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The First In Vitro Diagnostic Device for the Early Detection of Cardiac Ischemia

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Neuartiger Biomarker schließt Lücke in Diagnose von Myokardischämie

Anhand einer Blutprobe kann eine Herzischämie festgestellt werden. Sie wird einfach zu handhaben, empfindlich und kostengünstig sein und eine bessere Behandlung von Brustschmerzen unterstützen.

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Eine frühzeitige Diagnose der Ischämie ist unerlässlich, um ein Fortschreiten der Herzschädigung und der Gewebenekrose zu verhindern. Das EU-finanzierte Projekt AGLYC hat in diesem Bereich einen wichtigen Beitrag geleistet und zielt darauf auf, die Krankheitsauswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen zu verringern. Konkret hat das Team des einzigen Projektpartners GlyCardial Diagnostics in Spanien einen laborbasierten In-vitro-Diagnosetest mit hoher Sensitivität für den Nachweis ischämischer Ereignisse entwickelt. Die ursprünglich als AGLYC bezeichnete Probe wurde im Zuge der im Rahmen dieses Projekts der Phase 2 des KMU-Instruments ausgearbeiteten Vermarktungsstrategie, aufbauend auf der vorherigen Initiative in Phase 1 des KMU-Instruments von AGLYC, in iSCOR umbenannt. Auf der Website heißt es: „iSCOR basiert auf der Quantifizierung der Blutwerte von glykosyliertem Apolipoprotein J (ApoJ-Glyc).“ Der Biomarker wurde durch die Analyse von Serumproben von Patientinnen und Patienten im Frühstadium eines ischämischen Herzinfarkts entdeckt, bei denen ein Rückgang des ApoJ-Glyc-Spiegels festgestellt wurde. In seiner endgültigen Form wird iSCOR an weit verbreitete kardiologische Diagnoseplattformen angepasst, so Projektkoordinatorin Judit Cubedo, die auch Mitgründerin und Geschäftsführerin von GlyCardial Diagnostics ist. Die Lösung ergänzt verschiedene Strategien zur besseren Behandlung von Brustschmerzen.

Validierung und klinische Prüfung

Die erste Testversion wurde in einer prospektiven klinischen Studie (als Teil des Projekts AGLYC) validiert, die ihre Rolle bei der Frühdiagnose von Ischämie und ihre potenzielle prognostische Rolle nach einem ischämischen Ereignis bestätigt hat (EDICA-Studie). „GlyCardial hat sich auf die Entwicklung und Validierung des neuartigen Biomarkers konzentriert, mit dem Ziel, ihn per Lizenzierung an ein Diagnostikunternehmen weiterzugeben, das ihn in seinem endgültigen Format auf den Markt bringen wird“, so Cubedo. Da die derzeitigen Biomarker die Ischämie nicht erkennen, füllt ApoJ-Glyc eine Lücke in der Ischämiefrüherkennung, bevor das Herz irreversibel geschädigt wird. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass ApoJ-Glyc eine wertvolle Ergänzung zu den derzeitigen Diagnoseinstrumenten bieten könnte“, fügt Cubedo hinzu. Dieser erste Biomarker seiner Art wird einen großen Einfluss auf die Frühdiagnose eines ischämischen Ereignisses in der Notaufnahme, die Bewertung der subklinischen Ischämie und die Überwachung der Entwicklung einer erkrankten Person nach einem solchen Vorfall haben.

Jenseits des Labors: vom Marktinteresse zur gemeinschaftlichen Anerkennung

Zu den Aktivitäten der Geschäftsentwicklung während AGLYC zählte die Verfeinerung des Wertversprechens des neuartigen Biomarkers. Durch die Projektbemühungen ist es gelungen, das Interesse der internationalen Fachleute auf diesem Gebiet zu wecken. „Mit all den erfassten Informationen hat GlyCardial wichtige Aktivitäten zur Geschäftsentwicklung vorangebracht, die das Interesse der Herzdiagnostikbranche an dem vom Unternehmen entwickelten neuartigen Biomarker für Ischämie verdeutlicht haben“, so Cubedo. Im Jahr 2018 trat GlyCardial Diagnostics der EIT-Health-Gemeinschaft bei, nachdem es eine EIT Health Headstart-Finanzierung erhalten hatte, und war Halbfinalist in dessen Programm „European Health Catapult“. Nur 14 Monate nach der Gründung von AGLYC wurde Cubedo als Finalistin für den EU-Preis für Innovationsleistungen von Frauen 2020 ausgewählt.

Schlüsselbegriffe

AGLYC, Ischämie, Biomarker, ApoJ-Glyc, Herz, Frühdiagnose, iSCOR, Nekrose, glykosyliertes Apolipoprotein J, Herztests

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