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Tumor compartment-specific effects of P70S6K in early triple negative breast cancer: regulation of antitumor immune response and therapeutic implications

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Neue Biomarker und Behandlungen für Brustkrebs aufdecken

Die Aufdeckung der Mechanismen der Krebsimmunreaktion ist für eine wirksame Therapie unerlässlich. Neue Erkenntnisse über spezifische Enzyme und tumorinfiltrierende Lymphozyten bieten Hoffnung für aggressiven Brustkrebs.

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Brustkrebs ist eine heterogene Gruppe von Tumoren mit unterschiedlichem biologischen und klinischen Verhalten. Triple-negativer Brustkrebs ist der aggressivste Typ und zeichnet sich durch das Fehlen der Expression der drei klassischen Brustkrebsmarker aus: Östrogen-, Progesteron- und HER2-Rezeptoren. Das Fehlen eindeutiger „krankheitsdefinierender“ Biomarker und die molekulare Heterogenität von triple-negativem Brustkrebs stellen ein großes Problem bei der Suche nach geeigneten Therapieoptionen dar.

Neue Biomarker für triple-negativen Brustkrebs

Triple-negativer Brustkrebs wurde kürzlich mit aktivierten Formen von sechs Proteinkinasen in Verbindung gebracht. Das deutet darauf hin, dass sie als neue Ziele für diese Krankheit dienen könnten. Der Funktionsstatus dieser Kinasen sagt viel über das Rückfallrisiko von an triple-negativem Brustkrebs Erkrankten aus. Das mit Unterstützung der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen durchgeführte Projekt P70-IMMUNEBREAST konzentrierte sich auf die ribosomale Protein-S6-Kinase (P70S6K), die mit einem ungünstigen klinischen Ergebnis bei Brustkrebs in Verbindung gebracht wurde. Die Arbeitshypothese war, dass die aktive Form von P70S6K an der Immunsuppression oder dem Immunausschluss bei Brustkrebs beteiligt sein könnte. „Unser Ziel war es, die Rolle von P70S6K bei Immunreaktionen bei triple-negativem Brustkrebs zu untersuchen. Konkret untersuchten wir die Rolle von P70S6K bei der Regulierung des Lymphozytenkompartiments bei triple-negativem Brustkrebs“, erklärt die Forschungsstipendiatin der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen Rebeca Jimeno. Das Team untersuchte die Rolle von P70S6K bei der Tumorimmunogenität und den T-Zell-Reaktionen bei triple-negativem Brustkrebs, indem es die P70S6K-Aktivität in vitro in verschiedenen Zelllinien von triple-negativem Brustkrebs blockierte. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Hemmung der P70S6K-Aktivität eine negative Auswirkung auf die T-Zell-Antwort gegen Krebs hat und die Immunsuppression fördert. Sie testeten auch die therapeutische Wirkung der P70S6K-Blockade in verschiedenen präklinischen Modellen von triple-negativem Brustkrebs. Die Ergebnisse zeigten, dass die Hemmung von P70S6K das Tumorwachstum deutlich verzögerte und das Überleben von Tieren mit Tumoren, die aktive P70S6K aufwiesen, erhöhte.

Tumorinfiltrierende Lymphozyten bei triple-negativem Brustkrebs

Tumorinfiltrierende Lymphozyten sind Immunzellen, die in soliden Tumoren und deren Mikroumgebung zu finden sind und mit besseren klinischen Ergebnissen bei verschiedenen Krebsarten korrelieren. Obwohl tumorinfiltrierende Lymphozyten aufgrund ihrer prognostischen Rolle bei triple-negativem Brustkrebs an Aufmerksamkeit gewinnen, bleiben Herausforderungen hinsichtlich ihrer analytischen und klinischen Validität bestehen. Das Team von P70-IMMUNEBREAST analysierte das Vorhandensein von tumorinfiltrierenden Lymphozyten bei verschiedenen Betroffenen mit triple-negativem Brustkrebs auf der Grundlage der Werte von aktiver P70S6K. Interessanterweise fanden sie einen geringeren Prozentsatz von tumorinfiltrierenden Lymphozyten in Proben, die eine Hyperaktivierung der Kinase und einen insgesamt deregulierten Phänotyp aufwiesen. „Während unsere Untersuchung wertvolle Daten zur Verbesserung der Klassifizierung von triple-negativem Brustkrebs liefert, sind weitere funktionelle Untersuchungen notwendig, um ein umfassendes Verständnis der genauen Mechanismen zu erlangen, durch die P70S6K die T-Zell-Reaktionen bei triple-negativem Brustkrebs reguliert“, betont Jimeno. Angesichts der zunehmenden Inzidenz von triple-negativem Brustkrebs und der geringen Lebenserwartung der Erkrankten sind Fortschritte auf diesem Gebiet von entscheidender Bedeutung für die Verbesserung der derzeitigen therapeutischen Ansätze. Die weitere Charakterisierung von phänotypischen Markern oder Aktivierungsmarkern von tumorinfiltrierenden Lymphozyten in Bezug auf die P70S6K-Aktivierung birgt das Potenzial, neue Wege für die Untersuchung von Immunreaktionen bei triple-negativem Brustkrebs zu eröffnen. Darüber hinaus könnte eine Kombination aus Clustering auf der Grundlage von P70S6K-Mustern und Immunprofilen den Weg für zukünftige personalisierte Therapien für Menschen mit triple-negativem Brustkrebs ebnen. „Indem wir diese Ansätze nutzen, können wir die Aussichten und das Wohlergehen von an triple-negativem Brustkrebs Erkrankten verbessern“, so Jimeno abschließend.

Schlüsselbegriffe

P70-IMMUNEBREAST, triple-negativer Brustkrebs, Biomarker, P70S6K, tumorinfiltrierende Lymphozyten

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