Städtische Umgebungen in nachhaltige, ästhetische und inklusive Räume umwandeln
Angesichts dringender weltweiter Herausforderungen wie dem Klimawandel, dem Verlust der biologischen Vielfalt, der Erschöpfung der Ressourcen und der zunehmenden Beanspruchung der Kapazitäten der Erde ist eine gemeinsame Vision für eine bessere Zukunft wichtiger als je zuvor. Eine solche Vision muss zu gemeinsamem Handeln anregen und tief in den kulturellen Werten verwurzelt sein. Ziel des EU-finanzierten Projekts DESIRE (Designing the Irresistible Circular Society) ist es, die gebaute Umwelt neu zu denken und dabei über die konventionellen Ansätze in Architektur, Design und Kunst hinauszugehen. „Wir wollten uns eine Gesellschaft vorstellen, in der ein ökologischer Wandel nicht nur möglich, sondern auch sichtbar, lebens- und wünschenswert ist“, kommentiert Torben Klitgaard, Projektkoordinator von DESIRE und CEO von BLOXHUB. Auf der Grundlage von Fairness und Inklusion wird mit dieser Vision danach gestrebt, Chancen und Sicherheit für alle zu schaffen – bei gleichzeitiger Wiederherstellung der Ökosysteme, Beseitigung von Abfällen und Bewältigung der Klimakrise.
Städte neu denken: Sozialer Wohnungsbau, Symbiose und Natur
DESIRE ist eines von sechs wegweisenden Leuchtturmprojekten im Rahmen der Initiative Neues Europäisches Bauhaus(öffnet in neuem Fenster), die 2020 ins Leben gerufen wurde, um den europäischen Grünen Deal durch konkrete, transformative Veränderungen mit Leben zu erfüllen. Durch Verknüpfung von Innovation, Ambition und Kreativität bietet DESIRE eine neue urbane Vision für Städte weltweit. Im Rahmen des Projekts wurden acht wegweisende Demonstratoren entwickelt, die auf den Erkenntnissen von wandelbaren Orten in ganz Europa beruhen und zu unterschiedlichen Themen konzipiert wurden. „Im Mittelpunkt unserer Initiative stehen drei Themen, von denen wir uns bei der Auswahl der Standorte und Partner leiten ließen“, bemerkt Klitgaard. „Über das erste Thema ‚Einen sozialen und inklusiven Wohnungsbau schaffen‘ wird untersucht, wie Gemeinschaften ihre kollektive Macht einsetzen können, um den sozialen Wohnungsbau durch Kreislauflösungen zu verändern.“ Das zweite Thema, ‚Städte mit der Natur in Einklang bringen‘, konzentriert sich auf die Gestaltung von städtischen Lebensräumen und Ökosystemen, die funktional, einladend für alle Arten und ausgewogen sind und eine verantwortungsvolle Landnutzung sowie die Erhaltung der biologischen Vielfalt gewährleisten. Das dritte Thema, ‚Transformation durch symbiotische Beziehungen‘, befasst sich mit der Frage, wie Städte ihre Materialflüsse optimieren und urbane Systeme durch wechselseitig vorteilhafte Interaktionen überdenken können.
Instrumente und Grundsätze für nachhaltiges städtisches Leben
„Wir haben das DESIRE-Manifest und fünf gemeinsam erarbeitete DESIRE-Grundsätze(öffnet in neuem Fenster) entwickelt, die sich an den Werten des Neuen Europäischen Bauhauses orientieren“, kommentiert Aase Højlund Nielsen, Projektmanagerin bei BLOXHUB. „Die Grundsätze dienen als Leitperspektiven für den städtischen Wandel.“ Um die praktische Anwendung dieser Ideen zu unterstützen, stellte DESIRE außerdem ein Instrumentarium(öffnet in neuem Fenster) mit erprobten Instrumenten und Methoden aus den acht Demonstrationsprojekten vor, die auf die lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse zugeschnitten werden können. Zudem wurde ein Transformationsleitfaden(öffnet in neuem Fenster) erstellt, um die Anwendung der Instrumente und Grundsätze in verschiedenen Bereichen zu fördern. „Der DESIRE-Ansatz war sehr kooperativ“, fügt Højlund Nielsen hinzu. „Alles – von den Grundsätzen bis zu den Instrumenten – wurde gemeinsam mit einem breiten Spektrum von Interessengruppen erarbeitet und durch Praxistests an den Demonstrationsstandorten geprägt.“ Besonders bemerkenswerte Instrumente stammen aus Dänemark und Italien. „Bei ‚Think it, Sketch it, Show it‘ handelt es sich zum Beispiel um ein Design-Kit, das die gemeinsame Gestaltung mit Kindern fördert, während das Beauty4All-Modell einen neuen Weg zur Bewertung der Rolle von Ästhetik und Kunst beim städtischen Wandel bietet“, so Klitgaard. Im Rahmen des Projekts wurde auch Instrumente für Überwachung, Bewertung und Lernen(öffnet in neuem Fenster) eingeführt, mit deren Hilfe die Lernerfahrungen auf drei Ebenen erfasst werden können: TUN (aktive Umsetzung), BEWERTEN (Bewertung) und INTEGRIEREN (Integration in die künftige Praxis). Diese Instrumente fördern drei Lernmodi, nämlich Erfahrungslernen,Interaktionslernen und Reflexionslernen. Alle Erkenntnisse und Ergebnisse von DESIRE – einschließlich Veröffentlichungen und ausführlicher Informationen zu jedem der acht Demonstrationsprojekte – sind auf der offiziellen Projektwebsite zu finden.