Aufbau eines stabilen Ökosystems für die Datensicherheit in der digitalen Wirtschaft
Der Austausch und die Nutzung von Daten sind die Grundlage für technologische Fortschritte, Entscheidungsfindungen und personalisierte Dienste in der heutigen digitalen Wirtschaft. In den Bereichen Datensicherheit, Datenschutz und Datentransparenz gibt es jedoch nach wie vor Herausforderungen. Oft kennen Bürgerinnen und Bürger ihre Rechte an ihren eigenen Daten nicht und misstrauen Unternehmen und Behörden. Ein Konsortium von Partnern hat sich im Rahmen des EU-finanzierten Projekts TRAPEZE zusammengeschlossen und möchte das Vertrauen in die digitale Wirtschaft wiederherstellen, indem es der Bevölkerung Fähigkeiten in den Bereichen Sicherheit und Datenverwaltung vermittelt und eine ordnungsgemäße Handhabung von Daten gewährleistet. „TRAPEZE fördert ein sichereres und transparenteres Datenökosystem, das einen Ausgleich zwischen der Privatsphäre der einzelnen Person und den Bedürfnissen des Unternehmens schafft“, erklärt Alexander Vasylchenko, Koordinator des Projekts TRAPEZE.
Den Nutzenden die Kontrolle über ihre Daten geben
Das Konsortium hat ein robustes, skalierbares und ethisch einwandfreies Rahmenwerk entwickelt, das auch Sticky Policies und ein Datenschutz-Dashboard umfasst. Das Datenschutz-Dashboard ist eine Webanwendung, die die Transparenz und die Kontrolle der Nutzenden über ihre personenbezogenen Daten erhöht. „Darüber werden die Nutzenden über ihre Datenkategorien, Verarbeitungszwecke, Rechte, Kontaktdaten von Datenschutzbeauftragten und Behörden informiert und DSGVO-bezogene Definitionen und Fragen zur Einwilligungsverwaltung bereitgestellt“, erklärt Philip Raschke, der für die Entwicklung des TRAPEZE-Datenschutz-Dashboards verantwortlich ist. Über die Plattform – die bereits einsatzbereit ist und getestet werden kann – können die Nutzenden ihren Einwilligungsstatus für verschiedene Zwecke einfach verwalten und ihre Datensensibilität zum Ausdruck bringen. Die Architektur des Projekts ist auf Einfachheit und Effizienz ausgelegt und integriert verschiedene Technologien. Blockchain ist entscheidend für die Verwaltung von Einwilligungen und die Gewährleistung des Datenschutzes. „Es ermöglicht den Nutzenden, ihre Anonymität zu wahren und gleichzeitig transparent im System zu interagieren, indem sie Ansätze wie die kryptografische Methode der Zero-Knowledge-Proofs und vertrauliche Transaktionen nutzen“, erklärt Dejan Paunović, der für die Integration des TRAPEZE-Systems verantwortlich ist. Verknüpfte Daten helfen bei der Verwaltung und Steuerung von Daten in Übereinstimmung mit den Anforderungen der DSGVO. Darüber hinaus erstellt die Erklärungs-Engine des Projekts benutzungsfreundliche Dokumente im schlanken Datenaustauschformat JSON, das die Logik für die Einhaltung der Vorschriften übernimmt und den Fokus auf die Schnittstelle lenkt.
Demonstration in der realen Welt
Die Architektur des Projekts wurde in drei Anwendungsfällen im Telekommunikationssektor, im Finanzsektor und im öffentlichen Sektor getestet. Digital Flanders, die für die Digitalstrategie der flämischen Regierung zuständig ist, hat „My Citizen Profile“ entwickelt, in dem die Nutzenden die Kontrolle über ihre Daten haben, was eine sichere und standardisierte Wiederverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors ermöglicht und die Bevölkerungsorientierung erhöht. Im Finanzbereich arbeitet die CaixaBank an einem „Customer ID Wallet“, um eine direkte und transparente Kommunikation mit der Kundschaft über die Verwendung ihrer Daten zu ermöglichen. Ziel der Bank ist es, die Datenaustauschprozesse – wie die Überprüfung der Kundenidentität – zu optimieren und gleichzeitig den Datenschutz und die Datensicherheit zu erhöhen. Schließlich werden die im Rahmen von TRAPEZE entwickelten Instrumente auf dem API-Marktplatz der Deutschen Telekom angeboten. Die Idee ist, dass der Telekommunikationsbetreiber ein Tool für die Verwaltung von Einwilligungen in sein Kundenzentrum aufnimmt, damit die Kundschaft ihre Einwilligung verwalten und überprüfen kann, wie ihre personenbezogenen Daten verwendet werden.
Auswirkungen auf die Datensicherheit
„TRAPEZE bietet Bürgerinnen und Bürgern eine größere Kontrolle über die Verwendung personenbezogener Daten. Dienstanbieter profitieren von einem rationalisierten, auf Zustimmung basierenden Datenaustauschverfahren. Datenschutzbehörden erhalten ein robusteres Rahmenwerk für die Überwachung der Datennutzung und Regulierungsbehörden bekommen Instrumente für eine bessere Durchsetzung der Einhaltung von Vorschriften“, erklärt Alexander Vasylchenko. „Darüber hinaus können die Behörden bürgernähere Dienste einrichten.“ Die Forschungsarbeiten im Rahmen des Projekts werden ausgeweitet, um eine breitere Akzeptanz und Integration zu erreichen und transparente Datenpraktiken in verschiedenen Branchen zu standardisieren.
Schlüsselbegriffe
TRAPEZE, Datenschutz, Transparenz, Datensicherheit, digitale Wirtschaft, Schutz, DSGVO, Blockchain
