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Climate cHange mitigAtioN poliCies and Equality: distributional implications for different socio-economic groups

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Die sozialen Auswirkungen von Klimaschutzmaßnahmen erforschen

Durch die Modellierung von Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels hat ein EU-finanziertes Projekt Strategien Sichtbarkeit verliehen, die zu einer effizienten und fairen Energiewende führen können.

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Der Klimawandel wird voraussichtlich viele der bestehenden Ungleichheiten in der Welt – sowohl in finanzieller als auch in sozialer Hinsicht – weiter verschärfen. Während viele Länder neue energiepolitische Maßnahmen ergreifen, zeichnet sich eine weitere Kluft ab: wirtschaftliche und soziale Ziele stehen oft im Widerspruch zueinander. Forschende und die Politik arbeiten daher an Strategien, die sowohl wirtschaftlich effizient als auch sozial fortschrittlich sein können, um eine allen Menschen zugute kommende Energiewende zu gewährleisten. Das EU-finanzierte Projekt CHANCE untersuchte bewährte Verfahren für die Umstellung auf erneuerbare Energien anhand umfassender Modellierung und Analyse der Politik in zwei Fallstudien, in denen Klimawandel, Energie und Handel im Mittelpunkt des politischen Diskurses stehen. Das Team analysierte zunächst die sozialen Folgen der Klimapolitik in den Vereinigten Staaten und anschließend die Beziehungen innerhalb der EU-Mitgliedstaaten, wobei Spanien besondere Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Ziel war es, die Faktoren zu ermitteln, die zu einer regressiven oder ineffizienten Politik führen, und den politischen Verantwortlichen Hinweise auf bessere Maßnahmen zu geben. CHANCE hat zwei Studien erstellt, die in begutachteten Fachzeitschriften veröffentlicht wurden, und gleichzeitig evidenzbasierte Ergebnisse und Schlussfolgerungen erarbeitet, die der Politik in Europa und auf der ganzen Welt als Orientierung dienen. „Studien wie u. a. die in diesem Projekt ausgearbeiteten zeigen, dass es möglich ist, politische Maßnahmen umzusetzen, die für eine gerechte Energiewende sorgen, und dass wir zu einer CO2-armen Wirtschaft übergehen können, ohne Menschen zu vernachlässigen“, sagt Xaquín García-Muros, Stipendiat der Marie Skłodowska-Curie-Maßnahmen und Postdoktorand am Baskischen Zentrum für Klimawandel.

Haushaltsdaten einbeziehen, um die sozialen Auswirkungen zu ermitteln

Im Rahmen des Projekts CHANCE wurde eine Reihe von Modellen genutzt, die als angewandte allgemeine Gleichgewichtsmodelle bekannt sind und über wichtige Wirtschaftsindikatoren wie BIP, Preise, Branchenproduktion und Wettbewerbsfähigkeit Auskunft geben. Deren Einschränkung besteht darin, dass solche Modelle bei der gesellschaftlichen Analyse oft schwächer sind und in der Regel die sozialen Auswirkungen der Umweltpolitik nicht berücksichtigen. Zur Überwindung dieses Problems verknüpften García-Muros und sein Team angewandte allgemeine Gleichgewichtsmodelle mit Mikromodellen, die große Mengen an Daten einzelner Haushalte integrieren. „Durch die Integration dieser Mikrodaten konnten wir die Klimapolitik eingehender untersuchen und fortschrittliche Maßnahmen mit einem vertretbaren Verlust an wirtschaftlicher Effizienz ermitteln – oder solche, die sogar effizienter sind“, erklärt García-Muros, Hauptforscher von CHANCE.

Umsetzbare Ergebnisse

Im Projekt CHANCE fand das Team heraus, dass es möglich ist, klimapolitische Maßnahmen zu konzipieren und umzusetzen, die den Übergang zu erneuerbaren Energien fördern, ohne die Kluft zwischen reichen und armen Haushalten zu vergrößern oder Energiedienstleistungen zu verteuern. Eine wichtige Erkenntnis besteht darin, dass viele klimapolitische Maßnahmen den Staatshaushalten Einnahmen verschaffen, die in die Wirtschaft zurückfließen können. „Ein Teil der Einnahmen aus Klimaschutzmaßnahmen kann dafür eingesetzt werden, einkommensschwache Haushalte, die von diesen Maßnahmen stärker betroffen sind, zu entschädigen“, sagt García-Muros. „Der Rest kann zur Verbesserung der Wirtschaft verwendet werden, zum Beispiel durch die Senkung anderer verzerrender Steuern oder die Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen“, fügt er hinzu. Staatliche Stellen, die umweltpolitische Maßnahmen umsetzen wollen, müssen nachweisen, dass sie die Emissionen auf gerechte Weise senken können, damit die Öffentlichkeit sie unterstützt, argumentiert García-Muros: „Andernfalls werden Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels von der Öffentlichkeit abgelehnt, und die Versuche, den Klimawandel zu bekämpfen, werden erfolglos bleiben.“

Schlüsselbegriffe

CHANCE, Klima, Energie, Übergang, gerecht, Politik, sozial, Auswirkungen

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