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Die Zukunft nach dem Eigenheim in Barcelona gestalten

Im EU-finanzierten Projekt O2A werden die Feinheiten des Übergangs von Eigentum zu einer Access Economy auf dem Wohnungsmarkt in Barcelona aufgedeckt. Dabei wird untersucht, wie sich Ungleichheiten beim Vermögensbesitz verschieben.

Die Welt der Eigenheime wird derzeit auf den Kopf gestellt, traditionelle Modelle werden neu definiert. In diesem Wandel stellen transnationale Vermieter, Vermietungsplattformen und eine neue Generation an Mietenden und Vermietenden Ansprüche und verändern so die politischen Wirtschaften in Städten. Das Projekt O2A(öffnet in neuem Fenster) wurde über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme(öffnet in neuem Fenster) finanziert und war maßgeblich an diesem Wandel beteiligt, indem Strategien untersucht wurden, mit denen die Macht- und Wohlstandsunterschiede dieser sich wandelnden Dynamik ausgeglichen werden sollten.

Die Abkehr vom Eigentum

Nach Lorenzo Vidal, dem Projektkoordinator von O2A, sind zwei Faktoren für das Phänomen der Abkehr von Eigentum wichtig: die Eigentumsstrukturen nach der Wirtschaftskrise 2008 und die sozialen Konflikte auf dem Wohnungsmarkt und zu digitalen Infrastrukturen und Informationsasymmetrien. Er nennt weiter den transaktionalen Nexus der Pensionsfonds und Wohnbauregelungen und die Herausforderungen im Diskurs über dieses Thema als Faktoren. „Im Projekt wurde die Konzentration des Eigentums im Wohnungssektor und das sozioökonomische Profil der Vermietenden im wachsenden privaten Mietmarkt empirisch nachgezeichnet. Zu letzteren gehören auch die relativ wohlhabende lokale ‚Vermietergeneration‘ und die Vermögensverwaltenden fremder Pensionsfonds“, ergänzt Vidal. „Mietende und auch Vermietende setzen neue digitale Instrumente ein, doch die Vermietenden haben einen strukturellen Vorteil durch ihre wirtschaftliche Stellung und den Schutz durch Datenschutz-, Haftungs- und Eigentumsgesetze.“ Das Team stellt über empirische Analysen den vorherrschenden Diskurs im privaten Mietwohnungssektor in Frage. Es ermittelte und kritisierte Argumente gegen mieterfreundliche Maßnahmen, die von politischen Parteien und Vermieterorganisationen geäußert wurden, und deckte die empirischen und theoretischen Schwächen auf.

Datenmangel zu Sozialverträgen

Im privaten Mietsektor ist das Projektteam an Grenzen gestoßen, denn die Daten zur Immobilienstruktur sind sowohl undurchsichtig als auch spärlich vorhanden. Bedeutende digitale Immobilienplattformen und Vermögensverwaltende verweigerten Interviews, sodass der direkte Zugang zu wichtigen Informationen verwehrt blieb. Das Team griff also auf verfügbare private und öffentliche Datensätze, Umfragen und Daten von Verbänden der Zivilgesellschaft zurück. Durch diesen begrenzten Zugang zum privaten Mietsektor sind einige Ergebnisse nur Näherungswerte. Mit dem Ziel, neue „Sozialverträge“ für Gesellschaften nach der Abkehr von Eigentum aufzustellen, sah das O2A-Team einen Paradigmenwechsel weg von vorwiegend Eigentum vor. Das Team nannte neue Verbände zu Wohnrechten und Mietergewerkschaften, die sich für Mietkontrollen und öffentlichen oder genossenschaftlichen Wohnraum einsetzen. Dabei gingen die Forschenden auch auf den hartnäckigen Widerstand durch persönliche Interessen im aktuellen Eigentumsrahmen ein. „Unsere Arbeit ist ein Beitrag zur Transparenz zu Eigentumsstrukturen auf dem Wohnungsmarkt und stellt theoretische und empirische Nachweise dar, dass der vorherrschende Diskurs gegen Vorteile für Mietende problematisch ist“, kommentiert Vidal.

Die Machtverhältnisse auf dem Wohnungsmarkt angleichen

Das Team untersuchte digitale Gegeninfrastrukturen, die für und von Mietenden und Stadtbewohnenden erstellt wurden, und zeigte ihr Potenzial als wichtige organisatorische und institutionelle Innovationen auf. Ein Beispiel ist „Stop Evictions!“(öffnet in neuem Fenster). Diese Initiative zeigt das transformative Potenzial für die Neuordnung der Machtverhältnisse auf dem Wohnungsmarkt. „Über die Initiative wurde das tatsächliche Einflusspotenzial und die Grenzen dieser digitalen Gegeninfrastrukturen auf die Machtverhältnisse auf dem Wohnungsmarkt geprüft. Dafür wurden Interviews mit wichtigen Beteiligten und partizipatorische Forschung zu Mieterbewegungen in digitalen Initiativen durchgeführt“, ergänzt der Projektkoordinator. Lorenzo Vidal wird die Ergebnisse zusammenfassen und über wissenschaftliche Veröffentlichung verbreiten. Er ist Stipendiat des Ramón y Cajal Programms an der Open University Katalonien(öffnet in neuem Fenster). Die nächsten Schritte sind die Forschungsausweitung und Prüfung ähnlicher Projekte, um das Wissen zu den neuen Wohn- und Gesellschaftsstrukturen zu vertiefen.

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