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Creation of advanced cancer treatment planning to boost the effect of Radiotherapy by combining with hyperthermia, heating the tumor.

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Dem Krebs die Hölle heiß machen

Grundlagenforschung, Spitzentechnologie und innovative Instrumente zur Behandlungsplanung tragen zu einem Quantensprung in der hyperthermiebasierten Krebsbehandlung bei.

Die therapeutische Hyperthermie, die Erhitzung von Tumoren auf 40 bis 44 °C, stellt eine vielversprechende onkologische Behandlung dar. Klinische Studien haben ihre Wirksamkeit bei der Behandlung von Krebserkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs und rezidivierendem Brustkrebs gezeigt, wenn der Einsatz in Kombination mit Strahlen- und Chemotherapie erfolgte. Eine weitere Optimierung ist jedoch erforderlich, um die Behandlungsergebnisse durch präzise Steuerung der Tumortemperaturen und Verfeinerung des Zeitpunkts und der Reihenfolge der Hyperthermie in Verbindung mit der Strahlentherapie zu maximieren.

Europäisches Netzwerk für Hyperthermieforschung

Das Ziel des mit Unterstützung der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen(öffnet in neuem Fenster) durchgeführten Projekts HYPERBOOST(öffnet in neuem Fenster) besteht darin, bei den hyperthermiebasierten Behandlungen eine Revolution in Gang zu bringen, wobei zu diesem Zweck eine hochmoderne Behandlungsplanungsplattform entwickelt wird, die fortgeschrittene biologische, physikalische und klinische onkologische Erkenntnisse integriert. „Wir verfolgten die Absicht, die Synergieeffekte der Hyperthermie mit der Strahlen- und Chemotherapie zu untersuchen und besser auszunutzen, um die Genauigkeit der Behandlung zu erhöhen und die Ergebnisse für die Patientinnen und Patienten zu verbessern“, erklärt Hauptforscher Hans Crezee. Das Projekt vereinte elf führende Forschungsinstitute und wichtige Industriepartner, die auf Hyperthermie, Strahlentherapie und biomedizinische Technik spezialisiert sind. Die Zielstellung des multidisziplinären Netzwerks lautete, die klinische Anwendung der Hyperthermie in ganz Europa und darüber hinaus zu fördern.

Optimierte Krebsbehandlung

Die HYPERBOOST-Forschungsteams führten umfangreiche präklinische Studien und klinische Datenanalysen durch, die in einem besseren Verständnis der Wirksamkeit der Hyperthermiebehandlung mündeten. Es konnten wertvolle Erkenntnisse über die biologischen Mechanismen gewonnen werden, dank der die Hyperthermie zur Optimierung der Strahlen- und Chemotherapie beiträgt. In den Projektergebnissen zeigt sich, dass die enge Beziehung zwischen Temperatur und Dosis entscheidend wichtig ist, wobei höhere Temperaturen mit einer stärkeren Sensibilisierung der Tumorzellen und verbesserten Behandlungsergebnissen korrelieren. Zudem erwies sich, dass eine Minimierung des zeitlichen Abstands zwischen Strahlentherapie und Hyperthermie-Sitzungen die therapeutische Wirkung verstärkte. Außerdem scheint die Hyperthermie aufgrund der Stimulierung von Immunreaktionen einen zusätzlichen therapeutischen Nutzen aufzuweisen. Anhand dieser Erkenntnisse wurden Hyperthermiebehandlungsprotokolle überarbeitet, um eine bessere Qualitätskontrolle und bessere Behandlungsergebnisse für Betroffene zu gewährleisten, die Hyperthermie in Kombination mit Strahlen- oder Chemotherapie erhalten. Die Projektarbeit ergab außerdem verbesserte Qualitätssicherungsprotokolle und führte zur Entwicklung genormter Maßnahmen zur Durchführung von Hyperthermiebehandlungen, um in klinischen Studien und in der Routinepraxis Konsistenz zu sichern. Mithilfe der Verknüpfung von invasiver/nichtinvasiver Thermometrie und biologischer Modellierung wurden fortgeschrittene Instrumente und Software zur Behandlungsplanung entwickelt. Crezee schätzt ein: „Damit kann nun in der klinischen Praxis die Wirksamkeit von kombinierten Hyperthermie- und Strahlentherapiebehandlungen vorhergesagt werden.“

Nachhaltige Auswirkungen auf Krebsforschung und -behandlung

Eine der wichtigsten bleibenden Errungenschaften der Arbeit von HYPERBOOST ist die Etablierung einer neuen, in multidisziplinärer Krebsforschung ausgebildeten Generation von Hyperthermiefachleuten. Im Rahmen des Projekts erhielten vierzehn Nachwuchsforschende eine weiterführende Ausbildung, bei der sie mit Fachwissen in Biologie, Physik und Onkologie ausgestattet wurden. Es ist zu erwarten, dass diese Fachleute zukünftige Durchbrüche in der Hyperthermieforschung und bei klinischen Anwendungen voranbringen werden. Nach dem Erfolg von HYPERBOOST hat die medizinische Fachgesellschaft European Society for Radiation Oncology ESTRO(öffnet in neuem Fenster) die Erkenntnisse von HYPERBOOST in Weiterbildungsprogramme und Workshops für klinisch Tätige und Forschende aufgenommen. Gegenwärtig werden verbesserte Hyperthermiebehandlungsprotokolle in multizentrischen klinischen Studien umgesetzt, um ihre Wirksamkeit in der Praxis zu validieren. Industriepartner spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, um zu gewährleisten, dass die Erkenntnisse von HYPERBOOST praktische Fortschritte in der Krebsbehandlung bewirken. Die an dem Projekt beteiligten Unternehmen entwickeln Hyperthermievorrichtungen und -software der nächsten Generation, mit denen Krankenhäusern weltweit personalisierte Behandlungsplanungen zugängig werden.

Schlüsselbegriffe

HYPERBOOST, Hyperthermie, Strahlentherapie, Krebsbehandlung, personalisierte Behandlung

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