Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS
Transfer of Multimaterial Flexible Packaging to Circular Economy

Article Category

Article available in the following languages:

Innovative Flüssigkeitstrenntechnik erleichtert Umstellung von mehrschichtigen Verpackungen auf die Kreislaufwirtschaft

Die einzigartige Technologie von saperatec verändert das Recycling von Schichtverbundwerkstoffen und schafft hochwertige Materialien für neue Produkte, die eine vollständige Umwandlungseffizienz erreichen.

Flexible Mehrschichtmaterialien sind aufgrund ihres geringen Gewichts, ihrer Fähigkeit zur Materialeinsparung und ihrer außergewöhnlichen Barriereeigenschaften von unschätzbarem Wert für Verpackungsanwendungen geworden. Das in Deutschland ansässige Unternehmen saperatec(öffnet in neuem Fenster) möchte Unternehmen eine Technologie zur Verfügung stellen, die sicherstellt, dass diese weit verbreiteten flexiblen Materialien am Ende ihres Lebenszyklus angemessen behandelt werden. Das auf die Entwicklung innovativer Recyclinglösungen spezialisierte Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ansicht zu ändern, dass mehrschichtige Verpackungen Umweltverschmutzung und unternehmerische Verantwortungslosigkeit symbolisieren. „Der einzigartige Ansatz von saperatec besteht darin, nahezu alle Einzelmaterialien aus Mehrschichtverpackungen zu extrahieren und daraus hochwertige Sekundärrohstoffe zu gewinnen“, bemerkt Sebastian Kernbaum, Gründer und Geschäftsführer von saperatec. „Unsere besondere Trennflüssigkeitstechnologie zerlegt das Verbundmaterial in seine einzelnen Bestandteile und führt diese Komponenten wieder in den Rohstoffkreislauf zurück.“

Recyclingtechnologie vom Pilot- zum Industriemaßstab skalieren

Das EU-finanzierte Projekt FlexPack2Circle wurde ins Leben gerufen, um die Technologie von saperatec zu industrialisieren und sie von einem Pilotmaßstab in einen industriellen Maßstab zu überführen, der Tausende Tonnen verarbeiten kann. Bis 2023 hat saperatec erfolgreich eine Recyclinganlage im deutschen Dessau-Roßlau errichtet. FlexPack2Circle startete im Dezember 2018 mit einer Pilotlinie. Nach und nach wurden Hunderte Kilogramm an Recyclat aus Polyethylen mit niedriger Dichte(öffnet in neuem Fenster) und Aluminium aus verschiedenen Ausgangsmaterialien hergestellt, darunter Aluminium-Barrierelaminate und gebrauchte Getränkekartons. „Ursprünglich war die Anlage für das Recycling von postindustriellen Abfällen aus Aluminiumbarriereschichten konzipiert. saperatec hat jedoch den Anwendungsbereich auf die Abfallströme aus gebrauchten Getränkekartons erweitert“, unterstreicht Kernbaum. Die produzierten Materialien wurden von Partnerunternehmen bewertet und erwiesen sich als qualitativ hochwertig. Das gewonnene Recyclat wurde für die Herstellung neuer Waschmittelverpackungen wiederverwendet, was den Kreislaufgedanken von Saperatec verdeutlicht. Das Polyethylen mit niedriger Dichte und das hergestellte Aluminium wurden auf den Fachmessen K2019 und K2022(öffnet in neuem Fenster) vorgestellt. Letzteres zeichnet sich durch einen hohen Metallgehalt und eine hohe Qualität aus, wodurch es sich für fortschrittliche Aluminiumanwendungen eignet.

Die wichtigsten Schritte der Verwertung von Verbundstoffabfällen

„Das Verfahren von saperatec nutzt eine hochspezialisierte Flüssigkeitstrenntechnik. Die Flüssigkeit interagiert mit den Grenzflächen der Schichtstruktur, wodurch die Bindungskräfte zwischen den Schichten reduziert werden und sie sich trennen“, betont Kernbaum. Konkret umfasst das Verfahren von saperatec zur Rückgewinnung von verkaufsfähigen Produkten aus Verbundstoffabfällen fünf Stufen. Der Prozess beginnt mit der Zerkleinerung des Materials, um die Kontaktfläche für die Trennflüssigkeit zu maximieren und die anschließende Handhabung des Materials zu vereinfachen. Das Herzstück des Prozesses liegt in der Verwendung der von saperatec entwickelten Trennflüssigkeit. Mit der Flüssigkeit wird das zerkleinerte Verbundmaterial gerührt und erhitzt, bis die einzelnen Fraktionen (Produkte) vollständig getrennt sind. Danach folgt das Waschen, bei dem die Produkte zunächst ausgesiebt werden und die Trennflüssigkeit wieder aufbereitet wird. Die Produkte werden dann mit Waschwasser von chemischen Anhaftungen befreit und anschließend wieder aufbereitet. Die sauberen Produkte werden dann mit herkömmlichen Verfahren (z. B. Schwimm-Sink-Verfahren und Sichten) sortiert, wodurch getrennte Produkte entstehen. Der letzte Schritt ist die Trocknung, die bei Bedarf durch zusätzliche Nachbehandlungen ergänzt werden kann, um die Produkte verkaufsfertig zu gestalten. „Die saperatec-Technologie bietet erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Sie verhindert, dass flexible Verpackungen und Getränkekartonabfälle verbrannt oder deponiert werden, gewinnt hochwertige Sekundärrohstoffe zurück, spart Energie und reduziert CO2-Emissionen“, so Kernbaum. „Im Vergleich zu Alternativen wie der Auflösungstechnologie oder dem chemischen Recycling ist das Verfahren von saperatec effizienter und vermeidet langwierige Bewegungen innerhalb der Materialwertschöpfungskette.“

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich

Mein Booklet 0 0