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Mehr Beatmungskapazität durch innovatives Überwachungssystem

Mit einem unabhängigen, KI-gestützten Überwachungssystem können grundlegende Beatmungssysteme auf Intensivstationen eingesetzt werden. Das könnte die weltweite Bereitschaft für die nächste Pandemie deutlich stärken.

In der COVID-19-Pandemie herrschte ein beispielloser Liefermangel an Beatmungsgeräten für Intensivstationen. Zu Beginn waren die Krankenhäuser einfach überfordert mit der Anzahl an Personen mit schweren Atemwegskomplikationen. „Durch die rasante Verbreitung des Virus stiegt die Zahl kritisch betroffener Personen, die künstlich beatmet werden mussten“, erklärt der Projektkoordinator von AIRMED, Alban de Luca, Geschäftsführer von Archeon in Frankreich. „In vielen Regionen war der Bedarf deutlich höher als der Bestand.“ Entlang der Lieferketten für Beatmungsgeräte bildeten sich schnell Engpässe und die Produktionsanlagen stießen an Kapazitätsgrenzen. „Beatmungsgeräte sind komplexe Maschinen“, ergänzt de Luca. „Sie müssen nicht nur zusammengesetzt, sondern auch gründlich getestet werden, um die korrekte Funktion zu gewährleisten.“

Tragbare Überwachung für grundlegende Beatmungssysteme

Durch die Schwierigkeiten während der COVID-19-Pandemie wurden vermehrt sogenannte „Notfall“-Beatmungsgeräte verwendet. Diese Geräte sind günstiger und leichter herzustellen, bieten jedoch nicht die fortschrittlichen Funktionen zur Patientenüberwachung, die für besonders kranke Patientinnen und Patienten kritisch sind. „Diese Beatmungsgeräte sind zwar hilfreich bei weniger schweren Fällen oder als Übergangslösung, für Intensivstationen aber nicht wirklich geeignet“, sagt de Luca. Das Ziel des AIRMED-Projekts war es somit, ein erstes unabhängiges Überwachungssystem für Beatmungsgeräte zu entwickeln und zu testen. Die Grundlage bildet eine Technologie, die von Archeon bereits entworfen wurde. Das System besteht aus einem tragbaren Medizinprodukt, mit dem Pflegekräfte in Echtzeit Daten zur Beatmung erhalten. Das geschieht über einen Luftstromsensor an einem kleinen elektronischen Gerät. Mittels KI-basierter Algorithmen wird das Lungenprofil der Betroffenen analysiert. „Mit diesem Projekt wollten wir zeigen, dass Notfallbeatmungsgeräte bei einer Pandemie oder Ereignissen mit vielen Verletzten in Kombination mit unserem Gerät sinnvoll eingesetzt werden können“, erklärt de Luca. „So könnten Pflegekräfte viele der Probleme bewältigen, die während der COVID-19-Pandemie aufkamen.“

Lebensrettende Technologie für Betroffene bereitstellen

Über das Projekt konnte Archeon das kostengünstige, unabhängige Überwachungssystem entwickeln und validieren. Zu den Demonstrationen gehörten Labortests und klinische Studien am Menschen. „Die Ergebnisse haben unsere Erwartungen übertroffen“, berichtet de Luca. Das Unternehmen ist nun durch Partnerschaften mit wichtigen Akteuren im Bereich der Patientenüberwachung für die kommerzielle Markteinführung bereit. „Dieser Moment stellt einen wichtigen Meilenstein dar“, so de Luca. „Wir sind jetzt wohl in einer guten Position, diese lebensrettende Technologie schnell in die Krankenhäuser zu bringen.“

Neue Standards der Pflege schaffen

Zu den nächsten Schritten gehört die Integration der Technologie in bestehende Systeme. Auch muss die Dokumentation der Beatmungsparameter in der elektronischen Patientenakte eingerichtet werden. Damit ist dann die erforderliche Marktzulassung in Reichweite. „Wir planen, diese Innovation als Standard in der Pflege einzuführen und die Verfügbarkeit für alle Überwachungsplattformen sicherzustellen“, ergänzt de Luca. Auf lange Sicht können mit umfassenden Strategien zur Beatmung in Notfällen Leben gerettet werden. „Wir glauben, dass unser Gerät auf Intensivstationen einen großen Unterschied macht, wenn während einer Pandemie keine Beatmungsgeräte verfügbar sind. Aber auch im Alltag wird es nützlich sein“, schließt de Luca.

Schlüsselbegriffe

AIRMED, Beatmungsgeräte, COVID-19, medizinisch, viral, Epidemie, Pflegepersonal

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