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KI-Brille unterstützt bei Verbrechensbekämpfung

Die Bereitstellung einer Lageerfassung in Echtzeit könnte Strafverfolgungsbehörden helfen, kriminelle Handlungen vorherzusehen, zu erkennen und zu verhindern.

Angehörige der Strafverfolgungsbehörden befinden sich oft in gefährlichen Situationen, in denen Entscheidungen in Sekundenbruchteilen getroffen werden müssen. Die richtige Vorgehensweise hängt oft davon ab, ob Zugang zu genauen Informationen über die Lage vorhanden ist. Wenn zum Beispiel bekannt ist, dass eine bestimmte verdächtige Person bewaffnet und gefährlich ist oder dass sich Personen in einem Gebäude befinden, die medizinische Hilfe benötigen, kann dies zu einem positiven Ergebnis beitragen und Fehler verhindern.

Informationen unterstützen Entscheidungsfindung

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts DARLENE wurde eine technologische Lösung für diese Herausforderung entwickelt, die den Strafverfolgungsbehörden vor Ort wichtige operative Daten bereitstellt. „Bei unserer Lösung tragen Personen aus Strafverfolgungsbehörden eine Brille mit künstlicher Intelligenz (KI), die Informationen zur Entscheidungsfindung bietet“, erklärt DARLENE-Projektkoordinator Nikolaos Dimitriou vom Zentrum für Forschung und Technologie Hellas (CERTH) in Griechenland. „Durch diese Informationen erfahren sie, was vor und hinter ihnen geschieht, und erhalten zur Lage mehr Kontext.“ Die KI-Brille ist mit einem Netzwerk von Kameras und Sensoren auf Straßenebene sowie mit Überwachungsdaten von anderen Teammitgliedern verbunden. Die erhaltenen Informationen werden zentralisiert, in Echtzeit analysiert und dann an die vor Ort befindlichen Personen weitergeleitet. „Wir wollten, dass das System ständig Informationen erfasst und auswertet“, sagt Dimitriou. „Wenn wir zum Beispiel wissen, dass die Person vor uns bewaffnet ist, können wir den Bediensteten vor Ort mitteilen, dass sie mit Vorsicht vorgehen sollen.“ Das Projektteam hat einen Großteil der Technologie neu entwickelt. Die KI-Brille wurde ebenso wie die notwendigen Algorithmen von einem Projektpartner beigesteuert. Außerdem wurden bereits vorhandene Methoden und Technologien ermittelt und in das Gesamtkonzept des Prototyps einbezogen.

Kritische Lagen besser erkennen

Dieses Prototypsystem wurde dann in zwei Testfällen demonstriert, an denen jeweils Polizeibedienstete beteiligt waren. Bei der ersten Simulation ging es um die Erkennung verdächtiger Gegenstände und verletzter Personen auf einem Flughafen. Es wurde festgestellt, dass das DARLENE-System den präzisen Informationsaustausch zwischen den Flughafensicherheitsteams erleichtert und insgesamt zu einer verbesserten Lageerfassung in einer überfüllten Umgebung beiträgt. Bei der zweiten Simulation ging es um den Umgang mit bewaffneten Kriminellen in gut besuchten Räumen, wie Hotels oder Einkaufszentren. Ziel dieser Tests war es, herauszufinden, ob das DARLENE-System eine besser koordinierte Reaktion in aktiven Schießsituationen unterstützen kann. Das DARLENE-System bot den Strafverfolgungsbehörden zusätzliche Informationen über den Standort von Personen und Objekten in diesen Szenarien, indem es eine Reihe von vorinstallierten Sensoren nutzte. Die vor Ort involvierten Personen konnten sich dann ein besseres Bild von der Lage machen.

Starke Einbeziehung von Vollzugsbediensteten

Das wichtigste Ergebnis war, dass die Bediensteten bei der Verwendung des Prototyps effizienter und präziser arbeiten konnten. „Ein wichtiger Faktor für den Projekterfolg war die starke Einbeziehung der Endnutzenden“, so Dimitriou. „So konnten wir die Technologie zur Reife bringen, bevor wir sie in diesen Demonstrationsprojekten erprobten.“ Das Projektteam profitierte außerdem von den Rückmeldungen der Nutzenden, die ihm Ideen für künftige Endanwendungen gaben. Dazu gehören zum Beispiel Polizeistreifen und biometrische Identifikation an Flughäfen. Die Nutzenden deuteten zudem an, dass die Geräte robuster und leichter sein könnten. „Auf der Forschungsseite werden wir die Technologie weiter verfeinern und das Potenzial in anderen Sicherheitsbereichen eruieren“, sagt Dimitriou. „Was die kommerzielle Seite betrifft, so wollen einige KMUs bereits Elemente der Technologie vermarkten, z. B. die KI-Brille.“

Schlüsselbegriffe

DARLENE, KI, Recht, Polizei, kriminell, Kriminelle, Sensoren, Flughäfen, biometrisch

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