Den Wohlstand Europas mit Innovationen für eine nachhaltige und kreislauforientierte Bioökonomie stärken
Bioökonomische Lösungen beruhen auf erneuerbaren biologischen Ressourcen, um Lebensmittel, Werkstoffe, Produkte oder Energie zu konservieren, wiederherzustellen, zu erzeugen oder zu verbrauchen, auch durch hochmoderne Technologien. Mit ihnen wird die Kreislaufwirtschaft ausgebaut, Abfall und Umweltbelastung minimiert, die Nutzung von Werkstoffen und Nebenströmen maximiert und die Lebensdauer von Produkten so weit wie möglich verlängert. Durch die Kombination dieser beiden Ansätze stellt eine nachhaltige und kreislauforientierte Bioökonomie eine Stütze für die EU dar, die Ziele zu Klima und erneuerbarer Energie bis 2030 einzuhalten und bis 2050 Klimaneutralität (Netto-Null-Treibhausgasemissionen) zu erreichen. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und die Umweltverschmutzung werden durch die Substitution fossiler Werkstoffe und Brennstoffe durch biobasierte Alternativen verringert, während die Vitalität ländlicher Gebiete erhöht und der Verlust der biologischen Vielfalt eingedämmt wird. Europäische Interessengruppen aus Land- und Forstwirtschaft sowie der blauen Bioökonomie haben erhebliche Investitionen in bioökonomische Lösungen getätigt und sind entschlossen, sie in Zukunft weiter auszubauen. In den Innovationszentren Europas wurden Technologien und Produkte entwickelt, die von fossilen Ressourcen unabhängig sind und mit denen Biomasse, Energie oder Wasser eingespart werden, um so die Umwelt zu reinigen und Ökosysteme zu schützen. Mit diesen Innovationen der Bioökonomie wird die Art und Weise verändert, wie in Europa biologische Ressourcen gebraucht und geschätzt werden. Ferner wird eine nachhaltigere, resilientere und wettbewerbsfähigere Wirtschaft gefördert.
Die biologischen Ressourcen Europas nutzen
In diesem Projektüberblick geht es um Ergebnisse, mit denen die Position Europas als Vorreiter für bioökonomische Lösungen gefestigt wird. Dazu gehört die optimale Verwertung biologischer Werkstoffe, strategisches Management von Biomasse innerhalb ökologischer Grenzen und die Förderung des grünen Wandels. Bioökonomische Lösungen sind tief in Forschung und Innovation verwurzelt und umfassen Biotechnologien, die zur Wettbewerbsfähigkeit Europas beitragen und gleichzeitig keine Risiken für Verbrauchende oder die Umwelt darstellen. Mit diesem Überblick wird das Kreislaufpotenzial der Bioökonomie dargestellt, indem die effiziente Nutzung von Biomasse-Nebenströmen und Abfall aufgezeigt wird. Dabei werden Innovationen vom Labor auf den Markt gebracht, und die Bedeutung von Governance und Bildung im Bereich Bioökonomie wird hervorgehoben. Das Pack enthält 15 Projekte, die über die EU-Forschungsprogramme Horizont 2020 und Horizont Europa finanziert wurden, und in denen ein wichtiger Beitrag zur Bioökonomie geleistet wird. Die Teams beweisen, wie Innovationen erfolgreich vom Labor in die Produktion und auf den Markt gebracht werden, und betonen dabei die Bedeutung biobasierter Werkstoffe, von Biotechnologie, Governance und Bildung in der Bioökonomie, um nachhaltigen Wohlstand zu erreichen. Im Rahmen des Projekts MY-FI wurden aus Pilzen hochwertige und nachhaltigere biobasierte Werkstoffe für die Textilindustrie gewonnen. Das Team von FuturEnzyme entwickelte innovative Methoden zur Entdeckung und Entwicklung von Enzymen für die Textil-, Waschmittel- und Kosmetikbranche. Über ENOUGH wurden neue Technologien, Werkzeuge und Methoden zur Verringerung der Treibhausgasemissionen aus der Kühlung geschaffen. Mit der Arbeit aus SUSTCERT4BIOBASED wird die Transparenz und Rückverfolgbarkeit biobasierter Produkte entlang der Wertschöpfungsketten gestärkt. Aus BioRural ist ein europäisches Netzwerk für die Bioökonomie im ländlichen Raum hervorgegangen, um kleine biobasierte Lösungen in ländlichen Gebieten in ganz Europa zu fördern. Das Team von BlueRev stärkte europäische lokale Gemeinschaften und förderte die Kreislaufwirtschaft. Bei ShapingBio wurden Empfehlungen ausgegeben, wie die Innovation in der europäischen Bioökonomie auf sektoraler, staatlicher und geografischer Ebene gestärkt werden kann. Im Rahmen des Projekts BioBeo wurden digitale Werkzeuge entwickelt, um jungen Menschen das Thema Bioökonomie näher zu bringen. CEE2ACT diente als Unterstützung für Länder bei der Ausarbeitung von Strategien für eine kreislauforientierte Bioökonomie in Mittel- und Osteuropa. Das Team von RAINFOREST untersuchte Wege zur Verringerung der Auswirkungen von Lebensmittel- und Biomasse-Wertschöpfungsketten auf die biologische Vielfalt und unterstützte so transformative Veränderungen in der Bioökonomie, die zur Verringerung des Verlusts der biologischen Vielfalt beitragen. Bei RESONATE wurden mit Fernerkundungsdaten Karten von Störungsschwerpunkten in ganz Europa erstellt. Über AFTERBIOCHEM wurde die erste Produktionsanlage ihrer Art gebaut, in der Non-Food-Biomasse in umweltfreundliche Produkte umgewandelt wird. Das Team von VIVALDI verwandelte Kohlendioxidemissionen aus der biobasierten Industrie in organische Säuren. Mittels Genomeditierung an Kartoffeln und Mikroalgen wurden bei GeneBEcon die landwirtschaftliche Produktion und die industrielle Verarbeitung für eine nachhaltige Bioökonomie verbessert. Im Rahmen von SCALE schließlich wurden Inhaltsstoffe auf Algenbasis für die Bereiche Lebensmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Futtermittel und Kosmetika produziert.