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Optical device to measure the density of the macular pigment in the human eye

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Bessere Sicht: innovative Methode zur Messung der Makulapigmentdichte

Altersbedingte Makuladegeneration gilt als eine Hauptursache für Sehverlust. Um sie besser behandeln zu können, kann nun die optische Dichte des Makulapigments gemessen werden.

Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist in Europa die häufigste Ursache für den Verlust des Sehvermögens(öffnet in neuem Fenster), besonders im höheren Alter. Bereits jetzt leiden etwa 67 Millionen Menschen in der EU an einer Form von AMD, und Schätzungen gehen bis 2050 von einem demographisch bedingten Anstieg von 15 % aus. Die Überwachung und Behandlung fortgeschrittener Krankheitsstadien wird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sowohl die Kosten für medizinische Versorgung weiter erhöhen als auch umfassende Vorsorge erfordern. Wie hoch die Zahl Betroffener ist, lässt sich schwer bestimmen, da Tests mitunter nicht verfügbar oder unzuverlässig sind. Zwar wurden mit antivaskulären endothelialen Wachstumsfaktoren(öffnet in neuem Fenster) bereits bahnbrechende Erfolge bei der Therapie neovaskulärer AMD erzielt, da aber die Zahl Behandlungsbedürftiger wie auch der Vorsorgebedarf steigt, geraten europäische Gesundheitssysteme zunehmend unter Druck. Da eine geringe Makulapigmentdichte (MPD) ein Marker für potenzielle AMD sein könnte, entwickelte das Projekt OpMaEye nun eine neue Methode zur Messung der Pigmentdichte. Ergebnis von OpMaEye, das auf dem vom Europäischen Forschungsrat(öffnet in neuem Fenster) finanzierten Projekt SEECAT aufbaut, ist der Prototyp eines Instruments zur MPD-Messung, das kostengünstig ist und nicht auf der subjektiven Wahrnehmung der Erkrankten beruht. „Mit derzeitigen Methoden ist die Messung der Pigmentdichte eine Indikation und daher nur bedingt für die klinische Diagnose von AMD geeignet. Ideal wäre ein einfaches und zuverlässiges Instrument, um den Biomarker als aussagefähigen Indikator für die Frühdiagnostik zu etablieren“, erklärt Projektkoordinator Pablo Artal(öffnet in neuem Fenster) von der Universität Murcia(öffnet in neuem Fenster) in Spanien. Artal wirkte bislang an 30 internationalen Patenten im Bereich Optik und Augenheilkunde mit.

Effektivere und kostengünstigere Pigmentdichtenmessung

Die Dichte des Makulapigments liefert individuelle Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit für AMD und kann auch ein Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand sein. Zur Erhöhung der Pigmentdichte werden AMD-Erkrankten meist Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Durch objektive Messung könnte nun genauer beurteilt werden, ob spezifische Präparate oder Ernährungsempfehlungen anschlagen.

Heilung altersbedingter Makuladegeneration durch Ernährungsumstellung?

Inwieweit Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich helfen können, ist Artal zufolge noch offen, nicht zuletzt mangels hinreichender diagnostischer Daten. „Benötigt wird ein neues Instrument zur Messung der optischen Dichte des Makulapigments (MPOD), da zuverlässige Daten zum Makulapigment mit bisherigen Methoden kaum zu generieren waren. Obwohl der Zusammenhang zwischen Makuladegeneration und Dichte des Makulapigments noch nicht vollständig nachgewiesen ist, kann eine höhere Dichte mit Sicherheit nicht schaden.“ Bekannt ist allerdings, dass gesunde Ernährung mit hohem Gemüseanteil die Pigmentdichte in der Makula verstärkt. „Dies lässt sich auf ganz natürliche Weise erreichen, und zwar durch ein möglichst buntes Spektrum an Obst und Gemüse“, ergänzt Artal.

Neue Methode der Dichtemessung

Derzeit wird zur MPD-Messung eine hyperspektrale Funduskamera für die wellenlängenspezifische Visualisierung eingesetzt. Da sich deren Kosten auf 70 bis 80 000 EUR belaufen, ist die medizinische Versorgung aber vorrangig von den Ressourcen des jeweiligen Heimatlandes abhängig. MPD kann zudem mittels heterochromatischer Flicker-Photometrie bestimmt werden, wobei eine flimmernde Lichtscheibe betrachtet wird. Hier liegen die Kosten mit etwa 20 000 Euro zwar niedriger, aber maßgeblich sind wiederum die subjektiven Angaben der Erkrankten. „Und da Müdigkeit oder Gemütszustand das Urteilsvermögen beeinträchtigen, ist die Subjektivität dieser Diagnosemethode natürlich ein Nachteil“, sagt Artal. Der neue Prototyp von OpMaEye ist kleiner, billiger, zuverlässiger und verwendet für die Dichtemessung zeitlich moduliertes und räumlich strukturiertes Licht. Hier sind zwar noch verschiedenste technische Hürden zu meistern, etwa um alle optischen Komponenten in dem kompakten Gerät unterzubringen oder die Signalauswertung zu verbessern. Es geht jedoch voran: „Wenn ein aussagefähiges Signal und ein zuverlässiger Wert der Pigmentdichte im Auge bestimmt werden kann, ist das schon ein kleines Wunder. Umso besser, wenn sich dieses tief im Auge versteckte Geheimnis allein mittels Licht entlocken lässt.“

Schlüsselbegriffe

OpMaEye, optische Dichte des Makulapigments, MPOD, altersbedingte Makuladegeneration, AMD, Sehverlust, ERC

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