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Developing a Chlamydia Trachomatis vaccine

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Neuer Impfstoff gegen Trachominfektionen

Erste Tests eines Impfstoffs gegen Trachominfektionen belegen, dass es möglich ist, eine Immunreaktion im Auge zu erzeugen, was klinische Studien allerdings noch bestätigen müssen.

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Das Trachom ist eine Infektionserkrankung, die unbehandelt zur Erblindung führen kann. Die Erkrankung betrifft vor allem ärmere Länder, wobei die Mehrheit der geschätzten 146 Millionen aktiven Fälle Kinder und Frauen sind. Auslöser der hoch ansteckenden Infektion ist das Bakterium Chlamydia trachomatis, das in der Regel durch Hautkontakt, gemeinsame Benutzung von Handtüchern und Kleidung sowie Fliegen übertragen wird. Obwohl sie durch Operation und Antibiotika behandelbar ist, mangelt es in diesen Regionen oft an entsprechender medizinischer Versorgung. Weltweit setzt die Medizinforschung daher verstärkt auf Prävention, angefangen bei ausreichender Hygiene und sauberen Sanitäreinrichtungen. „Die Maßnahmen sind ohne Zweifel wichtig, vor allem aber kommt es darauf an, die Krankheit vollständig auszumerzen“, sagt Jes Dietrich, Forschungsleiter für Immunologie und Infektionskrankheiten am dänischen Forschungsinstitut Statens Serum Institut, das dem dänischen Gesundheitsministerium angegliedert ist und sich der Bekämpfung von Infektionskrankheiten widmet. Unterstützt durch das EU-finanzierte Projekt TracVac koordiniert Dietrich die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Trachominfektionen. „Der einzige Weg, Trachome in endemischen Gebieten wirksam zu bekämpfen und als öffentliches Gesundheitsrisiko auszumerzen, ist die Impfung“, fügt Dietrich hinzu.

Erzeugung einer Immunreaktion im Auge

Zunächst sollte das Projekt einen schützenden Impfstoff gegen Trachome entwickeln. Hierzu wurden in endemischen Regionen Personen mit natürlichem Immunschutz untersucht, um die Antikörperreaktion aufzuschlüsseln. Auf dieser Basis wurden dann Impfstoffkonstrukte entwickelt, um an einem nichtmenschlichen Primatenmodell zu testen, ob die Bildung immunisierender Antikörper induziert wird. Dann entwickelten die Forschenden ein Immunisierungsprotokoll, das eine optimale Immunreaktion im Auge erzeugt. Auch hier wurden die einzelnen Impfkonstrukte aus der ersten Entwicklungsphase am nichtmenschlichen Primatenmodell getestet. Die beste Immunisierungsstrategie wurde schließlich in einer klinischen Phase-I-Studie geprüft. „Das Ergebnis war letztendlich ein breit neutralisierender Antikörper gegen Trachominfektionen und eine Immunisierungsstrategie, die eine Immunreaktion im Auge generiert“, erklärt Dietrich.

Erster vielversprechender Start

Obwohl der Trachom-Impfstoff weiter in klinischen Studien getestet werden muss, wird deutlich, dass es möglich ist, durch Impfung eine örtliche Immunreaktion hervorzurufen. Auch für die weitere Impfstoffentwicklung gegen Augeninfektionen ist dies ein hervorragendes Resultat. „Für die Fortführung des Projekts wollen wir weitere Fördermittel beantragen, aber die Ergebnisse von TracVac belegen bereits, dass wir auf gutem Weg sind“, sagt Dietrich. Den Erfolg des Projekts führt Dietrich auf die effektive Zusammenführung von Expertise aus den Bereichen Infektionsforschung, klinische Studien und Impfstoffforschung sowie die Arbeit mit Tiermodellen zurück. „Mich hat die Zusammenarbeit zwischen allen Partnern begeistert, denn so können wir medizinische Fortschritte vorweisen, die von weltweiter Bedeutung sein werden“, schließt Dietrich. „Sie zeigt, dass vor allem Synergien zwischen einzelnen Fachgebieten gefördert werden müssen.“

Schlüsselbegriffe

TracVac, Trachom, endemisch, öffentliche Gesundheit, Impfung, Infektion, Blindheit, globale Gesundheit, Krankheit, Infektionskrankheiten, Antikörper

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