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Retinal imaging prevention and early detection of chronic diseases

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KI-Diagnose bei diabetischer Retinopathie

Ein neues Instrument ermöglicht eine genaue Diagnose bei diabetischer Retinopathie. Die einfache Anwendung bei gleichzeitiger Verbesserung der Compliance der Betroffenen wird die augenärztlichen Untersuchungen positiv beeinflussen.

Diabetische Retinopathie(öffnet in neuem Fenster) ist eine häufige Komplikation von Diabetes, die mit geschädigten Blutgefäßen in der Netzhaut einhergeht. Unbehandelt kann die diabetische Retinopathie schrittweise zu einer Verschlechterung des Sehvermögens und zur Erblindung führen. Die Diagnose wird durch eine umfassende regelmäßige Augen- und Sehprüfung gestellt. Insgesamt erfordert die Einstufung der diabetischen Retinopathie die Mitarbeit von Fachpersonal, was aufwändig und anfällig für menschliche Fehler ist.

Automatisierte Diagnose von diabetischer Retinopathie

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts RETINAL wurde ein innovatives Gerät entwickelt, das Augenhintergrundbilder(öffnet in neuem Fenster) aufnimmt und in Verbindung mit einer intelligenten Software eine automatische Einstufung der diabetischen Retinopathie vornimmt. Das U-RETINAL DFC-Gerät ist eine tragbare und einfach zu bedienende digitale Funduskamera, die in Farbe eine hochauflösende Analyse von Netzhautveränderungen ermöglicht. Dank der automatischen Fokus- und Aufnahmefunktionen kann das U-RETINAL DFC-Gerät auch von nicht speziell geschultem Personal bedient werden. Darüber hinaus gewährleisten diese Funktionen in Verbindung mit dem integrierten Qualitätskontrollsystem eine gute Bildqualität für die anschließende Krankheitseinstufung. Die Kamera verfügt über ein eingebautes WLAN-Modul, das die Möglichkeit bietet, die Bilder drahtlos auf eine Plattform zu übertragen, wo sie von Fachpersonal ausgewertet werden. KI unterstützt die Diagnose durch Fachleute und erstellt einen klinischen Bericht, der sowohl dem ärztlichen Personal als auch den Betroffenen zur Verfügung gestellt wird. Die Lösung U-RETINAL DR weist eine Sensitivität von 96 % und eine Spezifität von 95 % auf und bietet damit ein zuverlässiges Diagnoseinstrument für diabetische Retinopathie. „Das wichtigste Ziel des Projekts bestand darin, sich von der anfänglichen Idee eines Prototyps zu einem klinisch validierten und zertifizierten marktfähigen Medizinprodukt zu entwickeln“, erläutert Jurgi Ugarte, Projektkoordinator und CTO bei ULMA Medical Technologies(öffnet in neuem Fenster).

Bessere Compliance der Betroffenen, mehr Untersuchungen, bessere Ergebnisse

Die Verbreitung von Diabetes hat aufgrund der Bevölkerungsalterung und der veränderten Lebensweise deutlich zugenommen und kann zu Komplikationen führen. Der Verlust des Sehvermögens durch diabetische Retinopathie kann in 90 % der Fälle vermieden werden, wenn eine angemessene Behandlung durchgeführt wird. Letztere umfasst in der Regel eine Laseroperation oder die Injektion von Medikamenten in das Auge, um die Entzündung zu verringern oder die Bildung neuer Blutgefäße zu stoppen. Obwohl häufige Augenuntersuchungen zu einer schnellen Diagnose beitragen, ist die Compliance der Betroffenen gering. Die U-RETINAL DR-Lösung geht dieses Problem an. Als nicht-midryatische Funduskamera beseitigt sie die Bedenken hinsichtlich der potenziell nachteiligen Auswirkungen pharmakologischer Tropfen, die für Augenuntersuchungen benötigt werden, und sorgt so für eine bessere Compliance der betroffenen Menschen. „Die U-RETINAL DR-Lösung wurde speziell für Primärversorgungszentren entwickelt, um die Früherkennung und rechtzeitige Behandlung der diabetischen Retinopathie durch regelmäßige Fundusuntersuchungen von Menschen mit Diabetes zu verbessern“, betont Ugarte. Die Einführung des U-RETINAL DFC-Geräts und des ICT-Tools in die medizinische Routinepraxis wird die bestehenden Früherkennungsprogramme für diabetische Retinopathie verbessern und die damit verbundenen Gesundheitskosten senken. Angesichts der weltweiten Verbreitung von Diabetes wird die rechtzeitige Erkennung von diabetischer Retinopathie die Behandlung unterstützen und das Leben von Millionen Menschen weltweit verbessern.

Auch andere ophthalmologische Untersuchungen profitieren

Die Ambitionen von ULMA gehen über die diabetische Retinopathie hinaus: Das Unternehmen will die derzeitigen Paradigmen der klinischen Praxis durch die Entwicklung und Markteinführung von innovativen und nicht-invasiven KI-basierten Instrumenten verändern. Diese werden für die Früherkennung und die klinische Nachsorge von Augenkrankheiten wie altersbedingter Makuladegeneration und Glaukom eingesetzt.

Schlüsselbegriffe

RETINAL, diabetische Retinopathie, Diabetes, künstliche Intelligenz, KI, Funduskamera, Vision, Erkennung, Diagnose, Screening, Gerät, Ophthalmologie, Untersuchung

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