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MULTILEVEL INTERVENTIONS TO PROMOTE MENTAL HEALTH IN SMEs AND PUBLIC WORKPLACES

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Mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Wir verbringen ein Drittel unseres Tages bei der Arbeit. Mit durchdachten Maßnahmen kann der Arbeitsplatz in ein gesünderes Umfeld verwandelt werden.

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Wie fühlen Sie sich bei der Arbeit? Probleme mit der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz sind ein weit verbreitetes Problem in Europa. Eine beträchtliche Anzahl an Arbeitnehmenden ist betroffen, sie leiden unter arbeitsbedingtem Stress, Schlafstörungen, depressiven Phasen und Burnout. Das schadet nicht nur der Produktivität: Der Alltag der Personen und auch ihre Freizeit und Beziehungen mit Familien und Freunden sind belastet. Die Dringlichkeit dieses Problems muss unbedingt anerkannt werden, damit wirksame mehrstufige Bewertungen und Interventionen für mehr psychische Gesundheit in öffentlichen Einrichtungen und KMU gestaltet werden können.

Bessere psychische Gesundheit am Arbeitsplatz über ein mehrstufiges Instrumentarium

Ziel des EU-finanzierten Projekts H-WORK ist es, die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu fördern, indem ein multidisziplinäres Team mit Fachwissen zu elektronischen Gesundheitsdiensten und Kommunikation aufgestellt wird. Im Projekt wurden Strategien zur Beurteilung, Bewertung und Intervention für mehr psychische Gesundheit am Arbeitsplatz über einen strategischen Ansatz sorgfältig entwickelt und geprüft. „Wir haben mit 10 europäischen Ländern und insgesamt 1 500 Teilnehmenden zusammengearbeitet, um die mehrstufigen Interventionen zu prüfen“, erklärt der Projektkoordinator Luca Pietrantoni. Das Beurteilungsinstrumentarium beruht auf halbstrukturierten Interviewprotokollen und Umfragen, um die Arbeitsanforderungen und Ressourcen zu analysieren und so umfassendes Wissen zur psychischen Gesundheit der Arbeitskräfte zu erhalten. Die Bewertungsmöglichkeiten ergänzen das Instrumentarium, indem Endnutzenden Ressourcen für eine wirksame Überwachung und Auswertung der qualitativen und quantitativen Interventionen an die Hand gegeben werden. Im Umsetzungsinstrumentarium sind verschiedene Interventionen für die einzelnen Unternehmensebenen zusammengefasst. Von Interventionen auf individueller Ebene, wie technologiegestützter Stressbewältigung, bis zu Gruppenmaßnahmen, bei denen es eher um den Teamprozess geht – das Instrumentarium enthält zahlreiche Strategien, darunter Coaching für positives Management. Mit Interventionen auf Unternehmensebene sollen die Arbeitsstrukturen auf mehr Wohlbefinden ausgerichtet werden.

Innovationsplattform

Das Wissen aus H-WORK wurde auf einer Innovationsplattform zusammengetragen, auf der digitale Ressourcen zur Förderung des Wohlbefindens am Arbeitsplatz verfügbar sind. Auf der Plattform sind Mittel wie Benchmarking, ein Unterstützungssystem für Interventionen im Unternehmen und ein Wirtschaftsrechner enthalten. Diese Maßnahmen beruhen auf Erkenntnissen aus internationaler EU-finanzierter Forschung, sodass eine Fülle an kollaborativem Fachwissen entstand. Mit dem Benchmarking können Unternehmen ihre Leistung erfassen und prüfen, ob diese europäischen Normen entspricht. Das Unterstützungssystem gibt praktische Verbesserungsvorschläge aus, mit dem Wirtschaftsrechner können Kosteneinsparungen durch die Interventionen geschätzt werden. Auf der Plattform sind auch praktische Tipps und Leitlinien für ein produktives Arbeitsumfeld zu finden.

Ergebnisse und Wege für die Zukunft

Aus den Projektergebnissen geht hervor, wie immens wichtig eine gründliche Analyse der Bedürfnisse einzelner Organisationen auf allen Ebenen ist. Individuelle Interventionen wie Belastbarkeitsschulungen und Achtsamkeit wurden zwar gefördert, doch ihre Wirksamkeit konnte nicht durchgängig nachgewiesen werden. Das Team hebt auch die Bedeutung mehrstufiger Interventionen zur Gesundheitsförderung hervor, bei denen Maßnahmen auf individueller, Gruppen- und Unternehmensebene erfolgen. „Im Projekt wurden weitgefasstere Probleme angegangen, um zu einer ganzheitlichen Verbesserung der psychischen Gesundheit beizutragen“, betont Pietrantoni. Mit Blick auf die Zukunft kommen digitales Burnout und der mögliche Arbeitsplatzverlust durch Automatisierung und KI als potenzielle Risiken für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz auf. Diese müssen über eine Revolution der Umschulung behoben werden, bei der es um Interventionen und Unterstützungssysteme geht, mit denen eine Kultur des lebenslangen Lernens und der psychischen Anpassungsfähigkeit gefördert wird.

Schlüsselbegriffe

H-WORK, Intervention, psychische Gesundheit, Arbeitsplatz, Instrumentarium, Plattform

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