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An Innovative and Energy-Efficient Radio Frequency Pretreatment on Emerging Micropollutants and Transformation Products in Anaerobic Sludge Digestion for Waste Reuse

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Neues Verfahren zur Aufwertung von Abwasser

Mit einer neuen Aufbereitungsmethode für Abwasser können Spurenstoffe wirksam entfernt werden, wodurch neue Produktmöglichkeiten für erneuerbare Energie und die Landwirtschaft entstehen.

Abwasser besteht aus Haushaltsabwässern sowie Abwässern aus kommerziellen und industriellen Anlagen. Nur bei einer geeigneten Aufbereitung können gefährliche Schadstoffe, Schwermetalle und Krankheitserreger entfernt werden. Das geschieht meist in Kläranlagen. „Bei den zahlreichen Aufbereitungsschritten in den Anlagen entsteht ein halbfestes Material namens Klärschlamm“, erklärt die Projektleiterin von RADIOFREPOLIS(öffnet in neuem Fenster) Gokce Kor Bicakci von der Universität Boğaziçi(öffnet in neuem Fenster) in der Türkei. „Weltweit fällt immer mehr Klärschlamm an. Durch die hohen Behandlungs- und Entsorgungskosten ist das eine große Herausforderung für die Kläranlagen.“ Ein weiteres Problem sind Spurenstoffe. Diese chemischen Stoffe werden oft im Alltag, zum Beispiel in Medikamenten, Reinigungsmitteln und Hygieneprodukten, verwendet und landen in Kläranlagen. „Diese Spurenstoffe sind schwer zu entfernen“, sagt Kor Bicakci. „Daher sammeln sich viele langlebige und schädliche Chemikalien im Klärschlamm.“

Fortschrittlicher Prozess der anaeroben Zersetzung

Das Projekt RADIOFREPOLIS wurde über die Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen(öffnet in neuem Fenster) unterstützt mit dem Ziel, dieses Problem über einen fortschrittlichen Prozess der anaeroben Zersetzung zu lösen. Bei der anaeroben Klärschlammzersetzung entsteht mit Methan angereichertes Biogas, das als erneuerbare Energiequelle dienen kann. Außerdem entstehen stabile organische Reststoffe namens Biofeststoffe, die in der Landwirtschaft als organische Düngemittel eingesetzt werden können. „Unser Ansatz beruht auf einer innovativen Heiztechnologie mit Radiofrequenzen, die an der University of British Columbia(öffnet in neuem Fenster) entworfen wurde, und mit der schädliche Spurenstoffe wirksamer abgebaut werden als bei herkömmlichen Methoden“, ergänzt Kor Bicakci. „Wir wollten die Grenzen der Umwelttechnik ausreizen und zu nachhaltigeren Praktiken beitragen.“ Nach Kor Bicakci sind Innovationen zur Klärschlammaufbereitung wie diese unerlässlich, um nachhaltige Entwicklung zu fördern und Umweltvorschriften wie den europäischen Grünen Deal und die Abfallrahmenrichtlinie(öffnet in neuem Fenster) einzuhalten.

Erfolg mit dem Heizsystem mit Radiofrequenz

Das Team von RADIOFREPOLIS konnte die Wirksamkeit des speziell entworfenen Heizsystems mit Radiofrequenz als innovative und energieeffiziente Methode zur thermischen Vorbehandlung nachweisen. Die Entfernung von Spurenstoffen bei der anaeroben Klärschlammstabilisierung wurde mit der Methode verbessert. „Diese Fortschritte könnten weltweit eingesetzt werden“, kommentiert Kor Bicakci. „Profitieren könnten Interessengruppen wie Umweltbehörden, Kläranlagen und die wissenschaftliche Gemeinschaft insgesamt.“ Kor Bicakci hofft, dass die positiven Projektergebnisse in die Politik und Industriestandards einfließen und eine neue Forschungsgeneration inspirieren werden, die ökologisch und gesellschaftlich verantwortungsbewusste industrielle Lösungen entwerfen wollen.

Katalysator für Geschlechtergleichstellung in der Wissenschaft

Kor Bicakci ist jetzt auf der Suche nach neuen Partnerschaften, um auf den Ergebnissen aufzubauen. Neben den technischen Vorteilen ist sie auch überzeugt, dass RADIOFREPOLIS als Katalysator für mehr Geschlechtergleichstellung in der Wissenschaft gedient hat. „Ich möchte junge Frauen inspirieren, eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen, um das Geschlechtergefälle aufzulösen und zu einem ausgewogeneren und vielfältigeren Forschungsumfeld beizutragen“, sagt Kor Bicakci. „Diesem Ziel bin ich sehr verpflichtet.“ Über das Projekt konnte Kor Bicakci viele Aktivitäten zur Öffentlichkeitsarbeit durchführen, darunter die Teilnahme an der EU-Initiative Science is Wonderful(öffnet in neuem Fenster). „Ich habe auch online und vor Ort Seminare durchgeführt und Schulen und Universitäten besucht, um die nächste Forschungsgeneration der EU zu inspirieren“, berichtet sie.

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