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Bahnbrechende Methode bietet Hoffnung für Menschen mit Hirnerkrankung

Viele Hirnerkrankungen stehen mit Störungen in Verbindung, die aus Mangel an Medikamenten nicht behandelt werden können. Die Entdeckung einer neuen Klasse von Molekülen stellt sich als vielversprechend heraus.

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Die Gesundheit unseres Gehirns haben wir der Blut-Hirn-Schranke zu verdanken. Dieses Netzwerk aus Blutgefäßen und Gewebe hilft, schädliche Substanzen vom Gehirn fernzuhalten. Mehrere Hirnerkrankungen sind eng mit Störungen dieses Netzwerks verbunden. Ein Forschungsteam der Université libre de Bruxelles (ULB) hat unter Leitung von Benoit Vanhollebeke eine neue Art Wirkstoff entwickelt, die diese Störungen kuriert. Bei Mäusen konnten sie erfolgreich das Wachstum von Glioblastomen, einer häufigen Art Hirntumor, verlangsamen. Sie konnten auch die Läsionen in Folge eines Schlaganfalls mindern. Die Forschenden verfolgten die Idee, dass einige der endogenen Moleküle, welche die gesunde Funktion der Blut-Hirn-Schranke steuern, bei deren Reparatur helfen könnten. Daher untersuchten sie Moleküle, die mit der Entwicklung dieser Schranke in Verbindung stehen. Und ihre Idee war richtig! Mit den Wirkstoffen konnte die Blut-Hirn-Schranke gestärkt und der Krankheitsverlauf verlangsamt werden. „Einer der faszinierendsten Aspekte dieser Studie ist das Ausmaß der Spezifität, mit der pathologische Hirngefäße auf diese experimentelle Behandlung reagieren“, erklärt Vanhollebeke vom Institut für Molekularbiologie an der Fakultät für Wissenschaften. „Wir haben uns vom natürlichen Entwicklungsprozess inspirieren lassen und entwickelten eine neue Klasse an Molekülen, die effizient an ihr Behandlungsziel gelangt und dabei für gesunde Gefäße oder anderes Körpergewebe gänzlich neutral bleibt. Dieses Ausmaß an Spezifität schien auf fundamentaler Basis apriorisch nicht erreichbar.“ Könnten mit diesem Wirkstoff andere Hirnerkrankungen behandelt werden? Vanhollebeke und die ULB haben zur Beantwortung dieser Frage das Nachfolgeprojekt NeuVasQ Biotechnologies eingerichtet, um ihren neuen Ansatz weiter auszubauen. Dieser Durchbruch wurde durch das Projekt Ctrl-BBB (Blood-brain barrier: from molecular mechanisms to intervention strategies) ermöglicht, das vom Europäischen Forschungsrat finanziert wird. Die ULB ist die Trägereinrichtung. Das über fünf Jahre laufende Projekt endet im Dezember 2025 und soll unser Verständnis über die Steuerung der Blut-Hirn-Schranke ausweiten. Das wird zu innovativen Behandlungsansätzen für verschiedene Krankheiten führen, darunter Schlaganfälle und Multiple Sklerose. Weitere Informationen: https://www.science.org/doi/10.1126/science.abm4459. Wenn Sie Ihr Projekt als „Projekt des Monats“ sehen wollen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail an editorial@cordis.europa.eu und sagen Sie uns, warum wir Ihr Projekt vorstellen sollten.

Schlüsselbegriffe

Ctrl-BBB, Gehirn, Blut-Hirn-Schranke, Glioblastom, Gehirntumor, Schlaganfall, Molekül