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Artificial Intelligence based Virtual Control Room for the Arctic (AI-ARC)

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Die nächste Generation der maritimen Lageerfassung und Meeresüberwachung

Neue High-Tech-Lösungen sollen die maritime Lageerfassung, Entscheidungsfindung, Kommunikation, Sicherheit und Gefahrenabwehr verbessern.

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Die moderne Schifffahrt ist ein Hochtechnologiesektor, die Arktis jedoch bildet eine Ausnahme von dieser Regel. Die Region verfügt aufgrund des Mangels an kritischer Infrastruktur und der allgemeinen Abgeschiedenheit in der Regel nicht über die präzisen Ortungs- und Datenerfassungsmöglichkeiten sowie die Sicherheitsmechanismen, die dem maritimen Sektor sonst zur Verfügung stehen. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit in der Arktisregion aus Sicht der Küstenwache eine Herausforderung, da es an einem gemeinsamen Lageverständnis fehlt. „Daten und Technologie bieten zwar beträchtliche Chancen, bergen aber auch eine Reihe von Gefahren, darunter eine erhöhte Anfälligkeit für Unfälle, Umweltverschmutzung, Grenzverletzungen und kriminelle Aktivitäten“, sagt Isto Mattila, Forscher an der Laurea University of Applied Sciences in Finnland. In der ökologisch fragilen und geopolitisch sensiblen Arktis werden diese Schwachstellen noch verschärft. Das EU-finanzierte Projekt AI-ARC ist eine Antwort auf die Notwendigkeit einer robusteren Meeresüberwachung. „AI-ARC wird durch neuartige Technologien und Innovationen die maritime Lageerfassung, Entscheidungsfindung, Kommunikation, die maritimen Such- und Rettungsressourcen und damit die allgemeine Sicherheit aller maritimen Akteure in der EU verbessern – insbesondere derjenigen, die im Arktischen Ozean operieren“, so Mattila, der als Koordinator des Projekts fungiert.

KI-basierter virtueller Steuerraum

Das Herzstück des Projekts ist ein innovativer virtueller Steuerraum, eine Plattform, auf der künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt wird, um den Nutzenden eine verbesserte – und stark automatisierte – Lageerfassung zu ermöglichen. „Dieses Tool stellt die nächste Generation der maritimen Lageerfassung und Meeresüberwachung dar – es ist das Äquivalent zum Übergang von einem Klapphandy zu einem Smartphone“, erklärt Mattila. Die Plattform wurde in Zusammenarbeit mit tatsächlichen Nutzenden des Seeverkehrs entwickelt und getestet und ist vollständig mit dem Europäischen Grenzüberwachungssystem (Eurosur) konform. Sie lässt sich zudem nahtlos in den gemeinsamen Informationsraum (CISE) der EU integrieren und gewährleistet so grenzüberschreitende Interoperabilität. „Unser Raum für Zusammenarbeit, der auf innovativen und effizienten KI-Diensten basiert, wird die Grenzsicherheit und die äußere Sicherheit erheblich erhöhen und die Zusammenarbeit bei der Verwaltung der Außengrenzen im Arktischen Ozean und in der hohen Nordsee unterstützen“, so Mattila. „Noch besser ist, dass dies auf kosteneffiziente Weise geschieht und die Arbeitsbelastung der Nutzenden nicht erhöht wird.“ Neben dem virtuellen Steuerraum wurden im Rahmen des Projekts auch mehrere neue Meerestechnologien validiert, darunter ein automatisches Tool zur Erkennung von Anomalien. Das Projektteam entwickelte zudem neue Normen für die gemeinsame Nutzung von Daten, von denen einige bereits vom Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) angenommen wurden.

Verbesserung von Lageerfassung, Überwachung und Sicherheit

Es wird erwartet, dass die AI-ARC-Lösungen der Küstenwache und den Grenzschutzbehörden, Küstengemeinden und privaten Unternehmen, einschließlich der Fischerei-, Kreuzfahrt- und Handelsschifffahrtsindustrie, zugute kommen werden. „Das Projekt AI-ARC unterstützt durch die Verbesserung von Lageerfassung, Überwachung und Sicherheit dieser Endnutzenden die Arbeit der EU zur Verbesserung des Grenzmanagements, zum Aufbau sicherer und nachhaltiger Gesellschaften und zum Schutz der Freiheit und Sicherheit Europas und seiner Bevölkerung“, schließt Mattila. Das Projekt trägt zudem dazu bei, das Bestreben der EU nach einem stärkeren Engagement für eine friedliche, nachhaltige und wohlhabende Arktis zu fördern. Das AI-ARC-Team arbeitet derzeit an der Entwicklung seiner Lösungen für die Kommerzialisierung im Rahmen des Projekts VIGIMARE, das im September 2024 beginnt.

Schlüsselbegriffe

AI-ARC, maritim, Lageerfassung, Arktischer Ozean, Meeresüberwachung, Sicherheit, künstliche Intelligenz, KI, VIGIMARE

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