internet viele Vorteile mit sich bringen, zum Beispiel in den Bereichen Sicherheit und Verkehrsmanagement. Das EU-finanzierte Projekt PACE entwickelte ein herstellerunabhängiges Cloud-System, das aktuelle und ältere Fahrzeugmodelle mit dem Internet verbindet. Das System führt nicht dazu, dass die Autos selbstfahrend werden, sondern stellt Fahrenden sowie Mechanikerinnen und Mechanikern vielmehr Konnektivitätsdienste bereit. Die meisten Dienstleistungen beruhen auf einem von den Projektforschenden entwickelten Gerät namens PACE Link. Das Gerät kann über den On-Board-Diagnose-Anschluss OBD II an das Fahrzeug angeschlossen werden, der seit 1996 standardmäßig in allen Autos verbaut ist. PACE Link verbindet sich auch zur App des PACE-Projekts auf dem Smartphone des Fahrenden. Dieses verbindet sich wiederum mit der PACE-Cloud, die die Daten der App analysiert.

Konnektivitätsdienste

Bei Fahrzeugen mit PACE Link erhalten die Fahrenden Zugang zu Konnektivitätsdiensten einschließlich einer Notruffunktion, einer Funktion zum Orten des Fahrzeugs und Möglichkeiten der Verkehrsüberwachung. Zu den weiteren angebotenen Dienstleistungen zählen eine Lernfunktion, um Treibstoff zu sparen, eine Leistungsüberwachung, eine Nachverfolgung der Treibstoffkosten und eine Funktion zum Auffinden der billigsten Tankstelle in der Umgebung. Einige der Dienstleistungen von PACE Link sind auf unabhängige Werkstätten ausgerichtet. Solche Werkstätten haben über den OBD-II-Anschluss Zugriff auf die Fehlercodes des Fahrzeugmotors ihrer Kundschaft, die bei der Analyse einer Panne behilflich sein können. „Zur Verbindung eines Autos“, erklärt der Projektkoordinator Martin Kern, „muss man nur die PACE-Car-App herunterladen, PACE Link in den OBD-II-Anschluss einstecken und das war es schon.“ Alle Dienstleistungen stehen umgehend zur Verfügung.

Mobiler Zahlungsdienst

Nach einem Rückschlag wegen COVID-19 und damit zusammenhängender Verkehrseinbrüche setzte das Team von PACE neue Prioritäten und konzentrierte sich auf ein Konzept zur verbundenen Zahlung für Treibstoff. Die Benutzenden tanken wie gewohnt, zahlen dann aber an der Zapfsäule, ohne zur Kasse gehen zu müssen. Die PACE-App funktioniert dabei wie jede andere mobile Zahlungs-App. Diese Funktion wird auch über eine zweite Smartphone-App, PACE Drive, betrieben, für die keine Verbindung zu dem OBD-II-Anschluss bestehen muss. PACE Drive war ein Erfolg. „Unsere verbundene Tankplattform, die einen Teil unserer Konnektivitäts-Cloud bildet, hat sich aus technologischer Sicht zur führenden Plattform ihrer Art in Europa entwickelt“, fügt Kern hinzu. Die Kriterien dieser Bewertung umfassen die Reichweite der Zahlmethoden, die Möglichkeit, digitale Tankkarten hinzuzufügen, die Anzahl verbundener Kassensysteme sowie die einfache Integration für Drittparteien. Das PACE-Drive-System ist auch für Raststätten interessant, da sie so rund um die Uhr einen automatisierten Betrieb gewährleisten und ihre Effizienz durch schneller vollzogene Tankvorgänge steigern können. Im Augenblick gibt es 3 000 verbundene Tankstellen in acht europäischen Ländern und in den kommenden Jahren sollen weitere 60 000 dazukommen. Die PACE-Cloud und die beiden Apps wurden im Projektverlauf von Grund auf entwickelt und fertiggestellt. Technische Pilottests des OBD-II-Systems waren ebenfalls sehr erfolgreich. Das Team wird außerdem weiter an allen Technologien feilen, die mit dem Zahlungsdienst zusammenhängen. Die Forschenden von PACE zielen auch darauf ab, die Bezahlungsplattform für Treibstoff auszubauen, sodass auch Maut gezahlt, Elektrofahrzeuge aufgeladen und Zahlungen für andere autobezogene Dienstleistungen wie z. B. Waschstraßen vorgenommen werden können.

Schlüsselbegriffe

PACE, Autos, Internet, OBD II, Konnektivitätsdienste, PACE Drive, verbundene Betankung, PACE Car, Apps, On-Board-Diagnose

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