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Notfallvorsorge in der Arktis verstärken

Ein Netz von Fachleuten, Sachverständigen und Unternehmen soll die Such- und Rettungsmaßnahmen in der Arktis effizienter und reaktionsschneller gestalten.

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Die Welt ist in Such- und Rettungszonen eingeteilt. Die Rettungsleitstelle in Norwegen hat zum Beispiel die operative Gesamtverantwortung für norwegisches Hoheitsgebiet und kann benachbarte Regionen unterstützen, wenn diese um Hilfe bitten. „Es gibt viele Länder in der Arktis, die ähnliche Aufgaben haben, u. a. Finnland, Island, Kanada, Schweden und die Vereinigten Staaten“, erklärt Mikel Dominguez Cainzos von der Rettungsleitstelle. „Es besteht zudem ein großes akademisches Interesse an der Arktis. Einige Universitäten verfügen daher über Fachwissen zum Überleben bei kaltem Wetter.“

Das Wissen über die Suche und Rettung in der Arktis erweitern

Im Rahmen des EU-finanzierten Projekts ARCSAR, das von der Rettungsleitstelle koordiniert wurde, sollte diese Fachleute und Forschenden zusammenbringen. Ziel war es, das Wissen über Such- und Rettungsmaßnahmen besser zu teilen und eine Plattform für die zukünftige Zusammenarbeit zu schaffen. Besonders innovativ an dem Projekt war, dass es auch Industriezweige einbezog, die in der Arktis tätig sind. Dabei handelt es sich um Branchen, die möglicherweise Such- und Rettungsdienste benötigen, wie die Kreuzschifffahrt. Am Projekt waren auch Dienstleistungsunternehmen beteiligt, wie z. B. ein italienisches Unternehmen mit Erfahrung in der Satellitenüberwachung der Arktis. „Die Arktis ist eine raue Umgebung für die Arbeit, aber das gilt auch für den äußersten Süden“, sagt Cainzos, Projektkoordinator von ARCSAR. „Wir hatten also neuseeländische Partner im Team, die ihr Fachwissen und ihre Perspektive einbringen konnten.“

Notfallvorsorge für die arktischen Meere

Die ersten Schritte bestanden darin, den Bedarf der in der Region tätigen Fachleute und Industriezweigen zu ermitteln. Dies half dem Projektteam, Wissens- und Technologielücken zu ermitteln. Diese Themen, wie z. B. die Sicherstellung der Kommunikation unter schwierigen Bedingungen, wurden auf verschiedenen Veranstaltungen, zu denen Sachverständige als Vortragende eingeladen wurden, analysiert und diskutiert. Das Ergebnis dieser Arbeit ist eine Reihe von Kurzdarstellungen und Empfehlungen, deren Schwerpunkt auf der Verbesserung der Notfallvorsorge liegt. Das Projektteam führte zudem virtuelle Übungen sowie Live-Übungen vor Ort durch. Für diese Live-Tests lud das Projektteam die EU-Agentur für das Weltraumprogramm ein, um die Wirksamkeit ihrer Satellitenkonstellationen für Such- und Rettungseinsätze zu testen. „Gruppen verschiedener Personen in kleinen Schiffen bedeuteten auch, dass es unmöglich war, Gesprächen auszuweichen“, fügt Cainzos hinzu. „Dies trug dazu bei, Vertrauen aufzubauen.“

Netzwerk für Sachverständige und Wirtschaftszweige in der Arktis

Für Cainzos ist das wichtigste Ergebnis die Schaffung eines Netzwerks für Fachleute, Sachverständige, Industriezweige und Dienstleistungsunternehmen. „Wenn jemand von uns Informationen oder Hilfe benötigt, müssen wir nur fragen“, sagt er. „Das ist von unschätzbarem Wert und wird uns die Arbeit sehr erleichtern.“ Das Netzwerk wird noch lange nach Abschluss des Projekts ARCSAR fortbestehen. ARCSAR trug ebenso dazu bei, einige wichtige Wissenslücken aufzudecken. So wurden beispielsweise zivile Such- und Rettungsleitlinien für den Umgang mit biologischen oder nuklearen Zwischenfällen ausgearbeitet. Cainzos und sein Team führen derzeit Gespräche mit den ARCSAR-Partnern über die Erstellung harmonisierter Leitlinien für Massenrettungen. Ein weiterer Projekterfolg war die Erstellung eines Videos, das Reisenden helfen soll, Such- und Rettungsprotokolle besser zu verstehen. „Wir haben festgestellt, dass die Information der Reisenden in der Regel beim Anlegen der Schwimmweste endet“, kommentiert Cainzos. „Wir haben bei Live-Übungen gesehen, dass die Menschen oft unsicher und ängstlich waren, wenn sie von einem Boot auf ein anderes umsteigen sollten. Deshalb haben wir ein Video erstellt, in dem der gesamte Prozess ausführlich erklärt wird.“ Das Video, das sich in der Endphase der Bearbeitung befindet, soll künftig von Kreuzfahrtgesellschaften zur Information der Reisenden verwendet werden.

Schlüsselbegriffe

ARCSAR, Arktis, Notfall, Rettung, Satellit, Schifffahrt, Rettungsweste

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