CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

EUROpean quality Controlled Harmonization Assuring Reproducible Monitoring and assessment of plastic pollution

Article Category

Article available in the following languages:

Analysemethoden zur Unterstützung einer umweltfreundlichen Zukunft bewerten

Die zunehmende Verschmutzung der Umwelt durch Kunststoffe erfordert ein sofortiges Handeln. Vergleichbare Analysemethoden und Protokolle sind erforderlich, um die Überwachung der Kunststoffverschmutzung auf globaler Ebene zu verändern.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die Verschmutzung durch Kunststoffe ist ein bedeutendes Umweltproblem, das durch die Anhäufung von Kunststoffabfällen in verschiedenen Ökosystemen, vor allem in den Meeren und Flüssen, verursacht wird. Gründe dafür sind die weit verbreitete Verwendung von Einwegkunststoffartikeln, eine unzureichende Abfallbewirtschaftung und Recycling-Infrastruktur oder einfach auf den unbeabsichtigten Verlust von Kunststoffen in der Umwelt zurückzuführen. Die Auswirkungen der Kunststoffverschmutzung sind tief in den Ökosystemen zu spüren. Die Tier- und Pflanzenwelt des Meeres leidet sehr unter der Verschmutzung durch Kunststoffe, da sie Kunststoffabfälle oft mit Nahrung verwechselt oder sich darin verheddert, was zu Verletzungen oder zum Tod führt. Außerdem zerfällt Kunststoff durch Verwitterung und Abbauprozesse in kleinere Partikel, die als Mikroplastik bezeichnet werden. Dieses kann in die Nahrungskette gelangen und die Gesundheit von Land-, Süßwasser- und Meereslebewesen gefährden.

Grundlagen für eine EU-Kunststoffstrategie schaffen

Um die Kunststoffverschmutzung zu überwachen, sind dringend umfassende Strategien erforderlich. Die Bemühungen sind jedoch uneinheitlich, was zu einem Mangel an harmonisierten Methoden und ineffizienten Erkenntnissen über die Kunststoffverschmutzung in verschiedenen Regionen führt. Das EU-finanzierte Projekt EUROqCHARM hat sich als bedeutsame Initiative zur Bekämpfung der Kunststoffverschmutzung erwiesen. Ziel des Projekts mit dem Schwerpunkt auf der Einführung harmonisierter Analysemethoden ist es, die Überwachung der Umweltverschmutzung und Risikobewertungsprogramme zu unterstützen und die Abfallwirtschaft durch optimierte Strategien zu verbessern. „Unser Hauptziel war es, die technischen Voraussetzungen der für die Überwachung der Kunststoffverschmutzung in der EU erforderlichen Methoden zu analysieren, um zu einer EU-Kunststoffstrategie beizutragen“, erläutert Projektkoordinator Bert van Bavel.

Protokolle für die Analyse von Kunststoffabfällen standardisieren

EUROqCHARM brachte Interessengruppen zusammen, darunter Verantwortliche der Politik, Überwachungsstellen, Forschende und Regulierungsbehörden. Das Projektteam konzentrierte sich auf die Harmonisierung von Protokollen für die verschiedenen Phasen der Überwachung der Kunststoffverschmutzung – von der Probenahme und deren Verarbeitung bis hin zur Analyse und Datenverwaltung. Mikroplastik im Wasser wird entweder durch Zählung der Partikel mittels spektroskopischer Identifizierung der verschiedenen Polymere oder nach Gewicht mittels Massenspektroskopie analysiert. Beide Methoden erfordern eine umfangreiche Vorbehandlung der Proben durch Filtration, Dichtesortierung oder Aufschluss von biologischem Material, um potenzielle Interferenzen zu vermeiden. Um die Komplexität, die sich aus den verschiedenen Polymertypen und der Partikeldispersion ergibt, zu bewältigen, wurde über EUROqCHARM Referenzmaterial entwickelt, das für einen weltweiten Vergleich unerlässlich sind. Dieses Material gewährleistet Konsistenz und Genauigkeit bei der Analyse von Mikroplastik und wurde durch internationale Laborvergleiche validiert, an denen fast 100 Labore weltweit beteiligt waren. Dies geschah in enger Zusammenarbeit mit dem NORMAN-Netzwerk und QUASIMEME. Diese Studie erleichterte außerdem die Zusammenarbeit und den Vergleich der in verschiedenen Regionen und Laboren verwendeten Methoden.

Globale Inklusion

„Wir wollten sicherstellen, dass die validierten Methoden und harmonisierten Protokolle zur Bewertung der Kunststoffverschmutzung auch Ländern zugänglich sind, die logistischen, finanziellen oder ethischen Einschränkungen unterliegen“, betont van Bavel. Diese Inklusion unterstreicht das Engagement des Projektteams für eine globale Zusammenarbeit und gemeinsame Anstrengungen im Kampf gegen die Kunststoffverschmutzung. Mithilfe reproduzierbarer analytischer Pipelines wurden im Rahmen von EUROqCHARM Methoden ermittelt, die technisch ausreichend ausgereift sind, um wirksam eingesetzt werden zu können.

Künftige Umweltschutzpolitik gestalten

Insgesamt hat EUROqCHARM dazu beigetragen, die weltweiten Bemühungen gegen die Kunststoffverschmutzung voranzutreiben. Das im Rahmen des Projekts erworbene Fachwissen hat wesentlich zur Erarbeitung von Richtlinien beigetragen, wie zum Beispiel der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie. Durch die Validierung von Methoden, die Erstellung von Referenzmaterial und das Eintreten für harmonisierte Protokolle hat das Projektteam die Grundlage für konsistente, genaue und umfassende Strategien zur Bekämpfung der Kunststoffverschmutzung geschaffen. Sein umfassender Ansatz richtet sich insbesondere an Regionen mit begrenzten Daten, wie z. B. das Schwarze Meer, und ebnet den Weg für eine Zukunft ohne Kunststoffe.

Schlüsselbegriffe

EUROqCHARM, Kunststoffverschmutzung, Analysemethoden, Mikroplastik, Harmonisierung, Protokoll, Abfälle

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich